11.10.2013

Unverkaufte Occasionen für drei Milliarden

Durchschnittlich sind in der Schweiz rund drei Milliarden Franken an unverkaufte Gebrauchtwagen gebunden. Dieses und viele weitere spannende Details sind aus der neuen Infografik des Autoportals car4you.ch zu entnehmen.

2012 zählte das Bundesamt für Statistik rund 4.3 Millionen Autos. Hochgerechnet auf die Anzahl Einwohner heisst das: Im Schnitt hat jeder Zweite ein Auto. Wer sich ein Auto kauft, bevorzugt immer öfter eine Occasion. Im ersten Halbjahr 2013 wurden in der Schweiz 156‘305 Neuwagen verkauft, gleichzeitig wechselten 429‘185 Occasionen den Besitzer.

 

Damit sind Gebrauchtwagen fast drei Mal beliebter als neue Autos. Während der Neuwagenverkauf gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 um 11,8 Prozent eingebrochen ist, gab es bei Occasionen ein Plus von 2,6 Prozent. Diese Entwicklung hängt unter anderem mit dem reichhaltigen Angebot zusam-men: Auf dem hiesigen Automarkt sind stets rund 200‘000 Occasionen verfügbar, darunter viele junge, neuwertige Gebrauchte zu Schnäppchenpreisen.


Die meisten Occasionen, nämlich rund 70 bis 75 Prozent werden über offizielle Händler ge- und verkauft. 25 bis 30 Prozent der Halterwechsel laufen derweil rein privat ab. Für den Handel ist ein gut laufendes Occasionsgeschäft eine enorm wichtige Stütze, wobei hier sehr viel Geld im Spiel ist und es auch grosse Risiken in sich birgt.

 

Durchschnittlich sind in der Schweiz nämlich drei Milliarden Franken durch unverkaufte Gebrauchtwagen gebunden. Im Mittel stand eine Occasion im ersten Halbjahr 2013 während 101 Tagen auf dem Hof. Das ist zwar ein Prozent kürzer als in der identischen Vorjahres-periode, trotzdem sind lange Standzeiten enorm kostspielig und unbeliebte Modelle oder Fahrzeugklassen können sich als wahre Gewinnbremsen erweisen.


Relativ wenig falsch machen Händler, wenn sie gebrauchte Fahrzeuge der SUV-Klasse ankaufen. Der anhaltende Boom bei den Neuwagen wirkt sich jetzt verzögert auch auf die Occasionen aus. Von Januar bis Juni 2013 gab es 14 Prozent mehr Halterwechsel bei ge-brauchten SUVs als im ersten Halbjahr 2012. Ebenfalls im Plus sind Vans und Autos der sogenannten Microklasse - also Kleinstwagen wie der VW up! oder der Hyundai i10.

 

Rund 6 Prozent schlechter liefen Modelle der oberen Mittelklasse wie der BMW 5er oder der Audi A6. Unter den einzelnen Modellen gibt es natürlich Gewinner und Verlierer, doch die Klasse selbst ist deutlich unbeliebter geworden. Das Gleiche gilt für Cabrios und Roadster (- 2%), Coupés (- 0.5%) und Luxusautos (- 1%). (pd/ml)

 

www.car4you.ch

 

 

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