27.09.2013

Premium-Offensive aus Frankreich

Ab dem 11. Oktober steht der neue Peugeot 308 bei den Schweizer Händlern. Die Neuauflage des Kompaktwagens ist Teil einer neuen Premium-Strategie der französischen Marke. Olivier Gandolfo, seit Februar Direktor bei Peugeot Suisse, nimmt Stellung zu dieser Neupositionierung und Zielen für die Marke.

Premium-Offensive aus Frankreich

Olivier Gandolfo, neuer Direktor Peugeot Suisse (r.), mit Christian Peugeot, Public Affair Director bei Peugeot.

Text/Bild: Manuela Diethelm

 

Der Peugeot 308 ist kaum wiederzukennen. Ähnlich wie verschiedene andere Modelle der französischen Marke, darunter der sehr erfolgreich lancierte 208 (siehe Interview). Die Redesigns gehen mit einer umfassenden Strategie von Peugeot einher, sich als Marke höher zu positionieren. Bei PSA spricht man von grundsätzlich unterschiedlichen Premium-Ansprüchen im Konzern: einer umfassenden Qualitätssteigerung bei Peugeot und der Führung einer Premium-Linie wie der «DS» bei Citroën.

 

Die Neuauflage des 308 wird im Konzern als «strategisches Modell» bezeichnet, will man doch bei den C-Segment-Limousinen aufs Podium kommen und die Produktion bei Sochaux (F) um 50 Prozent steigern. In diesem grössten Peugeot-Werk nahe Porrentruy ist 1889 der erste Peugeot gebaut worden. Doch auf seine Heritage will sich der 308 nicht berufen, sondern ist dank der neuen EMP2-Plattform kompakter und um 140 Kilogramm leichter geworden, was ihn zum leichtesten Fahrzeug seines Segments macht. Gleichzeitig hat Peugeot das Interieur überarbeitet und von allen «unnötigen» Knöpfen befreit.

 

Zur Lancierung am 11. Oktober wird der 308 in drei Benzinvarianten (1.2 VTi mit 82 und 1.6 THP mit 125 oder 155 PS) und zwei Dieselmotorisierungen (1.6 HDi mit 92 und 1.6 e-HDi mit 115 PS) angeboten. Nächstes Jahr ist er mit der neuen Generation Dieselaggregate verfügbar, die dann die Euro-6-Norm erfüllen. So zum Beispiel mit dem 1.6 Blue HDi mit 120 PS, der lediglich 82 g CO2/100 km ausstösst. Nicht vor der zweiten Hälfte 2014 kommt auch ein Automatikgetriebe. Ein adaptiver Tempomat und automatisches Notabbremsen bietet der 308 ebenfalls, allerdings erst ab der zweithöchsten Ausstattungsvariante (ab 29'100 Franken) als Option. Zu haben ist der 308 ab 20'900 Franken.

 

AUTO&Wirtschaft: Zur Lancierung des neuen 308 startet Peugeot in der Schweiz eine umfassende Werbeoffensive. Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Modell?

Olivier Gandolfo: Der 308 hat eine deutliche Qualitätssteigerung erfahren und ist ein grosser Schritt weiter für die Marke Peugeot - gegenüber dem heutigen Modell und auch gegenüber den Mitbewerbern. Mit dem neuen 308 können wir zeigen, dass Peugeot punkto Technologie durchaus mit der Konkurrenz mithalten kann. Unser Ziel ist es, monatlich rund 140 Einheiten des 308, Version «Berline», zu verkaufen. 2012 waren es im ganzen Jahr 552 Stück der bisherigen Version. Die neue «Kombi»-Version SW kommt Ende des ersten Semesters 2014. Wir streben vier Prozent Marktanteil im Segment an.

 

Wie hat sich Peugeot in der Schweiz nach der Konzernkrise entwickelt?

Der neu lancierte 208 ist sehr erfolgreich gestartet und zurzeit die Nummer zwei in seinem Segment. Der sportliche GTi hat einen Anteil von 15 Prozent am Verkaufsvolumen. Auch der Crossover-SUV 2008 ist ein wichtiges Modell für Peugeot, nicht nur ein Nischenprodukt. Wir brauchen unsere Imageverstärker, um wieder eine klare Linie zu finden. Das heisst bei uns: Fahrspass, Effizienz, Eleganz und ein Design, das keine Kompromisse aufzwingt. Der 308 vertritt diese Entwicklung in der Kernkompetenz der Marke.

 

Betrifft die neue Strategie auch das Schweizer Händlernetz?

Wir haben zurzeit 180 Stützpunkte. Hier liegt unser Ziel, Optimismus und Rentabilität zu verbessern, dass die Händler nach dem Verlust der letzten Jahre motiviert bleiben, weiterzumachen. Unser Händlernetz hat grosses Vertrauen zu uns und es liegt mir mehr daran, alle Bereiche der Zusammenarbeit zu optimieren, anstatt im grossen Stil umzustrukturieren.

 

Wie wollen Sie diese Ziele erreichen?

Eine effiziente Verkaufspolitik durch ein Margensystem, das Ziele und Qualität definiert. Natürlich ist uns an der Volumenentwicklung gelegen, aber alles muss realistisch bleiben.

 

www.peugeot.ch

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