08. August 2012

Immer weniger Markenvertreter in der Schweiz

Die Zahl der Markenvertreter in der Schweiz verringert sich durchschnittlich um 1,5 Prozent pro Jahr, wie EurotaxGlass's ermittelt hat. Per Mai 2012 seien es noch 4641 Vertretungen und Servicestellen - 55 Betriebe bzw. 1,2 Prozent weniger als 2011.

Immer weniger Markenvertreter in der Schweiz

Im Verlauf der letzten 10 Jahre sind insgesamt 479 Betriebe (-9,4 Prozent) verschwunden, obschon von 2006 bis 2008 kurzfristig ein Wachstum zu verzeichnen war, wie eine Analyse von EurotaxGlass's ergeben hat. Seither verringert sich die Zahl der Betriebsstätten jährlich um durchschnittlich 1,5 Prozent. Die Detailanalyse der Marktdaten zeigt, dass nicht bloss Schliessungen von Betriebsstätten stattfinden, sondern je nach Markenhersteller auch Verschiebungen innerhalb der jeweiligen Händlerstruktur: So werten einzelne Marken bisherige Lokalhändler oder Servicevertretungen zu Hauptvertretungen auf, während andere ihre kleineren Betriebe von Verkaufsverpflichtungen entbinden und zu Servicestützpunkten umfunktionieren. Gleichzeitig nutzen diverse Markenhersteller aber auch die Gunst der Stunde und festigen ihre Präsenz hierzulande mit zusätzlichen Händlern.

 

Innert Jahresfrist haben mit Ausnahme von Porsche alle Top30-Marken ihr Händlernetz verkleinert oder aber gegen den Trend ausgebaut. Die Anzahl ihrer Vertretungen um drei oder mehr Betriebe reduziert haben Citroën (150, -16), Opel (287, -15), Fiat (198, -10), Honda (159, -9), Daihatsu (123, -8), Mazda (171, -6), VW (296, -6), Alfa Romeo (121, -4), Mini (75, -4), BMW (91, -3) und Renault (250, -3). Um drei oder mehr Vertretungen aufgestockt haben hingegen Jeep (73, +6), Dacia (60, +5), Hyundai (142, +4), Kia (131, +3), Mercedes (96, +3), Mitsubishi (182, +3), Suzuki (209, +3) und Volvo (96, +3).

 

Trotz unterschiedlicher Entwicklungstendenzen in Bezug auf ihre individuelle Markt­präsenz setzen die Top30-Markenhersteller grundsätzlich auf grössere Betriebe. Für Dr. Peter Ballé, Geschäftsführer von EurotaxGlass's Schweiz, sind die Beweggründe hierfür durchaus nachvollziehbar: «Angesichts der zunehmenden Modellvielfalt, schwindender Margen und steigender Parallelimporte rechnet sich eine professionelle, konkurrenzfähige Verkaufsinfrastruktur mehr und mehr erst ab einer gewissen Zahl von realisierbaren Verkäufen im jeweiligen Einzugsgebiet. Das eigentlich Erstaunliche ist aber, dass wir trotzdem nicht das seit Jahren prognostizierte Händlersterben sehen, sondern bloss einen leichten Rückgang der Betriebszahlen. Selbst wenn einzelne Garagenbetriebe sich zur Geschäftsaufgabe entschliessen, findet sich in der Regel rasch ein Nachfolger - auch den Importeuren ist klar, dass man in der Schweiz die Marktanteile am besten mit einer dezentralen Struktur halten kann. In der näheren Zukunft wird das Garagengewerbe daher bleiben, was es heute schon auszeichnet - lokal präsent vor Ort.»

 

Rein rechnerisch haben die 1600 Haupt- und Regionalhändler aller in der Schweiz verkauften Automarken im Jahr 2011 im Durchschnitt je 200 neue Personenwagen direkt oder via Lokalvertreter ausgeliefert. In der Realität beträgt dieser Wert allerdings bloss 180 Einheiten - die übrigen 20 Einheiten wurden von Direkt- beziehungsweise Parallel­importeuren verkauft. Im europäischen Vergleich sind 180 Verkäufe pro Händler der mit Abstand tiefste Wert: Der Trend zu weniger, dafür grösseren Markenvertretern wird deshalb weiter anhalten, obschon ein Grossteil der notwendigen Strukturbereinigung bereits realisiert worden ist. (pd/md)

 

www.eurotaxglass.ch

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