02.12.2025

Die Krise auf dem Schweizer Automarkt hält an

Trotz starker Verkaufsbemühungen und breiter Modellpalette bleibt der Schweizer Neuwagenmarkt schwach: Per Ende November 2025 liegt er 3,4 Prozent im Minus, und eine Trendwende bei Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen ist weiterhin nicht in Sicht.

Die Krise auf dem Schweizer Automarkt hält an

Im November wurden 19’615 Autos neu zugelassen, annähernd so viele wie im Vorjahr (-0.4%). Dies illustriert die grossen Verkaufsanstrengungen der Importeure und Händler, die mit Aktionen versucht haben, ein weiteres schlechtes Jahr zu drehen. Dabei erreichten reinelektrische Fahrzeuge (BEV) im November immerhin einen Marktanteil von 24,3 Prozent, Plug-in-Hybride (PHEV) kamen auf 11,5 Prozent, was zusammen 35,8 Prozent ergibt.

 

Kumuliert von Januar bis November bleiben die Neuzulassungen im Jahr 2025 mehr als drei Prozent (-3.4 Prozent) hinter den Zahlen von 2024 zurück: 206'993 neue Personenwagen wurden neu zugelassen. Kumuliert liegt der Marktanteil bei 21,6 Prozent BEV und 11,2 Prozent PHEV – zusammen 32,8 Prozent. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort: Das moderate Wachstum kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Ziel der Roadmap Elektromobilität von 50 Prozent Steckerfahrzeugen ein unerfüllbarer Weihnachtswunsch bleibt. Die Zielverfehlung wird Sanktionsfolgen für die Schweizer Wirtschaft in dreistelliger Millionenhöhe fürs Jahr 2025 verursachen.

 

Die anhaltend niedrige Marktdurchdringung elektrischer Antriebe zeigt, dass der Funke immer noch nicht auf die Konsumenten überzuspringen vermag. Hohe Strompreise, die unzureichende Ladeinfrastruktur und fehlende marktwirtschaftliche Anreize sind Bremsklötze, die ein stärkeres Wachstum verhindern.

 

Thomas Rücker, Direktor von Auto-Schweiz, sagt: «Die Branche hat mobilisiert, was möglich ist – vom breiten Modellangebot bis zu zahlreichen Aktionen. Doch ohne ein funktionierendes Ökosystem Elektromobilität bleibt die Wende zum emissionsarmen Autofahren auf halbem Weg stecken. Eine weitere Verteuerung der individuellen und gewerblichen Mobilität ist abzulehnen.»

 

Erfreulich ist der stabile Aufwärtstrend bei den Plug-in-Hybridfahrzeugen, die im November gegenüber dem Vorjahresmonat um ein Drittel auf 11,5 Prozent zugenommen haben: Viele Kundinnen und Kunden schätzen die Kombination aus elektrischem Fahren im Alltag und Reichweitenflexibilität, die der Verbrennungsmotor sicherstellt. Die Nachfrage nach PHEV trägt zur Modernisierung der Fahrzeugflotte und zur Reduktion der CO2-Emissionen beiträgt.

 

Nach elf Monaten ist klar: Ohne zusätzliche politische und regulatorische Impulse wird das Ziel eines marktnahen Hochlaufs der Elektromobilität nicht erreichbar sein. Die verschärften CO2-Zielwerte bleiben bei einem Steckeranteil von rund einem Drittel unerreichbar – mit erheblichen Folgen für die Importeure und einer Verteuerung der Mobilität für Konsumenten und Gewerbler. 

 

Peter Grünenfelder, Präsident von Auto-Schweiz, sagt: «Die Schweiz bremst sich selbst aus. Es kann doch nicht sein, dass sich als schwerfällig verschriene EU lernfähiger zeigt als wir.» Es braucht jetzt wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen, damit Konsumenten und KMU in neue, emissionsärmere Fahrzeuge investieren. Grünenfelder fordert: «Das bedeutet konkret eine Flexibilisierung der CO2-Regelung, eine Politik ohne Sanktionen, den Verzicht auf neue E-Steuern und die Abschaffung des vierprozentigen Importzolls.»

 

www.auto.swiss

 

SUCHEN