Schwache Verkäufe stürzen Autoindustrie in Krisenmodus
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Die Autoindustrie steht einer Studie zufolge weltweit vor einer tiefgreifenden Krise. Grund seien Absatzrückgänge in nahezu allen wichtigen Märkten, schreibt das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen in seiner jüngsten Analyse der Verkaufszahlen bis einschliesslich Mai.
Danach könnte im laufenden Jahr der globale Absatz neuer Autos um gut 5 Prozent auf 79,5 Millionen Stück sinken - ein derart starker Einbruch war nicht einmal nach der Finanzkrise 2008 beobachtet worden. Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer nannte die vom US-Präsidenten Donald Trump ausgelösten Zollkriege und Sanktionen als wichtigsten Grund für die Krise.
Die grössten Sorgen bereite der chinesische Markt, auf dem die Verkaufszahlen seit mittlerweile zwölf Monaten unter denen der jeweiligen Vorjahreszeiträume lägen. Die Studie rechnet für das Gesamtjahr 2019 mit einem Rückgang von rund 10 Prozent auf dem weltweit grössten Automarkt China. In Westeuropa werde das Minus mit 3 Prozent moderater ausfallen.
Im vergangenen Jahr hatte der chinesische Markt mit 23,3 Millionen Fahrzeugen 28 Prozent der weltweiten Produktion aufgenommen. Das über zehn Jahre ungebrochene Wachstum hatte hohe Investitionen der in China aktiven Hersteller ausgelöst und nun zu deutlichen Überkapazitäten geführt, die Dudenhöffer auf mindestens 6 Millionen Fahrzeuge jährlich schätzt. Von den aktuellen Entwicklungen sind zunächst die US-Hersteller General Motors, Ford und Tesla besonders betroffen.
Der Autoindustrie werde durch die politisch-konjunkturell ausgelöste Krise wesentlich Ertrag und Liquidität entzogen, erklärte Dudenhöffer. Die Industrie schalte daher in einen Krisenmodus. Die politischen Vorgaben zum Umstieg auf Elektroautos verstärke den Druck auf die Unternehmen. (pd/ir)