TCS Kindersitztest 2024: von zwei Modellen wird abgeraten
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Der TCS testete 24 neue Kindersitzmodelle auf Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffgehalt. Zwei Modelle werden als «nicht empfehlenswert» beurteilt.
Da laufend neue Kindersitzmodelle auf den Markt kommen und die Qualitätsunterschiede oft erheblich sind, testet der TCS zwei Mal jährlich die Modelle. Im aktuellen Kindersitztest wurden 24 verschiedene Modelle in allen Grössen hinsichtlich der Kriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft und bewertet.
15 der getesteten Sitze erreichen die Beurteilung «sehr empfehlenswert», sieben Modelle erhalten ein «empfehlenswert». Diese Sitze übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich, die höheren Anforderungen des Konsumentenschutztests wurden bei ihrer Entwicklung berücksichtigt.
Noch während der laufenden Crashversuche für den aktuellen TCS Kindersitz-Vergleichstest, veröffentlichte der TCS bereits im April eine Warnung vor dem Modell «Viaggio Twist + Base Twist» vom Hersteller Peg Perego. Der Crashtest wies gravierende Sicherheitsprobleme auf, weshalb der TCS dringend von der Nutzung und vom Kauf dieses Sitzes für Kleinkinder und der zugehörigen Isofix-Basis abrät. Der italienische Hersteller reagierte auf das Ergebnis des Tests und stoppte die weitere Auslieferung des «Viaggio Twist» an Händler vorübergehend. Zudem wurde im Bezugsstoff des «Peg Perego Viaggio Twist + Base Twist» das Flammschutzmittel TCPP in einer Menge nachgewiesen, die über dem in der Richtline 2014/79/EU hinterlegten Grenzwert liegt. TCPP steht unter dem Verdacht, beim Menschen Krebs zu erzeugen.
Ebenfalls die Beurteilung
«nicht empfehlenswert» erhält das Modell «Silver Cross Discover i-Size» aufgrund des Schadstoffgehalts. Der Bezugsstoff enthält den Weichmacher DPHP in einer Menge, die deutlich über der im LGA-Qualitätszertifikat gesetzten Grenze liegt. Die nicht empfehlenswerte Bewertung des Schadstoffgehalts kann nicht durch empfehlenswertes Abschneiden in anderen Kriterien ausgeglichen werden, sie schlägt direkt auf die Gesamtnote durch.
Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern über das Angebot informieren, dabei helfen die Ergebnisse des aktuellen Kindersitztests und auch die der Vorjahre. Diese sind allesamt auf dem Vergleichsportal des TCS zur Verfügung. Mit verschiedenen Filterkriterien erleichtert die Datenbank Müttern und Vätern die richtige Vorauswahl für einen sicheren Kindersitz für ihre Kleinen.
Nach der Vorselektion empfiehlt der TCS dennoch den Besuch im Fachgeschäft. Die in Frage kommenden Modelle sollten vor dem Kauf am eigenen Fahrzeug und mit dem Kind ausprobiert werden. Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen. (pd/mb)