28.10.2024

Auto-Schweiz: Für eine zeitliche Flexibilisierung der CO2-Vorschriften

An einer ausserordentlichen Generalversammlung haben die Vertreter von Auto-Schweiz die geplanten CO2-Regulierungen scharf kritisiert. Als drittgrösste Importwirtschaft des Landes fordert die Schweizer Automobilwirtschaft mit Nachdruck eine Neujustierung der Politik bei der Handhabung der CO2-Vorschriften.

Auto-Schweiz: Für eine zeitliche Flexibilisierung der CO2-Vorschriften

Der Auto-Schweiz-Vorstand (v. l.): Vizepräsident Donato Bochicchio, Vorstandsmitglied Matthias Walker, Vorstandsmitglied Sergio Solero, Vorstandsmitglied Claudia Meyer, Vorstandsmitglied Roland Schell, Vizepräsident Helmut Ruhl und Präsident Peter Grünenfelder.

In seiner Präsidialansprache ging Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder auf die gewichtigen Herausforderungen für die drittgrösste Importbranche des Landes ein: «Die Schweizer Automobilwirtschaft ist auf dem Weg zu emissionsfreien Antriebstechnologien und trägt das von Volk und Ständen verabschiedete Ziel von Netto-Null bis 2050 mit. Die Importeure haben ihre Hausaufgaben auf dem Weg dorthin gemacht, der Markt nimmt aber nicht alles auf.» Damit sprach er die im Vorjahresvergleich sinkenden Marktanteile von Elektroautos und Plug-in-Hybriden bei neuen Personenwagen nach drei Quartalen an. «Die Automobilbranche ist Teil eines Gesamtsystems – wir können die Transition zur Elektromobilität nicht allein schaffen.» 

Auto-Schweiz wehre sich daher mit aller Kraft gegen hohe Strafzahlungen für das Verfehlen von CO2-Zielwerten, die die Marktrealität ausblendeten, so Peter Grünenfelder. «Es braucht eine zeitliche Flexibilisierung der Regulierungsvorgaben, um der Marktsituation gerecht zu werden und Schaden für den Wirtschafts- und Mobilitätsstandort Schweiz zu vermeiden. Vorstand und Geschäftsstelle von Auto-Schweiz werden sich daher mit allen Kräften dafür einsetzen, dass wir ein Land des Fortschritts und der Bewegung bleiben und nicht ein Land, das zum Stillstand kommt.» 

Für ein klares Ja zur Sicherung der Nationalstrassen In diesem Sinn stehe auch das Engagement des Verbandes für eine Annahme der Engpassbeseitigung auf Nationalstrassen bei der eidgenössischen Abstimmung vom 24. November. Direktor Thomas Rücker unterstrich die Wichtigkeit der Vorlage und die Stichhaltigkeit der Argumente, die für ein klares Ja zu den sechs konkreten Projekten sprächen: «Der Verkehr muss auf den Nationalstrassen gebündelt werden, damit er sich nicht seinen Weg durch Dörfer oder Wohnquartiere und an Schulen vorbei sucht. Diese massive Erhöhung der Verkehrssicherheit wird durch einen besseren Verkehrsfluss auf den Autobahnen gewährleistet, wodurch Handwerker und Pendler schneller am Ziel sind.» 

Die klimaneutrale Mobilität der Zukunft und der Werkplatz Schweiz bräuchten auch zukünftig eine leistungsfähige Strasseninfrastruktur, weshalb sich ein Einsatz für ein klares Ja am 24. November enorm lohne, so Thomas Rücker. Zudem sei die Finanzierung der Projekte durch die Einlagen im Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF gesichert und konkurrenziere keineswegs die Bahnausbauten, welche durch den Bahninfrastrukturfonds BIF gedeckt seien.

 Erweiterung des Vorstands Um der stetig wachsenden Mitgliederzahl von Auto-Schweiz gerecht zu werden, wird das Leitungsgremium erweitert. Zusammen mit Präsident Peter Grünenfelder bilden neu sechs Repräsentanten von Mitgliedern den Vorstand. Ihm zur Seite stehen in Zukunft zwei Vizepräsidenten: der neu in das Amt gewählte Helmut Ruhl, CEO AMAG Group, und Donato Bochicchio, Managing Director PCDO und LOGEP bei der Emil Frey Gruppe. Neu in den Vorstand gewählt wurde Sergio Solero, President & CEO BMW (Schweiz) AG; mit den drei bestehenden Mitgliedern vervollständigt er das oberste Verbandsorgan: Claudia Meyer, Managing Director Renault Group Switzerland, Roland Schell, CEO Mercedes-Benz Schweiz AG, und Matthias Walker, Managing Director & Vice-President of the Board of Directors bei Mazda (Suisse) SA.  

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