Aquarama: Dank optimierter Produktion auf der Waschstrasse des Erfolgs
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Der italienische Waschanlagenhersteller Aquarama Car Wash Systems hat den Umsatz seit 2018 verdoppelt. Erfolgsrezept: Die Expansion in eine zusätzliche Produktionshalle. AUTO&Wirtschaft konnte einen Blick hineinwerfen.
Text/Bilder: Mario Borri
Farigliano, ein malerisches Städtchen im Piemont, birgt eine spannende Veränderung in der industriellen Landschaft. Die ehemalige Produktionsstätte für sanitäre Einrichtungen hat einer hochmodernen Fabrikationsanlage Platz gemacht, der neuen Produktionshalle von Aquarama Car Wash Systems. Hierhin, 10 km vom Hauptsitz in Novello entfernt, hat der Autowaschanlagenhersteller die Metallverarbeitung für seine Waschportal-, SB-Waschplatz- und Waschstrassenfertigung per Ende 2022 ausquartiert und 50 zusätzliche Produktionsmitarbeitende eingestellt. Ziel: Optimierung der Produktion, Steigerung des Outputs und damit Erhöhung des Umsatzes. «Nach einem harzigen Start konnten wir im Laufe von 2023 die neuen Produktionsabläufe mit der zusätzlichen Halle perfektionieren, uns Monat für Monat steigern und unser Ziel von 40 Mio. Euro Jahresumsatz erreichen», erklärt Aquarama-CEO Samuele Bosio auf der Führung durch die neue Halle.
Hightech und Handarbeit in alten Gemäuern
Die Fassade erinnert noch an vergangene Tage, als hier Lavabos, Bidets und WC-Schüsseln gefertigt wurden. Beim Betreten der rund 12'000 m2 grossen Halle wird aber sofort deutlich, dass hier modernste Technologie zum Einsatz kommt. Das komplett restaurierte Innere wird von zwei beeindruckenden Laserschneidmaschinen mit dazugehörigen Magazinen, mehreren Falzmaschinen und einem hochpräzisen Schweissroboter geprägt. Die Arbeitsstationen sind perfekt aufeinander abgestimmt, um die Produktion effizient und präzise ablaufen zu lassen. Aber auch Handarbeit ist gefragt. Zum Beispiel um die Einzelteile aus den vom Laser geschnittenen Blechen herauszutrennen und zu sortieren.
Anschliessend werden die scharfen Kanten der Teile mit einer Maschine geschliffen und zu den jeweiligen Falzmaschinen transportiert, welche für die notwendigen Biegungen und Formen sorgen. Auch das Austauschen der Blechfalzwerkzeuge geschieht zum grossen Teil noch von Hand. Erst zwei Maschinen verfügen über einen vollautomatischen Werkzeugtauscher. Samuele Bosio: «Das soll aber bald Standard sein. Und wir gehen in Zukunft sogar noch einen Schritt weiter. Geplant ist ein Roboter, der nicht nur die Werkzeuge austauscht, sondern auch die Bleche selbstständig der Falzmaschine zuführt.»
Nach dem Falzen müssen die Teile, wenn nötig zusammengeschweisst werden. Dort kommt der bisher einzige Roboter bei Aquarama zum Einsatz. Bevor ein zweiter Schweissroboter seine Arbeit aufnimmt, helfen menschliche Schweisser mit, um die gestiegene Produktion aufrechtzuerhalten. Sind die fertigen Einzelteile abgekühlt, werden sie bei einem externen Industrielackierer lackiert und anschliessend ins Hauptwerk gebracht, wo sie zusammen mit anderen Bestandteilen zu Waschportalen, SB-Waschanlagen oder Waschstrassen zusammengebaut werden.
Platz für eine zweite Produktionsstrasse
Neben den lackierten Blechteilen werden auch Elektroaggregate, Kabelstränge und Steuerungen, letztere allerdings von den eigenen Firmen Cablofil und Saet, nach Novello angeliefert. Durch die Auslagerung der Metallverarbeitung konnte dort eine zweite Produktionsstrasse installiert werden. In der rund 12'500 m2 grossen Fabrikhalle werden die Anlagen aber nach wie vor praktisch von A bis Z von Hand gefertigt. «Das ist und bleibt unser USP. Wir stellen möglichst alles selbst her – von der Blechklammer bis zum fertigen Portal. Auf diese Weise haben wir alles unter Kontrolle. Und sollte mal ein Fehler auftreten, können wir schnell reagieren», so Samuele Bosio.
Erfolg durch Expansion und Effizienz
Dank der zusätzlichen Produktionsstrasse und 25 weiteren Mitarbeitenden konnte der Output an Waschanlagen praktisch verdoppelt werden. 2023 verliessen so rund 700 Portale, 800 SB-Anlagen, 45 LKW-Waschportale und 30 Waschstrassen das Aquarama-Hauptwerk. Die Investitionen von rund 10 Mio. Euro in die optimierte Produktion haben sich also gelohnt, zumal beim Umsatz noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist. Samuele Bosio: «Unser Ziel ist es mittelfristig 70 Mio. Euro pro Jahr umzusetzen. Dank der durch die Expansion verbesserte Effizienz und der Tatsache, dass wir einen neuen Grosskunden aus Frankreich gewinnen konnten, der uns potenziell 250 Anlagen pro Jahr abnehmen könnte, sollte das gut möglich sein.»
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