02. Februar 2024

Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder im Interview

2023 wurden zwar wieder deutlich mehr neue Personenwagen auf Schweizer Strassen zugelassen als in den drei Jahren davor. Das Vor-Pandemie-Niveau konnte allerdings immer noch nicht erreicht werden. AUTO&Wirtschaft wollte von Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder wissen, ob die 300’000-Marke jemals wieder geknackt wird.

Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder im Interview

Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder.

Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder im Interview

Interview/Foto: Mario Borri

AUTO&Wirtschaft: Sie sind seit einem halben Jahr Präsident von Auto-Schweiz – wie haben Sie sich eingelebt?

Peter Grünenfelder: Ausserordentlich gut, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, den Mitgliedern und dem Team von Auto-Schweiz ist sehr zielgerichtet und motiviert. Wir haben den Strategieprozess eingeleitet mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen, gute marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Automobilbranche zu schaffen, damit sie als Fundament der Schweizer Wirtschaft weiterhin prosperieren kann. Die immense Innovationskraft der Autoindustrie soll zukünftig verstärkt zum Tragen kommen und nicht durch die staatliche Bürokratie unnötigerweise weiter eingeschränkt werden.

 

Was haben Sie als erstes gedacht, als Sie die Zulassungszahlen 2023 gesehen haben?
Mit gut 252'000 neuen Personenwagen konnte ein erfreuliches zweistelliges Plus erreicht werden, doch sind wir nach wie vor unter den Zahlen von vor der Pandemie. Doch wir bleiben ambitiös und streben gesamthaft nach einem höheren Marktvolumen. Bei den Nutzfahrzeugen lief es mit über 42'000 Neuimmatrikulationen und 19 Prozent Zuwachs sehr gut, die Auswirkungen der Covid-Pandemie sind hier überwunden. Wir blicken in beiden Märkten daher zuversichtlich auf den weiteren Jahresverlauf.

 

Die 300’000er-Marke scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Wie kann diese jemals wieder geknackt werden?
Die gestiegenen Lebenshaltungskosten, etwa bei Energiepreisen, der Krankenversicherung oder den Mieten, verunsichern derzeit besonders private Kundinnen und Kunden. Grössere Anschaffungen werden verschoben, erfahrungsgemäss aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Gleichzeitig sind die politischen Rahmenbedingungen für die E-Mobilität verbesserungswürdig. Hier besteht politisch Reparaturbedarf. Ich denke da an die unnötige Einführung von vier Prozent Importsteuer auf E-Fahrzeuge kurz vor Jahresende und die Strompreissteigerungen im staatlich beherrschten Energiemarkt, aber auch die Diskussion rund um Versorgungssicherheit, die eine technologieoffene Regulierung unabdingbar macht. Luft nach oben gibt es auch bei der Installation von Lademöglichkeiten.

 

Wie wirken sich die Kriege und die Inflation auf die Stromer-Verkäufe aus? Und wie auf den gesamten Automarkt?
Nach den anfänglichen Problemen bei Zulieferprodukten aus der Ukraine zu Kriegsbeginn, hat sich die Lage zwischenzeitlich beruhigt. Einige Sorgen machen unserer Branche derzeit die vermehrten Angriffe auf Schiffe im Roten Meer. Die nötigen Umfahrungen um das südafrikanische Kap der guten Hoffnung bringen Logistikketten durcheinander und verzögern Fahrzeuglieferungen aus Asien. Mit Blick auf die Preise müssen unsere Mitglieder neben der Automobilsteuer auf Elektrofahrzeuge nun auch die höhere Mehrwertsteuer einpreisen.

 

Wie lautet demnach Ihre Prognose für den Gesamtmarkt 2024?
Wir gehen trotz der Einschränkungen von einem etwas höheren Marktniveau bei neuen Personenwagen aus. Bei den leichten Nutzfahrzeugen soll das gute Jahr 2023 eine Wiederholung finden.

 

Im März tritt der langjährige Direktor von Auto-Schweiz, Andreas Burgener, in den wohlverdienten Ruhestand. Können Sie schon einen Nachfolger nennen?
Die Nachfolge von Andreas Burgener ist bereits bestimmt und für einen reibungslosen Übergang ist gesorgt. Wir werden den Namen des künftigen Direktors bald kommunizieren.

 

Das ganze Interview lesen Sie in der heute erscheinenden Printausgabe von AUTO&Wirtschaft.

 

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