Automarkt 2023: Weiter zugelegt aber immer noch unter Vor-Corona-Niveau
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Der Schweizer Automarkt ist 2023 um 11,6 Prozent gegenüber 2022 gewachsen. Mit knapp über einer viertel Million Neuzulassungen blieb das vergangene Autojahr dennoch deutlich unter dem langjährigen Vor-Pandemie-Niveau von rund 300'000 Neuimmatrikulationen zurück.
Zwar konnten die 2022 vorherrschenden Lieferschwierigkeiten, bedingt durch Mikrochip- und Teilemangel, im vergangenen Jahr weitgehend überwunden werden. Doch hat die gedämpfte Nachfrage für ein unterdurchschnittliches Autojahr 2023 gesorgt. 252'214 Neuzulassungen bedeuten ein Minus von rund 16 Prozent im Vergleich zu den meist üblichen 300'000 neuen Personenwagen vor der Covid-Pandemie.
«Besonders Privatkundinnen und -kunden haben sich in den letzten zwölf Monaten beim Autokauf stark zurückgehalten», so das Jahresfazit von Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. «Getrübte Konjunkturaussichten und gestiegene Lebenshaltungskosten haben hier wohl eine grosse Rolle gespielt – schliesslich stellt die Anschaffung eines Fahrzeugs für Privathaushalte die zweitgrösste Investition dar, nach der Wohnung.»
Für das neue Jahr gehe man von weiterem Marktwachstum aus, angesichts positiver Aussichten für die Schweizer Wirtschaft, so Wolnik: «Die Schweiz bleibt ein mobiles Land und wird im neuen Jahr mehr neue Personenwagen kaufen. Doch die 300'000er-Marke wird Stand heute wohl auch 2024 ausser Reichweite bleiben.»
Mit 20,9 Prozent Marktanteil fährt mehr als jeder fünfte neue Personenwagen, der 2023 in der Schweiz oder in Liechtenstein auf die Strassen kam, vollständig elektrisch. Damit setzte sich das Wachstum bei Elektroautos auch 2023 fort, allerdings mit abgeschwächter Dynamik. So betrug der Marktanteilszuwachs 2023 lediglich 3,1 Prozentpunkte, während er 2022 noch bei 4,5 Prozentpunkten gelegen hatte.
Die Zahl neuimmatrikulierter Elektroautos stieg im Vorjahresvergleich von 40'173 um 31,3 Prozent auf 52'728. Addiert man die 23’220 Plug-in-Hybride (+26,5 %, Marktanteil 9,2 %), die sowohl über einen Verbrennungs- als auch einen Elektromotor mit über das Stromnetz aufladbarer Batterie verfügen, erreichten die Steckerfahrzeuge 2023 einen Rekordmarktanteil von 30,1 Prozent, nach 25,9 Prozent im Vorjahr. Auf Normal- und Mildhybride entfallen 27,3 Prozent (+2,5 Prozentpunkte), auf Benziner 33,3 (-4,2) und auf Dieselmotoren 9,3 Prozent (-2,3) der Neuimmatrikulationen.
Den Marktanteil der Steckerfahrzeuge weiter zu steigern ist das erklärte Ziel der Automobil-Importeure, die von Auto-Schweiz vertreten werden. Denn nur so können die stetig strenger werdenden CO2-Zielwerte sanktionsfrei erreicht und künftige Vorgaben im Klimaschutzgesetz eingehalten werden.
Doch 2024 wird ein äusserst herausforderndes Jahr für die Elektromobilität in der Schweiz – denn die Politik hat die Rahmenbedingungen für E-Fahrzeuge massiv verschlechtert, erklärt Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder: «Zum 1. Januar ist nicht nur die Befreiung der Elektroautos von der vierprozentigen Automobilsteuer weggefallen, die beim Import fällig wird, sondern auch die Strompreise im staatlich dominierten Energiemarkt um durchschnittlich 18 Prozent gestiegen. Anschaffung und Betrieb von E-Fahrzeugen werden so im neuen Jahr für die Konsumentinnen und Konsumenten deutlich teurer. Alle sind gefordert, den Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter voranzutreiben und die Rahmenbedingungen für Elektromobilität zu verbessern, statt diese ständig einzuschränken.» (pd/mb)