22.10.2024

Wildunfälle: Millionenschäden und tausende verletzte Tiere

11,5 Millionen Franken hat die AXA vergangenes Jahr für Wildunfälle aufgewendet, das sind fast 1,5 Millionen bzw. 13 Prozent mehr als 2018. Die Zahl der Schadenfälle bleibt konstant bei rund 3200. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenstoss mit einem Wildtier in den Kantonen Jura, Freiburg, Graubünden und Waadt.

Wildunfälle: Millionenschäden und tausende verletzte Tiere

In den Herbst- und Wintermonaten steigt die Gefahr für Wildunfälle. 3200 Schäden aufgrund von Zusammenstössen mit einem Wildtier wurden allein der AXA, der grössten Motorfahrzeugversicherung der Schweiz, vergangenes Jahr gemeldet. Das sind in etwa gleich viel wie 2018. Insgesamt verursachten Wildunfälle 2023 eine Schadensumme von 11,5 Millionen Franken, fast 1,5 Millionen mehr als 2018. Der einzelne Schadenfall kostet mittlerweile über 3500 Franken, das sind fast 15 Prozent mehr als 2018, als ein Wildunfall mit 3100 Franken zu Buche schlug. «Abgesehen von 2020, als wir einen coronabedingten Einbruch verzeichneten, stieg die Schadensumme über die letzten Jahre stetig an. Grund dafür sind die deutlich teureren Ersatzteil- und Reparaturkosten», erklärt Patrick Villiger, Leiter Schaden Motorfahrzeuge und Mitglied des AXA Kompetenzzentrums Mobilität.

 

Exemplarisch zeigt sich diese Verteuerung an der Motorhaube, die im Falle eines Wildunfalls klassischerweise beschädigt wird. Eine typische Reparatur des Kotflügels und der Motorhaube beläuft sich auf etwa 3600 Franken, das sind rund 12 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Wenn der Scheinwerfer ebenfalls beschädigt wurde und ersetzt werden muss, kostet die gesamte Reparatur schnell 8000 Franken oder mehr, was einer Kostensteigerung von 15 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren entspricht.

 

In diesen Kantonen ist besonders viel Vorsicht geboten

Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tier zusammenzustossen, ist nicht in allen Regionen der Schweiz gleich hoch, wie ein Blick auf die letztjährige Schadenstatistik der AXA zeigt. Besonders vorsichtig sollten Autofahrerinnen und Autofahrer in den Kantonen Jura, Freiburg, Graubünden und Waadt sein. Die Schadenfrequenz, also die Schadenfälle pro versichertes Auto, bewegt sich dort zwischen 6 und 4 Promille. Damit ist das Risiko bis zu 12 Mal höher als in Basel-Stadt oder Genf, die eine Schadenfrequenz von 0,5 Promille aufweisen. «In ländlichen Kantonen sind gibt es mehr Strassen, die durch Waldabschnitte führen und generell sind mehr Wildtiere unterwegs», erklärt Patrick Villiger die Unterschiede.

 

Wildunfälle sofort der Polizei melden

Springt ein Wildtier überraschend vors Auto, ist eine Vollbremsung allfälligen Ausweichmanövern vorzuziehen. Kommt es dennoch zu einem Zusammenstoss, ist von Gesetzes wegen umgehend die Polizei zu benachrichtigen. Diese bietet einen Wildhüter oder andere Spezialisten auf, die das Tier wenn nötig von seinem Leiden erlösen. «Wer sich erst später oder nur auf Nachfrage der Versicherung bei der Polizei meldet, macht sich strafbar», so der AXA-ARAG Rechtsexperte Fabrizio Howald. Eine Strafverfolgung wegen fahrlässiger oder gar vorsätzlicher Tierquälerei ist möglich. «Wenn man einen Unfall mit einem Tier nicht umgehend der Polizei meldet, kann es sein, dass ein Tier stundenlang verletzt leiden muss. Das ist ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz und kann deshalb eine Verurteilung wegen Tierquälerei und einen Eintrag im Strafregister zur Folge haben», sagt der Rechtsexperte.

 

www.axa.ch 

 

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