ASTAG hält Alpeninitiative für Sackgasse
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Die Studie zur Verlagerungswirkung des Gotthard-Basistunnels, welche die Alpeninitiative heute vorgestellt hat, enthält nach Ansicht des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbands ASTAG einmal mehr keine neuen Erkenntnisse.
Gemäss ASTAG ist mehr Markt und Wettbewerb im Schienensektor dringend nötig.
Gemäss einer von der Alpeninitiative vorgestellten Studie wird der Marktanteil der Schiene durch den Gotthard-Basistunnel nur wenig verbessert und wird von 62 auf höchstens 64,5 Prozent steigen. Für den Schweizerischen Nutzfahrzeugverband ASTAG sind dies keine neuen Erkentnisse. Er lässt verlauten, dass bei einer realistischen Analyse schon lange bekannt sei, dass die bisherige Verlagerungspolitik definitiv gescheitert ist. Als unumstösslichen Beweis dafür nennt die ASTAG die Aufteilung des Transportvolumens (Modal Split) auf Schiene und Strasse, die sich in den letzten Jahren trotz einseitigen Zwangsmassnahmen zulasten des Strassentransports und Milliardeninvestitionen bahnseitig kaum verschoben hat. Daran werde auch die Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels ab 2017 nichts ändern, auch wenn dies jetzt suggeriert wird. Denn die Verkehrsmittelwahl wird weniger durch die verfügbare Infrastruktur als vielmehr durch qualitative Parameter wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bestimmt. Zu diesen Erkenntnissen ist vor 20 Jahren auch der Bund gelangt: In seiner NEAT-Botschaft von 1990 hatte der Bundesrat festgehalten, dass auf den Zufahrtslinien im Norden und Süden weiterhin Engpässe bestehen werden.
Neuorientierung der Verkehrspolitik nötig
Gemäss ASTAG sei erstens eine grundlegende Neuorientierung der Verkehrspolitik hin zu mehr Markt und Wettbewerb im Schienensektor dringend nötig. Statt Zwangsmassnahmen im Strassentransport brauche es qualitative Verbesserungen bei den Bahnen. Der Verband fordert deshalb eine rasche Umsetzung der Bahnreform 2 und eine Besserstellung des Güterverkehrs! Und zweitens müsste die gesamte Bahn-Infrastrukturfinanzierung endlich neu aufgegleist werden, damit anstelle unrealistischer Wunschkonzerte bei Schienenausbauprojekten endlich mehr die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stünde. (red)