21.06.2010

Allradvariante für den Midi-Mini

Die zum BMW-Konzern gehörende Marke Mini hat mit der Neuauflage des Mini eine grosse Fangemeinde auch in der Schweiz gefunden. Neben Limousine, Cabriolet und Kombi feiert nun das neue Modell Countryman seinen Einstand. Die höher gelegte Karosserie sorgt für mehr Bodenfreiheit, und auf Wunsch ist der Neuling auch mit dem innovativen Allradsystem «All4» erhältlich.

Allradvariante für den Midi-Mini

Die neue Mini-Modellreihe Countryman ist grösser, bietet mehr Platz und ist in den teuersten Versionen mit einer innovativen Allradvariante All4 erhältlich.

VON ANDREAS SENGER

 

Ab Herbst 2010 erweitert Mini seine Modellpalette mit einem Kompaktwagen, der eine höhere Sitzposition, mehr Platz (+ 40 cm Aussenlänge) und eine vergrösserte Bodenfreiheit (knapp 15 cm) aufweist. Der 5-türige Countryman wird als Mini-SUV aber vorgängig nicht im Gelände zu Hause sein, sondern als fahraktive Alternative zu grossen SUV den Markt bereichern.

Interessant an der Neukonstruktion sind vor allem die Motorisierungen und der elektronisch geregelte Allradantrieb «All4». Gerade Kunden in voralpinen oder alpinen Regionen werden die Allradvariante zu schätzen wissen.

 

Modernste Motoren

Drei Otto- und zwei Dieselmotoren mit je 1,6 Liter Hubraum sorgen für adäquaten Antrieb. Manuelle Sechsgang-Getriebe oder automatische Sechsstufen-Getriebeautomaten mit Drehmomentwandler übersetzen das Motordrehmoment.

Die Einstiegsvariante in der Version One saugt die Verbrennungsluft selbsttätig an und verfügt über die aus dem BMW-Konzern bekannte Valvetronic-Ventilsteuerung, die sowohl Steuerzeiten wie auch Hub variabel verändern kann (72 kW/98 PS bei 6000/min; 153 Nm bei 3000/min; EU-Verbrauch 5,9 l/100 km). Die mittlere Variante hört auf den Namen Cooper, und ihr selbstansaugendes Triebwerk ist ebenfalls mit Valvetronic ausgestattet (90 kW/122 PS bei 6000/min; 160 Nm bei 4250/min; 6,1 l/100 km).

 

Twin-Scroll-Lader

Die sportlichste Variante Cooper S wird mittels Abgasturbolader zwangsbeatmet und verfügt nebst Valvetronic über eine Benzindirekteinspritzung mit maximalen Einspritzdrücken von 120 bar (135 kW/184 PS bei 5500/min; 240 [Overboost 260] Nm bei 1600/min; 6,1 l/100 km). Die Abgaskrümmer von jeweils zwei Zylindern werden vor der Turbine zusammengeführt (Twin Scroll). Dadurch wird das Turbinenrad mit einem kontinuierlicheren Abgasstrom angetrieben und damit das Ansprechen verbessert. Diese Massnahme sorgt schon bei einer Motordrehzahl von 1600/min für den maximalen Ladedruck von 0,8 bar. Das Laufzeug erreicht bei dieser niedrigen Motordrehzahl seine Maximaldrehzahl von 210'000/min.

Bei den Selbstzündern sind eine One- oder eine Cooper-Ausführung bestellbar. Beide Motoren verfügen über Common-Rail-Direkteinspritzung (maximaler Einspritzdruck 1600 bar) und Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie. Sie leisten 66 kW/90 PS bei 4000/min bzw. 82 kW/112 PS bei 6000/min und weisen einen Drehmomentbestwert von 215 Nm ab 1750/min bzw. 270 Nm bei identischer Drehzahl auf. Die Durchschnittsverbräuche fallen mit 4,3 respektive 4,4 l/100 km gegenüber den Ottomotoren entsprechend moderater aus. Beide Selbstzünder verfügen über einen Oxidationskatalysator und Partikelfilter.

 

Innovatives Allradsystem

Jeweils die beiden Spitzenmotorisierungen sind als Allradversion bestellbar. Beim Benziner können sowohl Handschalt- als auch Automatikgetriebe mit dem «All4»-System kombiniert werden. Der Diesel hingegen ist so vorläufig nur handgeschaltet erhältlich.

Gegen Aufpreis von 2500 Franken erhält der Kunde ein Allradsystem, das rund 70 kg Mehrgewicht verursacht. Die zusätzlichen rotierenden Bauteile sorgen zwar ebenfalls für einen leicht höheren Treibstoffverbrauch, steigern aber dank Verteilung der Antriebskraft die aktive Sicherheit.

Die Antriebskraft wird beim Ausgleichsgetriebe für die Antriebsachsen aufgeteilt. Über den Ausgleichskäfig gelangt das Vorderrad-Antriebsdrehmoment über die Ausgleichs- und Antriebskegelräder auf die Antriebswellen. Gleichzeitig wird über den Ausgleichskäfig eine gesteckte Hohlwelle mit dem Antriebsdrehmoment für die Hinterachse versorgt. Über eine Stirnradverzahnung gelangt das Hinterachs-Antriebsmoment an ein Hypoidgetriebe, welches den Kraftfluss rechtwinklig auf die Kardanwelle leitet. Vor dem Hinterachs-Ausgleichsgetriebe befindet sich das Herzstück des «All4»-Systems. Das elektromagnetisch ansteuerbare Zentraldifferential ermöglicht die stufenlose Sperrung zwischen Vorder- und Hinterachse. Weil die elektromagnetische Kraft nicht für den Kraftschluss der Hauptlamellenkupplung ausreicht, wendet Mini ein aus anderen Systemen (Beispiel Subaru WRX STi) bekannten Trick an: Ist der Drehzahlunterschied an Vorder- und Hinterachse durch unterschiedliche Reibwerte zu gross, wird über das Magnetfeld eine Ansteuerungskupplung betätigt. Durch diesen Kraftschluss verdreht sich ein Kugelkäfig, dessen Kugelrampen beim Verdrehen eine Längenänderung bewirken. Durch diese Kraft werden die Hauptlamellenkupplungen, welche mit dem Gehäuse (Eingangsdrehmoment) und der Ausgangswelle (Verbindung zum Hinterachs-Ausgleichsgetriebe) verbunden sind, stufenlos kraftschlüssig. Der Sperrwert lässt sich nun von 0 bis 100% variieren. Somit können von 50 bis 100% des Antriebsdrehmomentes auf die Hinterachse geleitet werden.

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