11. Januar 2023

Audi, BMW, Mercedes: Premiummarken 2022 im Rückwärtsgang

Selbst die drei grossen deutschen Premium-Platzhirsche wurden nicht von der Krise verschont. Audi, BMW und Mercedes haben 2022 weniger Autos an Kunden ausgeliefert als noch im Jahr davor. Aber auch die Absatzahlen der Massenmarken VW und Skoda schrumpften.

Audi, BMW, Mercedes: Premiummarken 2022 im Rückwärtsgang

Quelle: AdobeStock

Audi hat im vergangenen Jahr nur rund 1,61 Millionen Autos verkauft und damit seine Absatzprognose von 1,65 bis 1,75 Millionen Auslieferungen verfehlt. Den Rückgang um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erklärte die Ingolstädter Volkswagen-Tochter mit Lieferengpässen, Herausforderungen in der Logistikkette und den Corona-Lockdowns in China. In Europa legten die Verkäufe zwar um ein Prozent auf 624’000 Autos zu, in China dagegen brachen sie um acht Prozent auf 643’000 Autos ein. Dafür stieg der weltweite Absatz vollelektrischer Autos um fast die Hälfte auf gut 118’000 Einheiten an. Ab 2026 will Audi nur noch vollelektrische Modelle neu auf den Weltmarkt bringen.

 

Rund 2,4 Millionen verkaufte BMWs 2022 bedeuten einen Rückgang um annähernd 100’000 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr. Halbleitermangel, die Corona-Lockdowns in China und die Inflation in Europa hatten Produktion und Nachfrage im vergangenen Jahr gebremst. Die Kernmarke BMW verkaufte 2,1 Millionen Autos, nach 2,2 Millionen im Jahr zuvor. Dafür ist der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge mehr als verdoppelt worden. Damit erreichte der Anteil vollelektrischer BMWs und Minis am Gesamtverkauf annähernd zehn Prozent. «Wir sind sehr stolz, dass die Marke BMW weiterhin Nummer eins im globalen Premiumsegment ist», teilte der Konzern mit Blick auf den Stuttgarter Rivalen Mercedes-Benz mit, der mehrere Jahre lang das automobile Oberhaus angeführt hatte.

 

Mit rund 2,044 Millionen verkauften Autos liegt Mercedes-Benz deutlicher hinter BMW als 2021, als 2,055 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert wurden. Das Jahr sei herausfordernd gewesen und von regionalen Corona-Massnahmen sowie Engpässen in der Logistik und bei den Halbleitern geprägt gewesen. Als Grund für die Rückgänge führte Mercedes zudem die Entscheidung an, den Export von Pw und Transportern nach Russland einzustellen. Bei den E-Autos konnte Mercedes seine Verkäufe im vergangenen Jahr mehr als verdoppeln. Die Auslieferungen der batterieelektrischen Fahrzeuge - ohne den Smart - legten von 52’500 auf rund 118’000 zu.

 

Die Volkswagen-Kernmarke VW Personenwagen hat im vergangenen Jahr wegen angespannter Lieferketten ebenfalls einen Absatzrückgang verbucht. Mit 4,56 Millionen Autos waren es weltweit 6,8 Prozent weniger Auslieferungen als im Vorjahr. Fortschritte machte VW mit vollelektrischen Wagen und kam mit rund 330’000 Batterieautos auf ein Verkaufsplus von 23,6 Prozent. Bis 2026 will das Unternehmen vom Einstiegsauto mit einem Zielpreis von unter 25’000 Euro bis zum Flaggschiff ID.7 in jedem Segment ein E-Angebot haben. Für dieses Jahr erwartet VW weiter eine schwankungsanfällige Versorgungslage. Sie soll sich aber schrittweise verbessern und damit eine stabilere Produktion ermöglichen.

 

Auch Skoda hat 2022 deutlich weniger Autos an die Kunden gebracht als im Jahr zuvor. Die tschechische VW-Tochter lieferte weltweit 731’300 Fahrzeuge aus. Das sind 146’900 oder rund 16,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Als Gründe dafür wurden die andauernde Halbleiterknappheit, der Krieg in der Ukraine, Probleme in der Lieferkette, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Unsicherheit auf den Weltmärkten genannt. «Die Marktlage bleibt auch 2023 weiter angespannt, wir sind jedoch vorsichtig optimistisch, dass sich die Situation in den kommenden Monaten allmählich entspannt», teilte Skoda-Chef Klaus Zellmer mit. Mit einer E-Offensive für den Umstieg auf die Elektromobilität sei man für die kommenden Jahre gut gerüstet. (mb)

 

 

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