05.07.2010

«Aufhebung der KFZ-Bekanntmachung wäre einseitige Regelung»

An der Delegiertenversammlung des AGVS in Genf zog der Zentralpräsident Urs Wernli Bilanz für das Schweizer Autogewerbe: Nach einem schwierigen Jahr sind in Zukunft alle Marktteilnehmer noch mehr gefordert, um erfolgreich zu bleiben. Um seine Mitglieder weiterhin kompetent und effektiv zu unterstützen, hat sich der AGVS mit den künftigen Entwicklungen auseinander­gesetzt und seine strategische Ausrichtung aktualisiert.

«Aufhebung der KFZ-Bekanntmachung wäre einseitige Regelung»

«Der AGVS fordert daher die Beibehaltung der seit 2003 gültigen Regelung» Urs Wernli, Zentralpräsident AGVS.

Die steigende Bedeutung von Umwelt-, Klima- und Energiefragen wird in den nächsten Jahren auch das Autogewerbe wesentlich beeinflussen: Garagisten müssen in Zukunft als Mobilitätsberater neben Fachwissen immer mehr Umweltexpertise anbieten können. Dies ergab die aktuelle Studie «Von heute nach morgen: Künftige Rollenbilder der Garagisten», die vom AGVS in Auftrag ­gegeben wurde. Im Gleichschritt mit dem rasanten technischen Fortschritt und den steigenden Erwartungen der Automobilisten hat das Garagengewerbe die Kompetenz in den Betrieben stetig gesteigert.

 

Gesamtmarkt-Zuwachs als Motivationsspritze


Auch aktuelle Probleme kamen an der Versammlung zur Sprache. Die Finanzkrise hat die Werke und Importeure nicht geläutert. Im Gegenteil: Der Druck der Hersteller nimmt weiterhin zu und die massive Fahrzeug-Überproduktion führt zu ungenügenden Renditen im Autogewerbe. Die geäusserten Bedenken der Garagisten und der Händlerverbände werden in Politik und Wirtschaft jedoch oft zu wenig gehört. An die Delegierten erging der Aufruf, weiterzukämpfen und den Zuwachs des Schweizer Gesamtmarkts in den ersten Monaten im 2010 als Motivationsspritze zu sehen.

 

AGVS fordert Beibehaltung der KFZ-Bekanntmachung


Zusammen mit wichtigen Partnerverbänden wehrt sich der AGVS gegen schlechtere Rahmenbedingungen für den motorisierten individuellen Verkehr und setzt sich für eine effizientere Verkehrspolitik und verursachergerechte Finanzierung ein. So nahm er erfolgreich Einfluss auf die neue Mehrwertsteuerregelung zugunsten des Autogewerbes. Zudem wurde erreicht, dass die Schweiz die KFZ-Bekanntmachung bis 2013 unverändert weiterführt, wobei es das Ziel bleibt, auch darüber hinaus eine fortdauernde faire kartellrechtliche Ausgangslage für das Autogewerbe zu erwirken. «Die Aufhebung der KFZ-Bekanntmachung wäre eine einseitige Regelung zugunsten der Hersteller», sagte Urs Wernli. Denn das führe zu schlechteren Marktchancen und zu Geschäftsaufgaben, da es kein Recht auf Mehrmarkenbetrieben geben würde, das Recht auf Niederlassungsfreiheit wegfalle und die begründete Vertragsauflösung innert zwei Jahre ebenfalls nicht mehr möglich wäre. «Der AGVS fordert daher die Beibehaltung der seit 2003 gültigen Regelung», so Wernli.  Auch sei es ein Teilerfolg, dass der Nationalrat anerkannt habe, dass die Schweiz bezüglich CO2-Ausstoss aufgrund der Topographie nicht gleich wie die EU-Länder behandelt werden könne. (pd/hbg)


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