16. April 2020

Gregor Eckert, UGS: «Der Wert eines Verbandes zeigt sich in einer Krise»

Die gegenwärtige Corona-Situation beeinflusst auch die Arbeit der freien Fahrzeugteile-Grossisten der Schweiz. Die UGS und ihre Mitglieder haben während des verhängten Lockdown – mit ihren Kunden, den Garagisten – ebenfalls den Auftrag, einen Teil der Grundversorgung (Mobilität) in der Schweiz sicherzustellen. Gregor Eckert, Präsident der UGS, erklärt, welchen Mehrwert die UGS ihren Mitgliedern bietet.

Gregor Eckert, UGS: «Der Wert eines Verbandes zeigt sich in einer Krise»

Gregor Eckert, Präsident der UGS, am Hauptsitz des Verbandes in Solothurn.

AUTO&Wirtschaft: Herr Eckert, die UGS wurde reformiert und startete neu aufgestellt, voller Energie und erfolgreich ins Jahr 2020. Und jetzt die Corona-Krise …

Gregor Eckert: … die Corona-Krise ist auch für die UGS und unsere Mitglieder eine grosse Herausforderung. Die Händler konnten bis heute aber individuell und verhältnismässig die Krise gut überstehen. So konnte jedes Mitglied, unter Berücksichtigung der von der Regierung erlassenen Massnahmen, den Betrieb reduziert aufrechterhalten. Hier unterstützen sich die Händler mit der UGS-Community gegenseitig. Eine Kommunikation, die eindrücklicher kaum sein kann.

 

Wie kommunizierten die Mitglieder bei Beginn der Corona-Krise miteinander?

Zum einen haben wir einen UGS-WhatsApp-Chat, in dem alle Verantwortlichen der Mitglieder Teil­nehmer sind. Zum anderen kommunizieren wir über verschlüsselte VPN-Verbindungen auf unsere NAS-Server. Über unsere Chat-Funktionen konnten wir in «Echtzeit» die erlassenen Massnahmen des Bundesrates besprechen und auf unsere Stufe zusammen interpretieren.

 

Wer übernahm welche Aufgaben?

Steven Lohrer (Autoteile Rümlang AG), Nicolas Meier (Autoteile Wetzikon AG) und ich (angestellt bei der NS Autoersatzteile AG) versuchten, die entsprechenden Massnahmen auf die Situation der Grossisten einzuschätzen. Ich erstellte Kom­munikations-Vorlagen und teilte diese in unseren genannten Netzwerken mit. Yavuz Gürbüz (Nova Parts GmbH), André Bless (Autoteile Zürich AG), Ndue Bibaj (Bosshard AG) und Stephan Höfferer (Caron Fahrzeugtechnik AG) informierten sich auch über die Schweizer Grenze hinaus und teilten elementare Informationen mit uns. Stefan Hänni (Hänni Autoteile GmbH) war in regelmässigem Kontakt mit dem BAG, und Rocco Bellino (Bellino – Fournitures Automobiles) schätzte die Situation und die Entwicklung in der Westschweiz regelmässig ein. 

 

Wie informieren Sie in dieser noch anhaltenden Krise ihre Kunden (die Garagisten)?

Die UGS-Händler informieren über verschiedene Kanäle – telefonisch, E-Mail, SMS, Social Apps, Social Media etc. – und können so bis heute ihre Kunden sehr zeitnah erreichen. Ein eindrückliches Beispiel kann ich hier noch anbringen. Der Bundesrat informierte am 16. März 2020 über den Lockdown. Am Abend des genannten Tages wussten weder wir als UGS-Händler noch unsere Kunden, ob oder in welcher Form am nächsten Tag die Betriebe noch geöffnet sein dürfen. Wie schon gesagt, versuchten wir, die Massnahmen auf unsere Stufe zu interpretieren. Wir arbeiteten bis 02:00 Uhr durch und konnten so am 17. März 2020 um 07:00 Uhr für unsere Kunden – wie auch für uns – eine gewisse Klarheit schaffen. Die Kunden schätzten den Informationsfluss und spürten, dass ihnen verlässliche und krisensichere Lieferanten zur Seite stehen.

 

Rechnen Sie im Zuge der Corona-Krise mit Lieferschwierigkeiten seitens der Ersatzteilehersteller?

Namhafte Hersteller produzieren kausal für die Erstausrüstung und hier werden wahrscheinlich auch zunächst die Prioritäten gesetzt, sobald die Fahrzeugproduktionen – die stark reduziert oder sogar ausgesetzt wurden – wiederum hochgefahren werden. Zurzeit sind Lieferengpässe nicht erkennbar. Wir rechnen aber im Worst Case trotzdem damit.

 

Wie reagieren Sie als UGS und Ihre Händler auf diese Situation?

Die UGS und ihre Händler können in einer einzigartigen Form auf zahlreiche inländische wie auch internationale Ersatzteilkanäle zugreifen. Auch dank unserer Partnerschaft mit CAR (Centraler Autoersatzteile Ring), einem unter den Mitgliedern erschaffenen Lager-Sharing und einem ausgeklügelten Logistikkonzept sind wir für die Zeit nach Corona wiederum hervorragend aufgestellt. 

 

Sie sind also guten Mutes für die Zukunft?

So ist es. Mit der wertvollen UGS und deren Händlern sowieso. Denn der absolute Wert eines Verbandes zeigt sich in einer Krise. (jd)

 

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