10.03.2021

SAAT Member Porträt: Cotra Autotransport AG

Die Cotra Autotransport AG zählt zu den Fahrzeuglogistikern in der Schweiz. Was die Cotra Autotransport AG alles macht und welche Dienstleistungen das Unternehmen nebst der Logistik anbietet, erklärt Geschäftsführer Pascal Gloor.

SAAT Member Porträt: Cotra Autotransport AG

Die Cotra Autotransport AG beschäftigt 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Cotra Autotransport AG ist ein Full-Service-Anbieter für Fahrzeuglogistik. Mit 250 Mitarbeitenden und 80 Fahrzeugen verteilt auf acht Standorte transportiert das Unternehmen jedes Jahr fast 200'000 Fahrzeuge. Im Fahrzeuglogistikzentrum in Studen/BE bietet die Cotra AG ihren Kunden zusätzlich fast alle erdenklichen Dienstleistungen rund um die Fahrzeugaufbereitung an.

 

Das Tochterunternehmen Cartec Carrosserie-Technik kümmert sich dabei um die Instandstellung gebrauchter Fahrzeuge mit Carrosserie- und Lackschäden. Das jüngste Unternehmen Wheelnews hat sich voll und ganz der Reparatur und Veredelung von Felgen verschrieben. Mit reparieren anstatt wegwerfen trifft die Cotra hier einen aktuellen Zeitgeist. Hand in Hand mit den Kunden erarbeitet die Cotra laufend neue, innovative Dienstleistungen.

 

Interview: Stella Bichler, Geschäftsleitung/Vorstandsmitglied SAAT

 

Du bist seit 1.1.2021 neuer Geschäftsführer der Cotra Autotransport AG, was beindruckt Dich seit Deinem Stellenantritt in der Unternehmensgruppe am meisten? 

Pascal Gloor: Was mich am meisten beeindruckt ist die Verbundenheit der Mitarbeiter*innen untereinander und mit dem Unternehmen. Der Cotra-Spirit wird jeden Tag aufs Neue gelebt. Von den Lernenden bis zu den vielen Langzeitmitarbeiter*innen sind alle stolz die roten T-Shirts zu tragen und hier zu arbeiten. Ich denke der Grund dafür liegt in der Führungsstabilität. Ich bin nach 55 Jahren erst der dritte Geschäftsführer. Das fördert das Vertrauen bei den Mitarbeitenden, die Dinge ändern sich bei uns nicht ständig. Wir geben dem Team eine Sicherheit, das Arbeitsklima ist wie in einer Grossfamilie. Uns alle verbindet auch das Produkt mit welchem wir arbeiten: Wir lieben Autos und haben alle eine emotionale Bindung dazu.

 

Bemerkenswert, mit welche filigraner Kür Eure Chauffeure die Camions präzise wie in einer Ballettaufführung durch engste Gassen manövrieren. Die Sicherheit gibt beim Transport von Luxusfahrzeugen, Showcars oder Oldtimer die Pflichtnote. Welche Leistungen und Performance bietet Ihr Euren Kunden?

Im Bereich Fahrzeugtransport und -überführungen bieten wir praktisch alle erdenklichen Dienstleistungen an. Der Fokus liegt auf dem schweizweiten Transport von Autos, welche über den Handel verkauft werden. Wir müssen rasch liefern, bei Aktionen oder Lancierungen von neuen Modellen flexibel agieren und vor allem sehr genau und konzentriert arbeiten. Unser Vorteil bei Cotra ist, dass wir auch für Spezialwünsche immer eine Lösung finden. Eine gedeckte Einzellieferung zu den Kund*innen direkt nach Hause auf Termin ist für uns möglich. Uns erreichen immer mehr solche Anfragen. Im Zuge der Digitalisierung haben wir ein Online-Portal entwickelt, um unseren Auftraggebern die Möglichkeit zu geben bequem Dienstleistungen zu buchen oder den Status der Fahrzeuge zu tracken. Ähnlich wie wir es von Uber kennen.

 

Cotra Autotransport AG spielt nicht nur beim Transport von Fahrzeugen in der Topliga, sondern bereitet auch Neuwagen für namhafte Marken kundenfertig auf. Fahrzeuglogistik vom Feinsten. Wer zählt zu Eurem Kundenkreis?

Grundsätzlich gehören alle zu unserem potenziellen Kundenkreis, die mehr als 50 Fahrzeuge in ihrem Bestand haben und die Fahrzeuglogistik auslagern möchten. Dazu gehören unter anderem Importeure, Autohäuser, Mietwagenfirmen, Sharing- und Auto-Abo Anbieter. Wir übernehmen zum Beispiel die saisonale Aufbereitung von Neuwagen oder führen Leasing-Rückläufer zurück in den Occasionsmarkt. Unser Dienstleistungskatalog ist sehr breit und erstreckt sich von der Verzollung bis hin zur individuellen Auslieferung. Ein Auto-Abo Kunde wählt sich dabei andere Leistungen aus als ein Importeur. Wir bieten flexibel Hand, damit der Prozess genau auf das jeweilige Kundenbedürfnis passt. Aufgrund des geänderten Nutzungsverhaltens ergeben sich auch immer neue Dienstleistungen.

