02. Februar 2024

Dudenhöffer: «Die chinesischen E-Autos werden Europa dominieren»

Das Auto der Zukunft wird in China gebaut – auch für Europa. Da ist sich Automobil-Experte Professor Ferdinand Dudenhöffer sicher. Ob die europäische Automobilbranche, da überhaupt noch eine Chance hat mitzuhalten, erklärt Ferdinand Dudenhöffer im Interview.

Dudenhöffer: «Die chinesischen E-Autos werden Europa dominieren»

Professor Ferdinand Dudenhöffer sieht China künftig an der Spitze der Automobilindustrie.

Interview: Isabelle Riederer

AUTO&Wirtschaft: Herr Professor Dudenhöffer, was kommt 2024 auf die Automobilbranche zu?
Professor Ferdinand Dudenhöffer
: In Europa wird die Elektromobilität schwächer. In Ländern wie Deutschland wird das E-Auto auf die Standspur gestellt. Der Benziner wird wieder stärker. In den USA hängt die Entwicklung der Automobilbranche mit dem Ausgang der Präsidentschaftswahl zusammen und in China wird weiter in die Elektromobilität investiert.

 

Wie werden sich die chinesischen Autohersteller in Europa entwickeln?
Die chinesischen Automarken werden Stück für Stück nach Europa kommen, ob mit oder ohne Strafzölle. Die nächsten drei Jahre sind für die chinesischen Hersteller in Europa Übergangsjahre, doch in Zukunft werden die chinesischen Elektroautos in Europa eine starke Position einnehmen

 

Haben europäische Automobilhersteller gegen die Chinesen überhaupt noch eine Chance?
Man hat eine Chance, wenn man wie in China das Elektroauto forciert. Wir gehen davon aus, dass 2025 mehr als sieben Millionen Elektroautos, darunter PHEV und BEV, in China verkauft werden, Das heisst auch, dass die Chinesen ihre Kosten- und Skalenvorteile enorm ausbauen können. In Europa wird es schwerer, weil im grossen Markt Deutschland die Prämien eingestellt werden. Frankreich macht zu Glück weiter.

 

Warum ist die europäische Automobilindustrie derart zurückgefallen?
Die Europäer haben vor allem gegenüber Tesla und den Chinesen Aufholbedarf. Allerdings Toyota, Honda, Ford, Stellantis sind zum Teil deutlicher zurück als etwa der VW-Konzern oder BMW und Mercedes. Ich glaube der Weg in Kooperationen, so wie das jetzt der VW-Konzern angeht, ist spannend und vielversprechend. Und BMW macht bei der Batterie mit eigenen Forschungsorganisationen einen guten Job.

 

Einige Hersteller wollen sich doch noch nicht ganz vom Verbrennungsmotor verabschieden, krebsen gar zurück, darunter Mercedes-Benz, Stellantis und BMW. Warum?
Das liegt an der instabilen politischen Lage. Keiner weiss, wie es weitergehen wird. Schaut man sich nur mal Deutschland an, so ist das doch ein Armutszeugnis, man predigt Wein und serviert Wasser. Die Politik trägt zur Verunsicherung bei, in Europa und in USA durch die anstehende Präsidentenwahl im November. Also müssen die Autobauer jetzt wieder mehrgleisig fahren. Der Verbrennungsmotor lebt länger als viele – einschliesslich mir –gedacht haben.

 

Die E-Auto-Förderung ist in vielen Ländern bereits weggefallen oder fällt 2024 weg. Was sagen Sie dazu?
Na ja es gibt da schon Ausnahmen. Schauen Sie nur mal Frankreich an und von China ganz zu Schweigen. Aber in Summe ist der Aktionismus in Deutschland eine Katastrophe. Man vernichtet volkswirtschaftliches Vermögen, weil man Unternehmen dauern in andere Richtungen lenkt. Gewinner sind ganz klar alle, die stark in China sind, denn dort ist die neue Heimat des Elektroautos. VW investiert kräftig in China. Das macht Hoffnung, um gegenüber den immer stärker werdenden Chinesen und Tesla eine Gegenkraft zu bilden. 

 

Das ganze Interview lesen Sie in der heute erscheinenden Printausgabe von AUTO&Wirtschaft.

 

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