18.10.2023

Neues EU-Gesetz soll Daten aus vernetzten Autos nutzbar machen

Am Allianz Autotag 2023 diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning, welche Chancen das neue EU-Gesetz für Autobesitzerinnen und -besitzer, innovativen digitalen Unternehmen und der Verkehrssicherheit eröffnet.

Neues EU-Gesetz soll Daten aus vernetzten Autos nutzbar machen

Quelle: AdobeStock

Das neue EU-Gesetz soll Daten aus vernetzten Fahrzeugen nutzbar machen - zum Wohl der Fahrzeughalterinnen und -halter, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und um nachhaltige digitale Innovationen zu ermöglichen. Die Diskussionen auf der von der Allianz ausgerichteten internationalen Veranstaltung konzentrierten sich auch auf die Frage, wie Dritte in der Praxis an die Daten im Auto herankommen.

 

Die E-Auto-Batterie bestimmt künftig den Wert eines Fahrzeugs wie früher die Kilometerlaufleistung - gesicherte Aussagen über den Zustand des Akkus können Autofahrerinnen und Autofahrer aber derzeit kaum treffen, da die Daten nicht auf dem Display angezeigt werden.

 

Durch den neuen EU Data Act sollen diese und viele weitere Fahrzeugdaten auf Wunsch der Halterinnen und Halter bald schnell und einfach zur Verfügung stehen. Die Bewertung der Allianz fiel dabei eindeutig aus: «Das neue Gesetz steht für Innovation und Wettbewerb - es ist eine europäische Initiative zur Stärkung der europäischen Digitalwirtschaft. Die neue EU-Regulierung folgt einem überzeugenden Grundsatz: 'Mein Gerät, meine Daten' - wir unterstützen diese Idee», sagte Klaus-Peter Röhler, Mitglied des Vorstands der Allianz SE.

 

Der Ersatz einer Batterie eines Elektrofahrzeugs ist die teuerste Komponente des elektrischen Antriebs. Ihr Zustand bestimmt über die Alltagstauglichkeit und den Wert eines Fahrzeugs. «Bei Elektrofahrzeugen sind die Batteriedaten der neue Kilometerstand. Negative Einflüsse auf den Akku können schnell zu einem gesteigerten Kapazitätsverlust von bis zu 20 Prozent führen», so Hanno Wienhausen, Leiter der Schaden- und Unfallversicherung und Mitglied der Geschäftsleitung der Allianz Suisse. «Langfristig führt dies zu einem deutlich erhöhten Wertverlust des Fahrzeugs. Dieser kann je nach Hersteller und Modell bis zu 25 Prozent betragen, in Einzelfällen auch darüber.»

 

Beim Fahrzeugverkauf kann die Unsicherheit über den Zustand der Batterie ein erhebliches Hindernis für einen werthaltigen Verkauf darstellen. «Auch weil die so wichtigen Batteriedaten häufig fehlen, kommt der Gebrauchtmarkt für E-Fahrzeuge nicht in Schwung», sagte Wienhausen. «Den genauen Zustand und damit auch den Wert der Batterie zu kennen ist wichtig für alle, die ein Elektrofahrzeug kaufen oder verkaufen möchten. Wir fordern deshalb beim Verkauf oder Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs die Bereitstellung geeigneter Batteriedaten zur Vorlage eines unabhängigen Zertifikats über den Zustand der Batterie. Nur damit lässt sich sicherstellen, dass in Zukunft der Gebrauchtwagenhandel datenbasiert und korrekt abgewickelt werden kann.»

 

Das Gleiche gilt für die Abwicklung von Unfallschäden. Nur ein kontinuierliches Monitoring kann den Nutzerinnen und Nutzern laufend Transparenz zum Zustand der Batterie ermöglichen. Sollte die Batterie bei einem Unfall schwer beschädigt worden sein, kann eine Zustandsermittlung und damit der Nachweis über den korrekten Zeitwert geführt werden. Dies gilt insbesondere, wenn aufgrund der Beschädigung eine Diagnose des Batteriezustands nicht mehr durchführbar ist. Sollen im Sinne der Nachhaltigkeit zum Beispiel einzelne Batteriemodule noch weiter verwendbar bleiben, müssen deren Lebensdauerverbrauch und deren chemische Zusammensetzung bekannt sein. (pd/mb)

 

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