 

Ihr habt bei Cotra auch «einige Fahrerinnen» im Team, richtig?

Absolut! 15% unseres Teams, das mit viel Leidenschaft für unsere Kundschaft unterwegs ist, ist weiblich. Im Transportgewerbe ein hoher Anteil, das finde ich fantastisch. Die Frauen leisten jeden Tag einen super Job. Was mich besonders freut ist, dass immer mehr Frauen die Ausbildung als Strassenverkehrsfachfrau bei uns machen. Dieser Beruf benötigt Fingerspitzengefühl und ein Flair für Kommunikation mit Kund*innen. Wir müssen mit Termindruck umgehen, bei jedem Wetter Qualität liefern und ruhig Blut behalten. Unsere Camion-Pilot*innen bereiten sich vor wie bei einem Linienflug; Route, Wetter, Abladeplatz, Hindernisse, regionale Umstände, Zeitfenster und vieles mehr werden vor der Fahrt genau evaluiert.  

 

Im Portfolio von Cotra lassen sich hochinteressante Subunternehmen finden. Was genau bietet Ihr in diesen Businessmodellen an?

Wir haben zwei Tochterunternehmen, welche zur Cotra-Gruppe gehören und im Team-Spirit verbunden sind. Beide Firmen sind zusammen mit langjährigen Partnern aus einem akuten Kundenbedürfnis heraus gegründet worden. Die Cartec Carrosserie-Technik repariert und bereitet Mietwagen auf, welche dann dem Occasionsmarkt zugeführt werden. Mietwagenfirmen haben die Herausforderung, die Fahrzeuge mit einem möglichst geringen Wertverlust zurückzugeben. Die Cartec drückt Dellen, lackiert Kratzer, repariert Felgen und ersetzt Scheiben. An drei Standorten bereiten wir so bis zu 12'000 Fahrzeuge pro Jahr auf. Seit diesem Jahr besteht eine Partnerschaft mit der Basler Versicherung. Wir wollen das «Cartec-System» mit unseren effizienten Prozessen und High-Tech-Anlagen langsam auch gegenüber Endkund*innen öffnen. Die zweite Tochterunternehmung Wheelnews wurde gegründet, um die Felgen von ausgeflotteten Mietwagen kostengünstig zu reparieren, anstatt teuer zu ersetzen. Seit 2018 bereiten wir Felgen im Herstellerstandard optisch perfekt und vor allem auch sicher auf. Um die hohe Nachfrage bedienen zu können, eröffnen wir im Mai 2021 im aargauischen Buchs die europaweit erste Anlage, welche den Prozess teilautomatisiert. Diese Automatisierung bietet neuen Kundengruppen wie Garagen, Carrosserien und Pneuhäuser die Möglichkeit ihrer Kundschaft eine neue Dienstleistung zu einem kompetitiven Preis anzubieten.

 

Was waren aktuell die grössten Herausforderungen im Unternehmen und wie habt Ihr diese gelöst?

Die aktuell grösste Herausforderung ist immer noch präsent. Die COVID-19 Pandemie hat die Automobilindustrie und somit auch uns hart getroffen. Andererseits beschleunigt die Krise auch Veränderungen, wie zum Beispiel die Nutzung oder die Antriebe des Autos in der Zukunft. Wir stellen uns diesen Entwicklungen aktiv und leiten für die Fahrzeuglogistik ab, welche neuen Dienstleistungen wir anbieten können. Diese Herausforderung wird immer weiter bestehen, da Veränderung die einzige Konstante bleibt. Im Moment beschäftigen wir uns stark damit, wie wir Prozesse und Schnittstellen digitalisieren können, um wertvolle Zeit zu gewinnen und die Wertschöpfung unserer Kunden zu erhöhen. 

 

Wie können unsere SAAT-Mitglieder von Euch profitieren?

Wir freuen uns über jeglichen Austausch untereinander und nehmen uns auch gerne speziellen Bedürfnissen und Herausforderungen an. Viele SAAT-Mitglieder denken gerade die Zukunft neu, dazu möchten wir unseren Beitrag leisten. Wir sehen uns im Bereich der Fahrzeuglogistik aber auch bei der Fahrzeugaufbereitung als Sparring-Partner. Dazu gehört, dass wir uns proaktiv und kontinuierlich weiterentwickeln, um Kunden jeweils die optimalste Lösung bieten zu können. Unsere Türen stehen immer offen.

 

www.cotra.ch

www.cartec.ch

www.wheelnews.ch

www.saathub.ch

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