WorldSkills: Damian Schmid auf Goldsuche im Osten
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Bald gilt es ernst für Damian Schmid. Ab dem 22. August vertritt der Automobil-Mechatroniker NFZ das Schweizer Autogewerbe an den WorldSkills in Kazan. Der 19-jährige Toggenburger startet mit einer besonderen Herausforderung und hohem Ziel in die Berufsweltmeisterschaften.
Gegenüber der Konkurrenz in der Kategorie «Automobile Technology» hat Damian Schmid als Automobil-Mechatroniker mit Fachrichtung Nutzfahrzeuge eine besondere Herausforderung zu meistern. In seinem Berufsalltag hat er es mit schwerem Gerät zu tun und nicht mit den Personenwagen, die zur Fehlersuche und -behebung an den WorldSkills in Russland zur Verfügung stehen.
Dass das zum Problem werden kann, erlebte der 19-Jährige im Dezember 2018 am Eurocup in Bern, wo er sich als Zweitklassierter für die WorldSkills qualifizierte: Beim Posten Fahrzeugelektrik mit dem elektrischen Verdeck eines Volkswagen Eos tat er sich bei der Fehlersuche – eigentlich seine grosse Stärke – für einmal schwer. Das Verdeck sei für ihn «Neuland» gewesen, erklärte Damian Schmid. Kein Wunder: Bis dato existiert noch kein Nutzfahrzeug-Cabriolet… Dass er am Eurocup mit Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und Italien dennoch aufs Podest stieg, zeigt seine rasche Auffassungsgabe und sein Durchhaltevermögen.
Diese Qualitäten wird er nicht nur in Russland, sondern nächstes Jahr auch in der Schweiz benötigen: Er startet 2020 mit dem Studium als Automobilingenieur. Den letzten Schliff für Kazan holte er sich unter anderem beim früheren erfolgreichen Schweizer WorldSkills-Teilnehmer Flavio Helfenstein. Dieser gewann 2011 in London die Goldmedaille und ist heute selbstständiger Garagist in Hildisrieden LU.
«Ein gutes Abschneiden ist jeweils ein Gradmesser und zeigt auf, wo wir mit unserem dualen Bildungssystem im Vergleich zur internationalen Konkurrenz stehen», sagt Flavio Helfenstein. Die zahlreichen Spitzenplätze an den alle zwei Jahre stattfindenden WorldSkills belegen die hohe Qualität der Berufsbildung im Schweizer Autogewerbe.
Die Delegation, welche die Schweiz vom 22. bis 27. August in Kazan vertreten wird, umfasst 41 junge Wettkämpferinnen und Wettkämpfer in 39 Berufen. Begleitet und unterstützt werden sie von 43 Expertinnen und Experten sowie drei Teamleadern. Vom Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) wird Olivier Maeder in die Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan reisen. Der AGVS-Bildungsverantwortliche attestiert Damian Schmid sehr gute Chancen auf eine Spitzenklassierung: «Damian ist vielseitig, zielstrebig und eine Kämpfernatur. Und er hat sich in den letzten Monaten sehr intensiv vorbereitet.» Damian Schmid selber gibt sich noch etwas selbstbewusster: «Ich will die Goldmedaille!» (pd/mb)