23.09.2019

IAA 2019 mit Rekordtief an Besuchern

Die Internationale Automobil-Ausstellung IAA 2019 in Frankfurt schloss am Sonntagabend, den 22. September seine Tore und zieht eine eher ernüchternde Bilanz. Zwar sind 560'000 Besucher nach wie vor viel, aber deutlich weniger als in der Vergangenheit.

IAA 2019 mit Rekordtief an Besuchern

Die IAA 2019 verzeichnete mehr als eine halbe Million Besucher. In der Vergangenheit waren es aber deutlich mehr

Automessen haben einen schweren Stand. Das zeigte sich einmal mehr bei der IAA 2019. Die traditionsreiche Automesse in Frankfurt verzeichnete dieses Jahr 560'000 Besucher. Deutliche weniger als in den letzten Jahren. Bei der letzten Auflage der Internationalen Automobil-Ausstellung vor zwei Jahren waren es 810’000 Besucher, 2015 waren es sogar 932’000 Menschen, die die IAA in die Frankfurter Messehallen gelockt hat.

 

Den diesjährigen Einbruch führte Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie VDA unter anderem darauf zurück, dass wichtige Hersteller aus Japan, den USA, Frankreich und Italien der Branchenschau ferngeblieben waren. Unter anderem hatten Marken wie Volvo, Toyota, Suzuki, General Motors, Fiat und Chrysler auf die IAA verzichtet. Die Zahl der Aussteller schrumpfte von fast 1000 auf 838.

 

Die Debatte über den Klimaschutz setzt Hersteller und Zulieferer zusätzlich unter Druck. Am ersten Messewochenende hatten Umweltschützer und Klimaaktivisten stundenlang den Haupteingang zum Messegelände blockiert.

 

Dennoch betont Mattes, dass keine andere Mobilitätsmesse eine höhere digitale Reichweite habe als die IAA. «Mit über einer halben Milliarde ist sie die mit Abstand wichtigste Mobilitätsplattform. Das ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass das Interesse der Menschen am Automobil und an nachhaltiger individueller Mobilität weiterhin sehr hoch ist. Diese IAA hat ihre Attraktivität unter Beweis gestellt», so Mattes.

 

Der VDA-Präsident ist deshalb auch optimistisch gestimmt, dass die IAA sich von einer reinen Automobilmesse hin zu einer umfassenden Mobilitätsplattform transformieren werde. «Wir haben auf dieser IAA den Dialog mit Kritikern in verschiedenster Form erfolgreich gestartet und die IAA zu dem internationalen Diskussionsforum für die Mobilität der Zukunft entwickelt. Noch nie war die Zahl politischer Gäste so hoch.» Auch die Internationalität der Medien ist eindrucksvoll: Rund 7800 Journalisten aus 95 Ländern haben sich zur IAA akkreditiert, der Auslandsanteil unter den Medienvertretern beträgt 46 Prozent.

 

Mattes unterstrich: «Nach der IAA ist vor der IAA. Die Transformation der gesamten Branche verändert auch die IAA. Wir gehen noch intensiver in Richtung interaktive Formate, die den Dialog fördern und echte Erlebnisse stärken. Und wir werden noch stärker digital präsent sein.»

 

Das neue IAA-Konzept wird derzeit – in enger Abstimmung mit den VDA-Mitgliedsunternehmen – erstellt. Mattes: «Beschränken wir uns heute primär auf das Messegelände, wollen wir morgen neue Mobilität noch stärker zum Bürger in die Stadt selbst tragen. Damit verknüpft ist die Standortfrage. Frankfurt ist als Standort weiterhin im Spiel, doch es gibt auch andere attraktive Optionen. Wir äussern uns dazu, wenn die Beschlüsse gefasst sind. Ich bin davon überzeugt: Die IAA 2021 wird noch spannender, erlebnisreicher und dialogorientierter als die bereits sehr erfolgreiche IAA 2019.»

 

Klar ist bereits: Für den früheren Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes war es die letzte IAA als VDA-Präsident. Mattes hatte am Tag der Messeeröffnung seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Wer den einflussreichen Lobbyverband künftig führen wird, ist bisher offen. (pd/ir)

 

www.iaa.de

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