A&W Branchenanlass 2024: Schmunzeln, lernen, staunen und networken
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Die zweite Austragung des A&W Branchenanlasses hat gezeigt: Es braucht eine neutrale Plattform um sich zu treffen, auszutauschen und eine gute Zeit zusammen zu haben. Die rund 300 Gäste aus den unterschiedlichsten Sektoren der Schweizer Autobranche waren vom Event begeistert.
Die Gastgeber, Jasmin Eichner, Mitglieder der Geschäftsführung, und CEO Giuseppe Cucchiara begrüssen die Gäste.
Text: Mario Borri/Bilder: A&W Verlag
Die zweite Auflage des A&W Branchenanlasses fand zwar nicht wie die Premiere im September statt, sondern im Januar. Doch draussen herrschten ähnlich milde Temperaturen. Die Garderobiere des Event Centers der Emil Frey Classics in Safenwil (AG) nahm nur wenige Winterjacken und Mäntel entgegen. Und die eintreffenden Gäste mussten sich nicht noch zuerst aufwärmen, bevor die sich vor der Fotowand ablichten lassen durften.
Auch der vom hauseigenen Catering kredenzte, vorzügliche Willkommens-Apéro hatte eher etwas sommerliches. Gereicht wurden Tomaten-Mozzarella-, Tuna- und Grillgemüse-Spiesschen sowie Croissant-Sandwiches. Zum Trinken gab es guten Weiss- und Rotwein, Bier, auch ohne Alkohol, und natürlich Mineralwasser sowie Softdrinks. Die Eventhalle in Safenwil ist zwar etwa so gross wie eine Doppel-Turnhalle, sie füllte sich aber erstaunlich schnell. Und das immer lauter werdende Stimmengewirr deutete darauf hin, dass man sich gut unterhielt.
Start des offiziellen Teils
Der Gong kündigte das Ende des Apéros und den Beginn des offiziellen Teils an. Zuerst traten die Gastgeber auf die Bühne: Jasmin Eichner, Mitglied der Geschäftsleitung, und CEO Giuseppe Cucchiara. Die beiden begrüssten die Gäste, bedankten sich für das zahlreiche Erscheinen und sprachen den Sponsoren, namentlich den Goldsponsoren Astara, CG Car Garantie, Hankook, KSU A-Technik AG, Roxor und der TDC Gruppe, sowie den Silbersponsoren Derendinger, GCS Schweiz AG, Repanet Suisse, Riwax und Sortimo ihren Dank aus. Nach dem Hinweis auf das folgende Programm baten sie den Moderator des Abends auf die Bühne – ex10vor10-Nachrichtensprecher Stephan Klapproth.
Dieser brachte die Zuhörerinnen und Zuhörer in seiner gewohnt redegewandten und witzigen Art zum Schmunzeln. Etwa als er das Bundesamt für Statistik auf die Schippe nahm, welches an den vergangenen Parlamentswahlen die Stimmen nicht richtig zusammenrechnete: «BFS – heisst das vielleicht Bundesamt Scheiss auf Arithmetik?» Oder er machte einen Witz über die Boeing-Ingenieure, weil kürzlich eine Maschine im Flug einen Teil der Seitenwand verloren hat: «Die hatten wohl einen Tag der offenen Tür auf 5000 Meter über Meer.»
Danach stellte Klapproth den Redner des Abends als «Berater, der aus der Wüste kam» vor – Matthias Braun, seines Zeichens Berater des saudischen Ölmultis Aramco – und holte ihn auf die Bühne. Dieser bedankte sich umgehend für die nette Begrüssung und bewies ebenfalls guten Humor. Es gehe ihm wirklich gut, er könne sich nicht beklagen, schliesslich arbeite er für ein Unternehmen, das 600 Mrd. Dollar Umsatz pro Jahr generiere, 2022 einen Reingewinn von 160 Mrd. Dollar erzielte und genug Geld habe, um eine Verkehrswende zu finanzieren.
E-Fuels als Lösung der Klimakrise?
In der Folge stellte der aus Deutschland stammende und in Paris lebende Braun Aramco kurz vor: «Aramco, eigentlich Saudi Aramco, ist die privatisierte staatliche Ölfördergesellschaft von Saudi Arabien. Neben der traditionellen Öl- und Gasförderung betreibt Aramco Geschäfte als Tech-Unternehmen und hat sich auf die Produktion von E-Fuels spezialisiert.»
Letzteres war dann das Thema seiner sehr lehrreichen Rede. Er habe gar nichts gegen die Elektromobilität, nur das gewisse Autohersteller und die EU das als einzige Lösung für die Mobilität der Zukunft preisen, störe ihn. Schliesslich gebe es noch rund 1,8 Mrd. Verbrennerfahrzeuge weltweit, hingegen nur 60 Mio. E-Mobile. Die Anzahl Verbrenner werde sogar noch zunehmen, in den Schwellenländern sei man noch lange nicht bereit für Elektro. Und für die komplette Umstellung auf E-Mobilität würde selbst nur in Deutschland das Verteilernetz nicht ausreichen. «Die Devise muss also heissen - wer das Klima verbessern will, muss die Verbrenner-Technik optimieren», so Braun.
Gemäss dem Experten heisst die Lösung E-Fuels. Und dieser Treibstoff soll CO2-neutral in riesigen Solarpanel- und Windparks in den Wüsten der Golf-Region produziert werden. Dort gebe es genügend Platz, ausreichend Sonne und Wind, Geld für die Infrastruktur und Pipelines nach Europa, so Braun. Der Aramco-Berater ist davon überzeugt, dass man in 10 Jahren komplett auf E-Fuels umgestellt hätte und der Treibstoff an der Zapfsäule nicht teurer wäre als Benzin und Diesel. Der E-Fuel-Produktion in Europa, wo in Spanien und Portugal die Sonne auch viel scheint, gibt Braun kaum Chancen. «Die Regularien in der EU sind so restriktiv - und werden immer strenger -, es würde viel zu lange dauern, um ein entsprechendes Projekt zu realisieren.»
Gutes Essen und gute Gespräche
Beim anschliessenden Talk mit Stefan Klapproth gab es wieder einige Schmunzler. Der Moderator versuchte dem Experten Sand ins Getriebe seiner Argumentation – pro E-Fuels, contra E-Autos - zu streuen. Es gelang ihm aber nicht, Matthias Braun hatte für jeden Angriff einen Konter parat. Schliesslich gab Klapproth auf und kündigte den Showact des Abends an, Licht- und Laserkünstler Christian Ziegler. Die mit Musik untermalte Show brachte die A&W-Gäste zum Staunen und war der perfekte Übergang zum letzten Teil des Branchenanlasses – dem Networken, Essen und Trinken.
Dabei hat sich einmal mehr gezeigt, dass ein Stehdinner das Beste ist, um Reden und gleichzeitig Nahrung aufnehmen zu kombinieren. Vor allem wenn die angebotenen Speisen von einer derart hohen Qualität sind, wie vom Emil-Frey-Catering aufgetragen. Wie hoch die Qualität der Gespräche war, wird sich zeigen. Vielleicht hat sich die eine oder andere Partnerschaft oder ein Impuls für eine neue Geschäftsidee ergeben.
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