10.11.2010

Letzte Früchte der Zusammenarbeit

Die Marke Volvo gehört nicht mehr zum Ford-Konzern. Entsprechend ist dieses neue Triebwerk eines der letzten, gemeinsamen Entwicklungsprojekte unter einem Firmendach. Der Downsizing-Ottomotor wird in verschiedenen Modellen eingesetzt und ist aktuell in zwei Leistungsstufen erhältlich. Ausserdem ist eine Flexifuelversion – Bio-Ethanol-Variante (E85) – in Vorbereitung.

Letzte Früchte der Zusammenarbeit

Der vollständig aus einer Aluminiumlegierung bestehende Vierzylinder-Ottomotor verfügt über Direkteinspritzung und Aufladung mittels Abgasturbolader.

VON ANDREAS SENGER

Neue Motoren zu entwickeln ist jeweils ein Vorhaben, das bei jedem Hersteller von langer Hand vorbereitet wird und hohe Entwicklungskosten verursacht. Ziel ist, einen Motor zu entwickeln, der danach ein paar Jahre ohne grosse Änderungen produziert wird.
Auch bei Ford und Volvo waren diese Überlegungen wichtige Eckpfeiler im Pflichtenheft. Dazu gehören auch minimalste Schadstoffemissionen bei gleichzeitig maximalen Drehmoment- und Leistungsdaten. Die Neuentwicklung ist entsprechend auf die Euro-V-Normen abgestimmt und weist dank niedrigem Verbrauch auch geringe CO2-Werte auf.

Modernste Technik

Mit einer Bohrung von 79 mm und einem Hub von 81,4 mm weist der Vierzylinder-Ottomotor einen Gesamthubraum von 1595 cm3 auf. Der Langhuber verfügt über ein Verdichtungsverhältnis von 10:1. Der Treibstoff wird mittig mittels Sechsloch-Injektoren unter einem Druck von 100 bar direkt in den Zylinder gespritzt. Die Einspritzkomponenten inklusive Steuergerät wurden zusammen mit Bosch entwickelt.
Als Spezialität verfügt der Newcomer über zwei obenliegende Nockenwellen für die Betätigung der Einlass- und Auslassnocken, welche beide über variable Steuerzeiten (Phasenverschiebung) verfügen. Damit lassen sich das Ansprechen des Abgasturboladers, der Gaswechsel über den gesamten Drehzahlbereich sowie die Rohemissionen positiv beeinflussen. Der Zylinderkopf wie auch der Motorblock sind aus einer Aluminiumlegierung gefertigt.

Zwei Leistungsstufen

Ford startet das neue Triebwerk im C-MAX und Grand C-MAX unter der Bezeichnung 1.6 SCTI oder 1.6 Ecoboost. Volvo bietet den Neuling für den Einsatz im Modell S60 und V60 an und nennt ihn GTDI. Die zwei Leistungsstufen werden bei Volvo T3 und T4 getauft.
Die schwächere Version weist eine maximale Leistung von 110 kW/150 PS bei 5700/min und einen Drehmomentbestwert von 240 Nm bei 1600/min auf. Die leistungsstärkere Variante vermag 132 kW/182 PS bei ebenfalls 5700/min und ein maximales Drehmoment von identischen 240 Nm ab 1600/min zur Verfügung zu stellen. Dank Overboost-Funktion sind kurzzeitig bei der stärkeren Version 270 Nm abrufbar.
Das Antriebsdrehmoment wird bei Ford und Volvo über ein manuelles 6-Gang-Getriebe an die Vorderräder gewandelt. Bei Volvo ist zudem ein Doppelkupplungsgetriebe mit 6 Gängen erhältlich.

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