Diesel-Skandal: Rupert Stadler legt umfassendes Geständnis ab
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Der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler hat im Betrugsprozess um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos ein umfassendes Geständnis abgelegt. Zuvor hatte ihm das Gericht im Gegenzug eine Bewährungsstrafe mit Geldauflage zugesichert, wie die Automobilwoche berichtet.
Rupert Stadler war von 2007 bis 2018 war er Vorstandsvorsitzender der Audi AG. (Bild: Auto-Medienportal.Net)
Im Betrugsprozess um den Abgasskandal bei Audi hat der frühere Vorstandschef Rupert Stadler ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er bestätigt eine am Dienstag, den 16. Mai 2023, vor dem Landgericht München von seiner Verteidigerin verlesene Erklärung. Mit eine klaren «Ja» räumt der 60-Jährige ein Fehlverhalten ein. Er hätte die Möglichkeit gehabt, einzugreifen, dies aber unterlassen. Dies bedauere er sehr. Er sehe, «dass es ein Mehr an Sorgfalt» gebraucht hätte, wie die Automobilwoche (bezahlter Artikel) berichtet.
Rupert Stadler ist nach diesem Geständnis das erste Mitglied des VW-Konzernvorstands, dass vor Gericht den Vorwurf des Betrugs durch Unterlassen im Dieselskandal eingeräumt hat. Bei einem umfassenden Geständnis stellte ihm die Wirtschaftskammer eine Bewährungsstrafe sowie eine Strafzahlung von 1,1 Millionen Euro in Aussicht.
Mit dem nun erfolgten Geständnis könnte der seit September 2020 laufende Prozess bald zum Abschluss kommen, voraussichtlich im Juni. Der Ex-Audi-Chef und ehemalige VW-Vorstand hatte jahrelang seine Unschuld beteuert und war davon auch in dem Münchener Prozess zunächst nicht abgerückt. Die Wende kam Ende März, als das Gericht klarmachte, dass dem Top-Manager ohne Geständnis Gefängnis gedroht hätte. Denn nach der vorläufigen Einschätzung der Kammer dürfte Stadler spätestens im Juli 2016 erkannt haben, dass die Abgaswerte manipuliert gewesen sein könnten. Doch statt der Sache auf den Grund zu gehen und die Handelspartner zu informieren, habe er den Verkauf der betroffenen Audi-Modelle jedoch bis Anfang 2018 weiterlaufen lassen.
Der ebenfalls angeklagte ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung, Wolfgang Hatz, und zwei seiner leitenden Ingenieure hatten bereits zuvor gestanden, dass sie die entsprechende Ausgestaltung der Motor-Software veranlasst hatten. Mit unzulässigen Abschalteinrichtungen hielten die Autos die Stickoxid-Grenzwerte zwar auf dem Prüfstand ein, aber nicht auf der Straße. Auch Hatz und ein Ingenieur können mit Bewährung rechnen. Das Verfahren gegen den anderen Ingenieur wurde bereits gegen eine Geldauflage eingestellt. (pd/ir)