01.05.2011

Mechanische vollvariable Ventilsteuerung

Kolbenschmidt Pierburg steigt in den Markt für variable Ventilsteuerungen ein und erweitert mit der Übernahme der Rechte am «UniValve»-System seine Systemkompetenz bei der Schadstoffreduzierung.

Mechanische vollvariable Ventilsteuerung

Zylinderkopf mit auf Einlassseite montierter variabler Ventilsteuerung «UniValve».

Der zum Rheinmetall-Konzern gehörende Automobilzulieferer Kolbenschmidt Pierburg AG (KSPG) ist mit der enTec Consulting GmbH übereingekommen, die Rechte und weltweite Vermarktung an der von enTec entwickelten variablen Ventilsteuerung «UniValve» zu übernehmen. KSPG wird dieses neue System künftig an Kunden in der internationalen Automobilindustrie vermarkten.
«UniValve» bietet als rein mechanisches und daher mit hoher Betriebssicherheit arbeitendes System grosse Potenziale zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs, respektive der CO2-Emissionen heutiger und künftiger Motorengenerationen und verbessert darüber hinaus das Ansprechverhalten insbesondere von Ottomotoren. Erprobungen am Vollmotor wurden bereits mit ersten deutschen wie internationalen Herstellern durchgeführt. Das System ist durch zahlreiche Schutzrechte abgesichert.

Funktionsbeschreibung

«UniValve» ist ähnlich wie die «Valvetronic» von BMW als Kurvengetriebe aufgebaut. Beide Ventiltriebskonzepte verwenden konventionelle Rollenschlepphebel, die die Ventilbetätigung vornehmen. Zusätzlich ist jeweils ein Zwischenhebel zwischen Nocken und Rollenschlepphebel mit einer Arbeitskurve vorgesehen, über deren Lageänderung die gewünschte Variabilität der Ventilerhebung erzeugt wird.
Der Zwischenhebel oder Stellhebel ist bei «UniValve» als Kipphebel ausgeführt und stützt sich mit seiner Arbeitskurve am Rollenschlepphebel, am Nocken mit einer Rolle, an der Exzenterwelle mit einem Gleitkontakt und mit einer separat für zwei Kipphebel existierende Rolle in der zwischen den Ventilebenen liegenden Kulisse ab, in welcher diese Stützrolle sich auf einer Kreisbahn bei jeder Nockendrehung bewegt. Durch Verdrehung der Exzenterwelle wird der Ventilhub vom Nullhub bis zum Maximalhub hin – und damit gekoppelt die Öffnungszeit – verändert.
Zur Verstellung des Ventilhubes wird beim UniValve-System eine so genannte Innenexzenterwelle verwendet, bei der die Exzenterkontur in allen Ausdehnungen innerhalb der Hüllkurve des Lagerdurchmessers der Welle bleibt. Am Ende der Exzenterwelle befindet sich ein Schneckenrad, das über einen Elektromotor die Verstellung der Exzenterwelle vornimmt.
Je Zylinder ist eine Rückstellfeder vorgesehen, die den Kontakt der Hebel-Baugruppe zum Nocken sicherstellt. Die Montage des Systems in den Zylinderkopf erfolgt ohne Spezialwerkzeuge. Mit dem Anschrauben der Kulisse ist das System im Zylinderkopf fixiert, ohne dass eine zusätzliche Einstellung der Bauteile erforderlich ist. (sag)

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