11.02.2021

Studie: So hat Corona unser Mobilitätsverhalten verändert

Der TCS und seine europäischen Partnerclubs haben eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass das Coronavirus das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung im Jahr 2020 verändert hat. Schweizer wie auch Europäer nutzten vermehrt das Auto um sich fortzubewegen. Dies auf Kosten des ÖV.

Studie: So hat Corona unser Mobilitätsverhalten verändert

Quelle:AdobeStock

Das Coronavirus hat 2020 die täglichen Gewohnheiten aller Menschen verändert und die Auswirkungen sind auch Anfang 2021 zu spüren. Um herauszufinden, wie genau Covid-19 das Mobilitätsverhalten verändert hat, haben der TCS und weitere europäische Clubs im Rahmen der Europäischen Beobachtungsstelle für Mobilität FIA eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen bedeutende Veränderungen auf.

33 Prozent der Befragten in der Schweiz sind 2020 nicht in die Ferien gefahren, im Vorjahr waren es lediglich 16 Prozent. Diejenigen, die sich fürs Reisen entschieden haben, haben ihre Gewohnheiten grundlegend geändert. So beschlossen 44 Prozent der Befragten, 2020 in der Schweiz zu bleiben, im Vergleich zu nur 25 Prozent 2019. Fast 23 Prozent entschieden sich, in Nachbarländer zu reisen, im Vergleich zu ca. 35 Prozent im Vorjahr.

Nur 7 Prozent wagten sich 2020 etwas weiter weg in Europa zu verreisen, verglichen mit 26 Prozent  2019, während der Anteil der Touristen, die sich für eine Reise ausserhalb des Kontinents entschieden, von 12 Prozent 2019 auf 0,6 Prozent 2020 fiel. Das Auto war das beliebteste Verkehrsmittel, welches fast 46 Prozent der Befragten für ihren Urlaub 2020 in der Schweiz bevorzugten. Im Jahr 2019 waren es 36 Prozent. Der Anteil des Flugzeugs für Ferienreisen hingegen ist deutlich gesunken: 32 Prozent der Befragten hatten sich 2019 für das Flugzeug entschieden, 2020 waren es nur noch 7 Prozent.

Auf europäischer Ebene sind rund 40 Prozent der Befragten 2020 nicht in den Sommerurlaub gefahren, im Vergleich zu 20 Prozent 2019. Von denjenigen, die in den Urlaub gefahren sind, reisten 84 Prozent mit dem Auto, im Vergleich zu 66 Prozent 2019. Nur 2 Prozent der Befragten machten 2020 in einem nicht benachbarten Land oder auf einem anderen Kontinent Urlaub, im Jahr 2019 waren es im Vergleich 18 Prozent der Reisenden.

2020 hat sich die Wahl der Verkehrsmittel für die Schweizer und Europäer zu Gunsten der individuellen Mobilität verändert. So entschieden sich in der Schweiz 61 Prozent der Befragten für den Individualverkehr, im Vergleich zu 57 Prozent 2019. Im Detail betrachtet gaben 46 Prozent der Befragten in der Schweiz an, dass sie 2020 bevorzugt mit dem Auto zur Arbeit gefahren sind. Im Vorjahr waren es 44 Prozent. Dieses Phänomen konnte auch in Europa mit 74 Prozent bzw. 69 Prozent beobachtet werden. Gleichzeitig sank innerhalb eines Jahres die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz von 29 Prozent auf 18 Prozent und in Europa von 9 Prozent auf 4 Prozent.

Der Langsamverkehr hat seinerseits nur geringfügig zugenommen: 7 Prozent der Befragten entschieden sich 2020 für das Velo, im Vergleich zu 5,7 Prozent 2019. Dasselbe gilt auf europäischer Ebene mit 4 Prozent bzw. 3 Prozent. Auch der Anteil der Fussgänger am Verkehrsvolumen ist leicht gestiegen. 2019 waren 5,5 Prozent der Schweizer als Fussgänger unterwegs, 2020 deren 6,4 Prozent. In Europa stieg dieser Anteil von 6 Prozent 2019 auf 7 Prozent 2020. (pd/mb)

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