02.06.2009

Klimaanlagenservice und -reinigung

Eine Klimaanlage verliert auf natürliche Art und Weise Kältemittel, welches durch Schläuche und Verbindungselemente diffundiert. Jährlich gehen so bis zu zehn Prozent des Kältemittels verloren. Die Folge ist einerseits, dass die Kühlleistung schon nach wenigen Jahren spürbar nachlässt.

Im schlimmeren Fall kann sogar der Klimakompressor zerstört werden. Denn das Kältemittel, welches durch das Klimasystem zirkuliert, dient auch als Trägermedium für das sich ebenfalls im System befindliche Öl, welches den Kompressor schmiert. Befindet sich zu wenig Kältemittel im System, ist die Schmierung nicht mehr gewährleistet. Es macht deshalb Sinn, die Klimaanlage einer jährlichen Überprüfung zu unterziehen.

Klimawartungsgeräte
Zur sicheren und effizienten Wartung der Klimaanlage wird eine Servicestation benötigt. Diese Geräte saugen das Kältemittel ab, trennen Kälteöl und Abrieb, rezyklieren, evakuieren die Klimaanlage und befüllen sie mit Frischöl sowie Kältemittel. Mit den eingebauten Hoch- und Niederdruckmanometern kann zudem ein Leistungstest durchgeführt werden. Dabei wird die Temperatur an den Ausströmdüsen gemessen und die Luftfeuchtigkeit berücksichtigt, um den Füllstand zu prüfen.
Heute werden vorwiegend halb- oder vollautomatische Geräte nachgefragt, manuelle Servicestationen finden sich weniger. Der vollautomatische Vorgang macht jedoch nur Sinn, wenn das Kältemittel ohne vorherige Diagnose einfach abgesaugt und wieder eingefüllt werden soll. Denn falls ein Leck vorliegt, muss der Vorgang zwangsläufig unterbrochen werden, um die undichte Stelle vorgängig zu reparieren.

Unerwünschte Mitfahrer
Ein weiteres Problem sind unerwünschte Mikroorganismen, die von der Klimaanlagen aus in den Fahrzeuginnenraum gelangen können. Die Verdampferoberflächen bieten für lebende Bakterien optimale Lebensbedingungen, denn ein feuchtwarmes Klima ist für die Vermehrung derartiger Kleinstlebewesen optimal. Aber auch tote Bakterien oder Schimmelpilze und deren Stoffwechsel- und Abbauprodukte bergen Gefahren für die Gesundheit. Werden diese Substanzen eingeatmet, können die Folgen von Beschwerden wie Schleimhautreizungen, Ermüdung, Kopfschmerzen bis hin zu Infektionen wie Bronchitis, Allergien oder sonstigen Atemwegserkrankungen reichen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Klimaanlagen ohne Befeuchter die Luft extrem austrocknen und die Schleimhäute auch ohne Keime bereits stark belasten. Vor allem der Personenkreis mit schwächerem Immunsystem, wie ältere Menschen, Kleinkinder, Säuglinge aber auch allergiegeplagte Personen sind Zielscheibe der Bakterien und Schimmelpilze.

Attraktives Zusatzgeschäft
Verschiedene Hersteller bieten Geräte und Reinigungsflüssigkeiten (Desinfektionsmittel) für Fahrzeug-Klimaanlagen an, die entweder eine Ultraschall- oder eine Flüssigkeitsreinigung ermöglichen.
Wer in seinem Betrieb eine Klimaanlagenreinigung anbieten und so ein interessantes Zusatzgeschäft generieren will, muss dies jedoch auch aktiv anpreisen. Dabei ist wichtig, den Kunden auf die möglichen Folgen für die Gesundheit hinzuweisen. Selbstverständlich ist auch die Eliminierung schlechter Gerüche ein Argument für eine Klimaanlagenreinigung. So oder so ist aber auf die richtige Wortwahl zu achten, denn «Geruch» oder aber «Geruchsbakterien» werden unterschiedliche Assoziationen auslösen, und letztere den Kunden eher davon überzeugen, dass eine Reinigung Sinn macht.

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