Agenturmodell: Nationalrat will Händlerschutz verbessern
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Vergangene Woche hat der Nationalrat die Motion «Schutz vor der einseitigen Einführung des Agenturmodells im KFZ-Markt» mit 141 zu 41 Stimmen angenommen. Voraussichtlich im Sommer wird der Ständerat die Motion von EVP-Nationalrat Nik Gugger behandeln.
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Autohersteller stellen ihre Vertriebssysteme flächendeckend auf das sogenannte «Agenturmodell» um. Das bedeutet, dass der Händler nicht mehr selbst die Verträge mit der Kundschaft abschliesst, sondern der Hersteller. Der Händler selbst ist nur noch Agent, respektive als Auslieferungsstelle. Statt einer Marge verdient er lediglich eine Provision. Auf diesen echten Agenturvertrag findet das Kartellgesetz und auch die Kfz-Verordnung (Motion Pfister) keine Anwendung.
Ohne eine Interventionsmöglichkeit der WEKO können Hersteller aber unter anderem die Preise in der Schweiz hochhalten und Parallelimporte verbieten. Diese Entwicklung will der Motionär Nik Gugger verhindern. Die Motion lautet: Das Kartellgesetz soll auch Garagisten schützen, die als Agenten tätig sind und der Hersteller muss nachweisen, dass diese Kündigung und Umstellung auf das neue Agenturmodell signifikant effizienter ist als das bisherige Vertriebsmodell.
Motionär Nik Gugger: «Es ist für unsere KMU-Betriebe in der Kfz-Branche überlebenswichtig, dass sie weiterhin – auch als echte Agenten – vom kartellrechtlichen Schutz profitieren können. Erlauben wir die Aushebelung unseres Kartellgesetzes und der Kfz-Verordnung, kann im Bereich des Agenturmodells kein funktionierender Wettbewerb mehr sichergestellt werden.»
Nach der Annahme im Nationalrats wird die Motion als Nächstes vom Ständerat behandelt - voraussichtlich im Sommer. (pd/mb)