Los Angeles Motor Show 2009: Viel Hoffnung und einige Premieren
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Bei der letzten Los Angeles Motor Show spielte die Musik bei den Deutschen. Die Stände von General Motors und Chrysler unfertig, ohne Personal, dunkel und fast menschenleer. Gerade hatten sich die Chefs der Großen Drei vor dem Senatsausschuss blamiert. Wenn die Los Angeles Motor Show 2009 am Freitag die Hallen für die Besucher öffnet, dann geschieht das im Zeichen der immer noch nicht beendeten US-Automobilkrise, aber mit einiger Hoffnung auf bessere Zeiten und vielen Fragezeichen.
Erser Messeauftritt in den USA: Mercedes-Benz SLS AMG
Die Premium-Marken müssen sich noch die geringsten Sorgen machen; denn Los Angeles liegt mitten im Zentrum ihres größten US-Marktes. Aber was wird mit der US-Autokonjunktur? Wird die Messe Zeichen der Hoffnung setzen?
Die Auto Show in Los Angeles wurde für die deutschen Aussteller schon vor Jahren zur Pflichtveranstaltung, weil sich das private Geld und das Vergnügen an Autos nun einmal in Kalifornien zusammenballt. Dafür gibt es als Höhepunkt einige Weltpremieren. Der Porsche Spyder wird sie dort erleben - ein Auto, das nicht nur wegen der Zielgruppe dort gut aufgehoben ist. Mit seinen beiden offenen Sitzen passt der Spyder in den Sonnenstaat („It never rains in California").
Seinen ersten Messeauftritt in den USA erlebt hier auch der Mercedes-Benz SLS AMG, der den Kaliforniern einen seiner beiden Spitznamen verdankt. Wir nennen ihn „Flügeltürer", die Kalifornier hatten für seinen Vorgänger, der 300 SL den Namen „Gullwing" gefunden, der sicher nun auch auf den Neuen übergehen wird.
Drei Kleine sollen helfen, den Markt in den USA in Richtung geringerer Verbrauchswerte zu drehen. Der Ford Fiesta aus Deutschland, der Chevrolet Cruze aus Korea und der Mazda2 aus Japan sollen Amerikaner vom Kleinwagen überzeugen. Die Messe ist stolz darauf, rund 50 „grüne" Autos präsentieren zu können: Hybrid-Fahrzeuge, moderne Clean Diesel, Elektroautos, Brennstoffzellen-Fahrzeuge und Autos, die mit Erdgas und Alkohol betrieben werden. Vier heben die Aussteller besonders hervor: den Toyota Prius Plugin, den Mercedes-Benz S 400 Hybrid und die beiden besonders sparsamen Vertreter der neuen Diesel-Generation - den Golf TDI und den Audi A3 TDI.
Man darf gespannt sein, welches Auto in diesem Jahr in Los Angeles den Titel als „Green Car of the Year" gewinnt. Bei der Messe 2008 bekamen auch große Amis ihre Chance, wenn sie denn einen Hybrid-Antrieb anbieten konnten oder mit Alkohol im Tank zufrieden waren. Sieger war allerdings der VW Golf GTI.
Audi wird seinen elektrischen Sportwagen R8 nach Kalifornien schaffen und Chevrolet sein Elektroautos mit einem kleinen Verbrennungsmotor zur Reichweitenvergrößerung, den Chevrolet Volt, der 2010 an der Start gehen und ab 2011 in Deutschland als Opel Ampera Elektroautofans überzeugen soll.
Doch die Autos mit den klassischen Verbrennungsmotoren müssen erst einmal das Geld für die neuen Antriebe verdienen. Deswegen stehen bei den Ausstellern und mit Sicherheit auch beim Publikum die Exoten und die Teuren immer noch höher im Kurs: Porsche Panamera, Rolls Royce Ghost, BMW X6 als Hybrid oder als M-Version, AMG, Audi R8 - sie alle werden Aufmerksamkeit und hoffentlich auch so viele Käufer finden, dass man das als gutes Zeichen werten kann.
Los Angeles ist nicht die wichtigste Messe dieser Welt. In Wahrheit ist sie sogar nur eine große regionale Verkaufsausstellung. Und doch kann sie in diesem Jahr wieder mit so viel Aufmerksamkeit rechnen wie im vergangenen. 2008 hatte nur Ford hatte sich einen professionellen Auftritt gegönnt. In diesem Jahr darf man erwarten, zumindest bei General Motors das neue Nach-Insolvenz-Selbstbewusstsein zu erleben. Auch Chrysler wird sich nicht noch einmal solch einen Flopp leisten wollen.
Los Angeles hat die Chance, zusammen mit der im Januar stattfindenden North American International Auto Show in Detroit die Talsohle in der Entwicklung des US-Marktes zu markieren. Erste Anzeichen und erste Absatzplanungen sprechen davon, dass der Markt in den USA wieder auf elf Millionen Fahrzeuge anwachsen könnte. Es waren mal mehr als 16 Millionen pro Jahr. (Quelle: automedienportal)