10.02.2012

Weniger Ausweisentzüge als 2010

Die Zahl der Ausweisentzüge ist 2011 um 2,6 Prozent zurückgegangen: Knapp 77'000 Fahrzeuglenkerinnen und -lenker mussten ihr «Billett» abgeben - noch immer hauptsächlich wegen zu schnellem oder alkoholisiertem Fahren.

Weniger Ausweisentzüge als 2010

Zu einer der Hauptursachen für Führerausweisentzüge gehört immer noch Alkohol am Steuer.

Von Manuela Diethelm

 

Letztes Jahr wurden 76'913 Führerausweise entzogen, wie die Auswertung aus dem Administrativmassnahmenregister (ADMAS) des Bundesamts für Strassen (ASTRA) ergibt. 2073 weniger als im Vorjahr. Weiterhin betrifft dies vor allem das Alterssegment der 20- bis 29-Jährigen - fast ein Drittel der Entzüge fällt ihnen zu. Ausser bei den 70-Jährigen (Zunahme um 9,7 Prozent) sind die Zahlen der Entzüge bei allen Alterskategorien gegenüber 2010 zurückgegangen.

 

Die Hauptgründe für einen Führerausweisentzug bleiben dieselben: Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit (in 32'231 Fällen) und Alkohol am Steuer, also 0,8 Promille und mehr (in 17'217 Fällen). Im ersten Fall nahmen die Entzüge gegenüber dem Vorjahr jedoch um 9, im zweiten um 6,2 Prozent ab. Die unerlaubte Verwendung von mobilen Geräten wie Handy oder Navigationsgerät war Ursache von 9575 Ausweisentzügen.

 

Die meisten Entzüge, etwas weniger als zwei Drittel, waren auf einen bis drei Monate befristet. Das sind weniger als im Vorjahr und auch bei längerfristigen Massnahmen sind die Zahlen rückläufig: Ausweisentzüge, die länger als zwölf Monate dauern, sind mit 1517 Fällen sogar um knapp zehn Prozent zurückgegangen. In fast 20 Prozent der Fälle musste den Fahrern der Ausweis auf unbestimmte Zeit entzogen werden - einzig hier nahmen die Verstösse zu (um knapp sieben Prozent). Zumindest gegenüber der Rekordzunahme vom letzten Jahr (22,5 Prozent) könnte man aber auch das als «Verbesserung» bezeichnen.

 

Das ASTRA führt diese Werte auf die im Jahr 2005 eingeführte Verschärfung des Strassenverkehrsgesetzes zurück. Dabei wird die Entzugsdauer für Wiederholungstäter stufenweise verlängert. Erstmals führe dieses Kaskadensystem nun zu einer nur noch geringen Zunahme der Anzahl Führerausweisentzüge. Und auch der im selben Jahr lancierte Führerausweis auf Probe schlage sich in der Statistik nieder: Erneut wurde mehr Personen der Ausweis wieder annulliert, weil sie zwei Widerhandlungen, die zum Ausweisentzug führen, während der Probezeit begangen haben (17 Prozent Zunahme auf 1625 Fälle).

 

Die Zunahme wirkt sich auch auf die Zahl der verkehrspsychologischen Untersuchungen aus, denn Wiederholungstäter können einen neuen Führerausweis nach einer Sperrfrist nur beantragen, wenn eine solche Untersuchung ihre charakterliche Fahrtauglichkeit nachweist. Dies ist oft nicht der Fall: In 1023 Fällen wurde der Entzug auf unbestimmte Zeit verlängert.

 

www.astra.admin.ch

Gesamte ADMAS-Statistik: http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/25793.pdf

 

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