30.03.2012.

Weniger getötete Autofahrer, mehr bei Fussgängern

18'990 Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich 2011. Die Auswertung des ASTRA zeigt, dass sich die Zahl der Getöteten im Schweizer Strassenverkehr immerhin um zwei Prozent verringerte - gleichzeitig nahmen Unfälle mit schwächeren Verkehrsteilnehmern zu.

Weniger getötete Autofahrer, mehr bei Fussgängern

Von Manuela Diethelm

 

Bei den insgesamt 18'990 Unfällen mit Personenschaden wurden 320 Personen getötet, 4437 schwer und 18'805 leicht verletzt, wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) mitteilt. Somit verringerte sich die Zahl der Todesfälle gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent, die Zahl der Schwerverletzten um ein halbes Prozent.

 

Der Anteil von auf dem Autobahn- und Autostrassennetz getöteten oder verletzten Personen an der Gesamtzahl der Unfälle liegt bei knapp acht Prozent - hier geschehen die Unfälle mit Schwerverletzten meist in der Nähe von grossen Agglomerationen und bei Autobahnverzweigungen. Zu Unfällen mit Getöteten kam es vor allem ausserhalb der Agglomerationen. Dann handelte es sich meist um Schleuder- und Selbstunfälle.

 

Hauptursache für die Unfälle, bei mehr als einem Viertel, ist laut ASTRA das Missachten des Vortritts. Weitere 15 Prozent sind auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung zurückzuführen. An dritter und vierter Stelle folgen der Zustand des Lenkers sowie andere Fahrbewegungen. Das Geschwindigkeitsverhalten liegt an fünfter Stelle.

 

Mit 119 Getöteten stellen die PW-Fahrer selbst noch immer die grösste Unfallgruppe dar. Das sind glücklicherweise 10 Personen weniger als im Vorjahr. Wie das ASTRA mutmasst, seien in fast zwei Dritteln der Unfälle die Lenker selbst Hauptverursacher - je rund zehn der Unfälle werden von Zweiradfahrern verursacht. Lenker von Sachentransportfahrzeugen seien hingegen wohl nur in zwei Prozent der Unfälle die Hauptverursacher.

 

Gleichzeitig bekommt die Problematik der gefährlichen Fussgängerstreifen einen konkreten Wert: 21,6 Prozent aller Getöteten im Strassenverkehr waren Fussgänger. Die Auswertung des neuen Strassenverkehrsunfall-Registers hat zudem ergeben, dass die Todesfälle auf Fussgängerstreifen im Jahr 2011 auf 28 angestiegen sind. Das sind 8 Personen mehr als im Vorjahr und 5 mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. 21 der Todesopfer hatten das 65. Altersjahr überschritten. Laut dem ASTRA waren nur knapp 13 Prozent dieser Unfälle auf das Fehlverhalten der Fussgänger zurückzuführen.

 

Auch die Unfälle, bei denen Zweiradfahrer zu Schaden kamen, nahmen zu. Mit einen Grund für die Zunahme um 15 Prozent bei den getöteten Velofahrern sieht das ASTRA bei der stärkeren Verbreitung von E-Bikes. Mit ihnen haben Unfälle gravierendere Folgen, wie die Auswertung zeigt: 26 Prozent der verunfallten Fahrradfahrer mit herkömmlichem Velo wurden durch einen Unfall schwer verletzt oder getötet (davon 1 Prozent) - mit E-Bike trafen dieselben Unfallfolgen 35 Prozent aller Verunfallten.

 

Bei den Motorradfahrern gab es 2011 einen getöteten und 43 schwerverletzte Personen mehr. Aus diesem Grund arbeitet das ASTRA daran, «eine Vollzugshilfe einzubauen, die alle Strasseneigentümer darin unterstützen soll, die Strassen für Motorradfahrende sicher zu gestalten», wie das Bundesamt mitteilt. Ausserdem sollen Ausbildung und Prüfung optimiert werden.

 

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