04.09.2009

Kommt die AMAG wieder zum Zug?

Der Volkswagen-Konzern treibt die Integration von Porsche voran. Möglichst schon 2010 soll der Deal abgeschlossen sein. Wird dann, irgendwann, die AMAG wieder zum Importeur der Stuttgarter Sportwagen? Denkbar ist es.

Kommt die AMAG wieder zum Zug?

VON FRANZ GLINZ

Schinznach-Bad AG – Geschmerzt hat es die AMAG schon, als die Porsche AG den mehr als 55 Jahre alten Importeursvertrag mit ihr per Ende Mai 2008 aufkündigte. Porsche baute im Kanton Zug eine eigene, mit einer Million Franken kapitalisierte Vertriebsgesellschaft mit 30 Arbeitsplätzen auf. «Ich bin überrascht über den Entscheid», sagte Dino Graf, Vizedirektor und Leiter Group Communication, damals. Schliesslich wurden noch 2007 via AMAG 2159 der Sportwagen abgesetzt, ein AllzeitJahresrekord. Kommt nach der Fusion Volkswagen/ Porsche die AMAG wieder zum Zug? Graf gibt sich noch sehr bedeckt: «Wir gehen nicht davon aus, dass diese strategischen Entscheidungen das operative Geschäft aktuell tangieren. Jede der zehn Marken soll ja eigenständig bleiben.» Offenbar schliesst Graf aber eine mittelfristige Änderung nicht aus, wenn er sagt: «Sollte sich irgendwann doch einmal etwas ändern, würden dies die Porsche Schweiz AG und die AMAG aktiv kommunizieren.» 


Entscheiden wird der VW-Mächtige

Ein Insider, der nicht genannt sein will, sagte jedoch gegenüber AuTo&Wirtschaft: «Der Wiederimport von Porsche ist bei der AMAG ganz klar ein Thema.» Darüber entscheiden, ob das kostengünstiger und besser wäre, wird am Ende VolkswagenÜbervater Ferdinand Piëch. Und dieser ist dem Schweizer Importeur aller Volumenmarken des VWKonzerns wohlgesinnt. Chancen also intakt. 


Ablehnung bei Porsche

Bei Porsche reagierte man auf unsere Anfrage ablehnend: «Die Volkswagen AG und die Porsche AutomobilHolding SE arbeiten intensiv an der Gründung eines integrierten Automobilkonzerns. Dabei wird die Porsche AG eigenständig bleiben. Deshalb wird sich auch in der Schweiz nichts ändern.» Wenig Hoffnung macht der AMAG der bekannte AutomobilwirtschaftsExperte Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Uni DuisburgEssen: «Nach meiner Einschätzung wird Porsche weiter seine eigene Importeursgesellschaft in der Schweiz betreiben. Nachdem Porsche Salzburg von VW übernommen wird, kann man nicht ausschliessen, dass mittelund langfristig auch die übrigen freien Importeure von VW übernommen werden. Für einen Herstellervertrieb ist es einfacher, mit eigenen Importeursgesellschaften den Markt zu bearbeiten.» Ausser eben vielleicht in der Schweiz.

www.amag.ch

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