19. Dezember 2023

Euro 7: Auch Elektroautos von neuer Abgasnorm betroffen

Das Europaparlament und die EU-Staaten haben sich auf die neue Abgasnorm Euro 7 verständigt. Gemäss einem Bericht von autohaus.de zählt mit den neuen Regeln nun nicht mehr nur das, was aus dem Auspuff kommt.

Euro 7: Auch Elektroautos von neuer Abgasnorm betroffen

Quelle: AdobeStock

Autos, Busse und andere Fahrzeuge in der EU sollen künftig weniger umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe verursachen. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich in Brüssel auf die neue Schadstoffnorm Euro 7, wie beide Seiten gemäss autohaus.de mitteilten. Damit werden erstmals auch Grenzwerte für Brems- und Reifenabrieb eingeführt.

 

Mit den neuen Regeln sollen die von Fahrzeugen verursachten Schadstoffe strenger als bislang reguliert werden. Neu ist, dass künftig auch gesundheitsschädliche Stoffe wie Feinstaub, der durch Reifenabrieb oder Bremsen entstehen kann, reguliert werden sollen. Das bedeutet, dass die Vorschriften auch für Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge gelten. Weiterhin sollen nach Parlamentsangaben Mindestanforderungen an die Lebensdauer der Batterien von Elektro- und Hybridfahrzeugen eingeführt werden.

 

Darüber hinaus soll mit jedem Fahrzeug ein Umweltpass kommen, der Informationen etwa über den Kraftstoff- und Stromverbrauch oder die Lebensdauer der Batterie enthält, wie aus der Mitteilung des Parlaments hervorgeht. Aktuelle Informationen dazu sollen Autofahrerinnen und Autofahrer über die Systeme im Auto bekommen.

 

Bislang standen Abgase im Fokus der Euro-Normen. Unter Euro 6 waren Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxid (CO), Partikel, Kohlenwasserstoffe und Methan sowie Ammoniak für Lastkraftwagen und Busse geregelt. Euro 7 schreibt strengere Regeln für die Emissionen aus dem Auspuff vor - allerdings laut Mitteilungen nur für Busse und Lastwagen. Für Pkw und Kleintransporter einigten sich Länder und Parlament auf die Beibehaltung der derzeit geltenden Euro 6-Werte. Ausserdem sollen nach Angaben des Parlaments für alle Fahrzeugarten die Euro 6-Testbedingungen weiter gelten.

 

Die Überarbeitung der Grenzwerte geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission aus dem vergangenen Jahr zurück, der mit Blick auf die Abgasemissionen von Autos allerdings von Parlament und Ländern deutlich abgeschwächt wurde. Die von der Brüsseler Behörde vorgeschlagenen Regeln waren weder beim Europaparlament noch bei den EU-Ländern auf grosse Zustimmung gestossen.

 

Von der deutschen Autoindustrie hiess es laut autohaus.de, die neue Norm werde dazu beitragen, die Emissionen im Strassenverkehr weiter zu senken. Zwar seien die Anforderungen in Teilen sehr ambitioniert – «unsere Industrie ist jedoch fest entschlossen, alle Anforderungen umzusetzen», sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller. Der Euro 7-Beschluss verbinde die Verbesserung der Luftqualität und die Realisierbarkeit für die Industrie auf sinnvolle Weise.

 

Wie es weiter geht: Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen der Einigung noch formal zustimmen. Die Regeln sollen nach Angaben des Parlaments 30 Monate nach ihrem Inkrafttreten für Autos sowie Kleintransporter und 48 Monate nach diesem Zeitpunkt für Busse und Lkw gelten.

 

Laut Studien der Europäischen Umweltagentur und der sogenannten Gemeinsamen Forschungsstelle war der Strassenverkehr 2018 für 39 Prozent der schädlichen NOx-Emissionen (Stickoxide) – in Städten 47 Prozent – und elf Prozent der gesamten PM10-Emissionen (Feinstaub) verantwortlich. 2018 waren der EU-Kommission zufolge in der EU mehr als 70’000 Todesfälle auf die langfristige Belastung durch feinstaub- und stickoxidbedingte Luftverschmutzung durch den Strassenverkehr zurückzuführen. (mb)

 

www.autohaus.de

 

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