05.07.2010

Wenn das Öl aus der Wand kommt

Anlagen zum Fluidmanagement, bei denen das Vorratslager und die Zapfstellen getrennt sind und mit denen sich beispielsweise Altöl direkt in einen Tank absaugen lässt, können individuell an die Bedürfnisse und Möglichkeiten einzelner Garagen angepasst werden und sind so auch für kleinere Betriebe erschwinglich.

Wenn das Öl aus der Wand kommt

Die «Ver- und Entsorgungsecke» der Garage Perler befindet sich unterhalb des Gebäudes im Freien. Links ist der Aufnahmetank für das Altöl positioniert, rechts befindet sich der Öl-Vorrat.

Grosse Garagenbetriebe verfügen in der Regel über effiziente Einrichtungen zum Flüssigkeits-Management. So sind beispielsweise Tanks für die einzelnen Öl-Sorten möglich, die direkt vom Lieferlastwagen befüllt werden können. Von den Tanks wird das Öl über ein elektronisches Erfassungssystem zur Ölbar oder gar zu jedem einzelnen Arbeitsplatz geleitet. Der Mechaniker muss nur noch eine Zapfpistole betätigen, und der Rest – inklusive automatischer Verrechnung der eingefüllten Menge im entsprechenden Reparaturauftrag – läuft im Hintergrund automatisch ab.
Für Garagenbetriebe mittlerer Grösse allerdings würde sich die Installation einer solchen Anlage niemals lohnen. Doch wer auf die kostenintensivsten Komponenten wie etwa das vollautomatische elektronische Flüssigkeits-Erfassungssystem verzichten kann, dem bieten sich auch bei einer kleineren Betriebsgrösse durchaus interessante Möglichkeiten, sein Flüssigkeitshandling effizienter, sauber und umweltgerecht zu betreiben.

 

Im Zuge der Betriebserweiterung


Die Motorex-Toptech AG ist auf die Planung, Realisation und Wartung solcher Anlagen spezialisiert und konnte bisher mehrere hundert Versorgungslösungen installieren. Wir wollten genau wissen, wie ein solches System aufgebaut sein sollte, damit sich die Investition auch für kleinere und mittlere Betriebe lohnen kann, und besuchten die Garage Perler AG in Wünnewil, wo insgesamt fünf Personen in Werkstatt und Verkauf arbeiten.
Laut Geschäftsführer Roman Perler habe man schon seit längerer Zeit nach einer Lösung für effizientes Flüssigkeitshandling gesucht. So gab es beispielsweise Platzprobleme bei der Unterbringung der Altöl-Fässer, zudem hätten zusätzliche Auffangwannen angeschafft werden müssen, um den gesetzlichen Auflagen nachzukommen. Als die Renovation des Werkstattteils und der Neubau eines Ausstellungsraumes anstanden, hat sich Roman Perler entschieden, auch die Einrichtungen zur Ver- und Entsorgung von Öl zu modernisieren.

 

«Massgeschneiderte» Lösung


Die von Motorex Toptech realisierte Lösung wurde eigens nach den Wünschen und Bedürfnissen der Garage Perler konzipiert. In einer umzäunten «Ver- und Entsorgungsecke» im überdachten Aussenbereich der Garage wird das Altöl in einem Tank, der vom Entsorger direkt abgesaugt werden kann, sowie zwei Sorten Frischöl gelagert. Das Frischöl wird in Fässern angeliefert und aufbewahrt, die Anlage könnte aber problemlos auch auf Frischöl-Tanks umgerüstet werden. Von den Motorex-Spezialisten sauber an der Kellerdecke verlegte Leitungen führen zur Ölbar in der Werkstatt, von wo das Frischöl über Schlauchroller und digital vorprogrammierbare Ausschankpistolen an jedem Arbeitsplatz in das Fahrzeug eingefüllt werden kann. Ebenfalls an der Ölbar befindet sich der Schlauch zum Absaugen des Altöls – dieses wird also direkt aus dem Motor in den Altöltank gepumpt. Falls genau eruiert werden muss, wieviel Öl abgesaugt wurde, kann dies in einer Säule, die sich unterhalb des Einflusses schliessen lässt, gemessen werden. Dies ist eine kostengünstige Lösung, die von Roman Perler als Sonderanfertigung gewünscht wurde.
Eine weitere pragmatische Lösung finden wir beim «Öl-Boy»: Da in der Garage Perler immer noch ein grosser Teil des Motorenöls abgelassen und nicht abgesaugt wird, wird auch weiterhin ein Altölsammler benötigt. Anstelle einer Neuanschaffung hat Roman Perler den altgedienten «Öl-Boy» einfach umgebaut, so dass sich dieser nun über die Absauganlage direkt aus der Werkstatt in den Altöl-Tank entleeren lässt.

 


Sauber, effizient und platzsparend

Richtig ins Schwärmen gerät Roman Perler, wenn er die Vorteile des neuen Systems aufzählt. Neben dem wiedergewonnen Platz in der Werkstatt ist ihm vorallem wichtig, dass nun viel effizienter gearbeitet werden kann und die Wege für die Mechaniker kürzer beziehungsweise weniger wurden. Zudem entfällt das mühsame Herumschieben von Fässern. Die ganze Anlage entspricht selbstverständlich den gesetzlichen Vorgaben und ist beispielsweise vor einem Überlauf des Altöl-Tanks geschützt. Und dank den digitalen, vorprogrammierbaren Ausschankpistolen wird jedesmal genau die gewünschte Menge Motorenöl eingefüllt.
Positiv sieht Roman Perler auch die Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Motorex Toptech, die in jeder Phase des Projekts kompetent, aber auch pragmatisch auf die Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten des Fünf-Mann-Betriebes eingegangen seien und schliesslich eine individuell optimal auf Perler zugeschnittene Lösung realisiert haben.
Und wer weiss, vielleicht wird die Anlage künftig einmal noch weiter ausgebaut. Denn insgeheim liebäugelt Roman Perler, der von sich selbst sagt, halt ein bisschen ein Perfektionist zu sein, damit, auch das Scheibenwischwasser einfach über einen Schlauch «aus der Wand zu lassen». Schliesslich führt Motorex Toptech auch entsprechende vorprogrammierbare Mischgeräte im Sortiment, von denen sicher noch eines Platz in der «Ver- und Entsorgungsecke» finden würde. Andererseits sieht Roman Perler, dass sich eine solche Investition – ganz im Gegensatz zu seiner Öl-Versorgungsanlage – auch langfristig nicht amortisieren würde: «Aber schön, sauber und noch einmal angenehmer zu arbeiten wäre es schon...»!


www.motorex.com
www.GaragePerler.ch

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