Schweizer Automarkt bewegt sich im September seitwärts
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Nach sechs Kalendermonaten mit zweistelligen Zuwachsraten ist der Aufwärtstrend am Schweizer Automarkt im September leicht ins Stocken geraten. 21'578 erstmals in Verkehr gesetzte Personenwagen bedeuten ein Plus von 631 Immatrikulationen oder drei Prozent zum Vorjahresmonat.
Das kumulierte Marktwachstum ist seit Jahresbeginn leicht auf 12,5 Prozent zurück gegangen. Nach drei Quartalen 2023 stehen 182'906 registrierte Neuwagen zu Buche – die Differenz zum letzten Jahr vor der Corona-Pandemie 2019 beträgt inzwischen 43'000 Fahrzeuge. Vor dem Hintergrund dieser enormen wirtschaftlichen Belastung begrüsst auto-schweiz die Entscheide des Ständerats zum künftigen CO2-Gesetz und den Verzicht auf einen kostenintensiven «Swiss Finish».
Trotz des nach wie vor deutlichen Marktwachstums im Vergleich zum schwachen Vorjahr, geht das nunmehr vierte Kalenderjahr in Folge mit deutlichem reduziertem Marktvolumen im Neuwagengeschäft nicht spurlos am Schweizer Autogewerbe vorbei. Viele offizielle Markenhändler können dort fehlende Umsätze zwar teilweise im Werkstattbetrieb kompensieren. Doch die gesamte Branche spürt den Rückgang der Auslieferungen im mittleren fünfstelligen Bereich deutlich. Auch weil neue Modelle mit laufend besserer Umwelttechnik und mehr Fahrassistenzsystemen punkten können, geht die verlangsamte Flottenerneuerung zulasten der Sicherheit und des Umweltschutzes.
Über die künftigen Emissions-Regelungen für Neufahrzeuge hat sich in der vergangenen Woche der Ständerat bei seiner Beratung des CO2-Gesetzes nach 2024 gebeugt. Nachdem die Energiekommission der Kleinen Kammer ab 2030 eine einschränkendere Schweizer Regulierung für neue Personenwagen als die EU vorgeschlagen hatte, ist auto-schweiz mit den nun getroffen Entscheiden zufrieden. So soll der Zielwert für neue Personenwagen dann bei 45 Prozent der Vorgabe für 2021 liegen, parallel zur EU; die Kommission hatte 25 Prozent vorgeschlagen.
Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder: «Der Ständerat hat diesen kostenverursachenden Swiss Finish, der zulasten der Schweizer Konsumenten gehen würde, deutlich abgelehnt und will beim Absenkpfad der EU bleiben, wie dies der Bundesrat vorgeschlagen hatte. Eine eigene Schweizer Regulierung macht hier definitiv keinen Sinn, denn die Schweizer Importeure bedienen sich der gleichen Modelle der Automobilhersteller wie der Rest Europas. Eine Absenkung der CO2-Emissionen von Neufahrzeugen um 55 Prozent innert neun Jahren ist ein ambitioniertes Ziel und bedingt auch die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen seitens des Staates. Hier hat unser Land noch dringenden Nachholbedarf, etwa beim Ausbau der CO2-armen, inländischen Stromproduktion zur Stärkung der Versorgungssicherheit. Sie würde sich dämpfend auf die derzeit sehr hohen Strompreise auswirken. Dies ist für die Defossilisierung wichtig, um sowohl der Elektromobilität weiteren Aufwind zu verleihen, also auch die Produktion von Wasserstoff und synthetischen Treibstoffen zu ermöglichen.»
Bereits im laufenden Jahr ist ein Abflachen der Wachstumskurve bei den Steckerfahrzeugen festzustellen. Nach neun Monaten 2023 können reinelektrische Personenwagen (19,8 %, + 3,5 Prozentpunkte) und Plug-in-Hybride (8,9 %, + 0,5 Prozentpunkte) ihre jeweiligen Marktanteile zwar leicht ausbauen. Doch die Zuwachsraten haben sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich abgeschwächt. «Konsequentes und kohärentes Handeln der Politik ist nötig, um die Nachfrage nach alternativen Antrieben zu stärken und synthetische Treibstoffe preislich wettbewerbsfähig zu machen», so Peter Grünenfelder abschliessend. (pd/ml)
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