02.06.2009.

Grossartiger Rodolphe Huser

Während 32 Jahren war Rodolphe (Rudy) Huser die treibende Kraft des Internationalen Autosalons von Genf. Am 20. April 2009 ist er 77-jährig gestorben. Ein Andenken.

Grossartiger Rodolphe Huser

Einer der berühmtesten Männer der Autobranche hat uns verlassen. Es fällt schwer, dem «Hansdampf in allen Gassen» mit ein paar Worten gerecht zu werden. Das Licht dieser Welt erblickte Rudolf Huser im nidwaldnischen Ennetbürgen im Jahr 1933. Der wirblige Junge entdeckte bald seine enorme Gelenkigkeit, die ihm zu nationalen Ehren bei den Kunstturnern verhalf. Noch viele Jahre später schloss er die Pressekonferenz zum Autosalon jeweils mit einer perfekten Flanke über das Rednerpult ab. Schon bald nach seiner Ausbildung zog es ihn in die Ferne, wo er in Neuenburg der französischen Sprache mächtig wurde. Später lebte er seine Affinität zu schönen Uhren bei Gübelin in Luzern aus. 

 

Als 29-Jähriger bewarb er sich um die Stelle des Sektretärs des Autosalon in Genf und trat erstmals am Autosalon 1963 in Erscheinung. Das war auch meine erste Begegnung mit Rudy, er als der 1. Sekretär des Salons, ich als Lehrling in einem Pressebüro, gerade mal 16-jährig, durfte ich ihm meine Fragen stellen. Als wäre es erst gestern gewesen, erinnere ich mich daran, wie er mit mir die Holztreppe im Ausstellungsgelände Plainpalais zum GM-Pressclub hinunterstieg, wo wir in Ruhe plaudern konnten. Dabei erfuhr ich, dass der Salon 28'000 Quadratmeter umfasste und rund 320'000 Besucher erwartet wurden.

1968 wurde Rudy zum Direktor, 1981 zum Generaldirektor des Autosalon ernannt. Jedes Jahr trafen wir uns nicht bloss am Nutzfahrzeugsalon und am Autosalon, nein, manche Einladung zum Fêtes de Genève oder Besuche spätabends in der Genfer Nachtszene, wo öfters auch Hans (Housi) Leutenegger zugegen war, bleiben unvergessen. Rudy arbeitete hart daran, den Autosalon weltweit bekannt zu machen, dies trug ihm auch die Führung der Internationalen Organisation der Automobilkonstrukteure (OICA) ein, die er jahrelang präsidierte.

In den 70er-Jahren reiften die Pläne für ein neues Ausstellungsgelände nahe beim Flughafen. Die ersten Hallen des Palexpo beherbergten 1981 erstmals den modernen Autosalon. Und es wurde weitergebaut. Eine der weltweit bedeutendsten Uhrenmessen etablierte sich darin und zweimal war die Télécom Gast in Genf. 

Auch lange nach seiner Pensionierung konnte ich mir einen Autosalon ohne «Monsieur Autosalon» nicht vorstellen. Bereits von seiner Krankheit gezeichnet, traf ich Rudy am 4. März dieses Jahres in Genf – leider zum letzten Mal. Er lebt weiter in mir und ist Vorbild und Ansporn für mich, so wie es in den «gemeinsamen» 46 Jahren immer gewesen ist.

 

 

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