24.09.2010

AMAG neu in der Bündner Metropole

Vor rund drei Monaten wurde das Autocenter Tribolet Chur an die AMAG verkauft. Nun sind die Marken VW, VW Nutz­fahrzeuge und Audi in die neuen Räumlichkeiten eingezogen; die komplette Betriebsaufnahme ist Anfang August erfolgt.

AMAG neu in der Bündner Metropole

Dr. Walter Tribolet (links) mit seiner Schwester Michèle Tribolet und Fritz Küttel (Direktor AMAG Retail) anlässlich der Betriebsübergabe.

Von Hanspeter Rennhard

Dort wo bislang das blaue Ford-Oval entlang der Autobahn A13 dominierte, thront nun – jetzt riesengross – das AMAG-Emblem. Ein Zeichen dafür, dass sich in diesem traditionellen Autohaus vieles verändert hat und ein neuer Hausherr eingezogen ist. Schon jetzt deutet nichts mehr darauf hin, dass hier vor kurzer Zeit noch Ford, Toyota, Daihatsu, Lexus und Co. ihr Domizil hatten.

57 Mitarbeiter blieben an Bord

Beim Zeitpunkt des Verkaufs beschäftigte Tribolet 69 Mitarbeitern. All diesen wurde von der AMAG ein neuer Vertrag angeboten und deren 57 haben davon auch Gebrauch gemacht. Dazu Geschäftsführer (ad interim) Walter Tribolet: «Bei den zwölf bisherigen Mitarbeiter, welche den Arbeitgeber gewechselt haben, handelt es sich mehrheitlich um Leute vom Ersatzteillager, welche ihren Marken gefolgt sind. Das erachten wir als absolut normal.» Ebenfalls weiter an Bord bleiben wird Walter Tribolet selbst, doch ist es kein Geheimnis, dass seine Tätigkeit als Geschäftführer zeitlich begrenzt ist. Dazu AMAG-Gruppensprecher Dino Graf: «Walter Tribolet wird sicher bis Ende Jahr bei uns bleiben; vielleicht geht dieses Engagement noch bis in den Frühling 2011 hinein.» Und Fritz Küttel, Managing Director aller 83 AMAG Filialbetriebe ergänzt: «Die Suche nach einem neuen Geschäftsführer ist im vollen Gang, aber noch nicht abgeschlossen. Diesbezüglich lassen wir uns Zeit und es war ja immer abgemacht, dass uns Walter Tribolet in dieser Übergangsphase erhalten bleibt.» Von der früheren Besitzerfamilie bleibt auch Michèle Tribolet als Assistentin der Geschäftsleitung mit an Bord.

Regionale Verankerung wichtig

Die AMAG ist Importeur der Marken VW (seit 1948), Audi (1967), Seat (1984) und Skoda 1992; in der Zeit von 1951 bis 2008 wurde auch die Sportwagenmarke Porsche importiert. Letztes Jahr hat das Familienunternehmen AMAG etwa
67000 Autos verkauft und 3,7 Milliarden Franken Umsatz gemacht. Nach der Tribolet-Übernahme zählt das grösste Schweizer Autohaus rund 4800 Mitarbeitende; darunter etwa 680 Lernende.
Die AMAG ist aber nicht nur Importeur, sondern mit den 83 Filialbetrieben mit den rund 3400 Mitarbeitenden die bedeutendste Garagenkette der Schweiz. Grösse allein ist für Fritz Küttel aber nicht das Wichtigste. «Vielmehr wollen wir ein kompetenter Dienstleister rund um das Auto sein. Dazu kommt, und das ist uns auch am neuen Standort in Chur wichtig, dass wir eine starke regionale Anbindung haben», ergänzt Küttel.

Weitere Baumassnahmen nötig

Mit dem vollen Betriebsstart war die Umstellung aber noch nicht beendet. Bauliche Massnahmen, geplant für 2011, soll es besonders noch bei der Trennung der beiden Marken VW und Audi geben. Vor allem soll Audi weiter aufgewertet werden und es müssen vorab, auch von der AMAG, sämtliche hochgesetzten Standards erfüllt werden. Ein Audi-Qualitätstrupp hat dem neuen Churer Stützpunkt kürzlich bereits einen Besuch abgestattet und Wünsche deponiert. Zwar ist die Region Chur für ein reines Audi-Terminal zu klein, doch gilt gemäss Graf zumindest ein Terminal-ähnlicher Zustand als Messlatte. Die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten mit vielen automobilen Leckerbissen und sehr vielen Besuchern fanden vom 6. bis 8. August statt.

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