08. Mai 2018

«Der Betrieb muss bereit sein, sich aktiv in der UGS einzubringen»

Vor 13 Jahren wurde die UGS gegründet, um die freien Fahrzeugteile Grossisten in der Schweiz zu vernetzen um Synergien zu nutzen. Im Interview erzählen UGS-Präsident Gregor Eckert und sein Vize Nicolas Meier von den Meilensteinen und von den Zukunftsplänen.

«Der Betrieb muss bereit sein, sich aktiv in der UGS einzubringen»

Gregor Eckert, Präsident UGS und Stv. Geschäftsführer der NS Autoersatzteile AG (r., eckert@nsautoersatzteile.ch) und Nicolas Meier, Vize Präsident UGS und Mitglied der Geschäftsleitung der Autoteile Wetzikon AG (n.meier@atw-ag.ch).

Interview: Mario Borri

 

Die Union der freien Fahrzeugteile Grossisten der Schweiz (UGS) gibt es mittlerweile seit 13 Jahren. Warum wurde die UGS gegründet?

Gregor Eckert: Die UGS wurde gegründet, um die freien Fahrzeugteile Grossisten in der Schweiz zu vernetzen und um dabei auch Synergien im Einkauf von Ersatzteilen und in diversen IT- und Marketingaktivitäten zu nutzen.  

 

Was sind die Meilensteine in der Geschichte der UGS?

Gregor Eckert: Als Meilensteine können wir die gemeinsamen und zahlreichen Auftritte an Messen und vor allem das Networking unter den Händlern nennen. Aber auch die diversen Projekte, die wir gemeinsam realisiert haben – wie die Garagenzertifizierung – prägten die UGS „Geschichte“ sehr.   

Nicolas Meier: Ein Meilenstein in meiner Zeit als UGS Mitglied ist die UGS Zertifizierung. Ich war sehr positiv überrascht, als ich sah, wie viele zertifizierte Betriebe bei unserem ersten Ausflug ins Werk der Zimmermann im Herbst 2017, nur 6 Monate nach der Lancierung der UGS Zertifizierung, bereits dabei waren.

 

Welche Herausforderungen hatte und hat die UGS zu bewältigen?

Gregor Eckert: Ich unterscheide hier in interne und externe Herausforderungen. Da die UGS eine „Milizformation“ ist, das heisst, fast alle anstehenden Aufgaben in der Union werden durch Mitarbeiter der einzelnen Händler übernommen, sind unsere zeitlichen Ressourcen zielgerichtet einzuteilen. Somit kann ich diese Art der Zusammensetzung als eine interessante interne Herausforderung nennen und es bedarf einer hohen Koordination. Extern sehe ich auch die Marktveränderung als Herausforderung. Mitbewerber, Elektromobilität.

Nicolas Meier: Für die Zukunft sehe ich als Herausforderung, die Attraktivität der UGS für Grosshändler weiter auszubauen. Denn je grösser das Netzwerk ist, desto grössere Erfolge können gemeinsam erreicht werden.

 

Der Kern der UGS sind die Händler – wie hat sich dieses Händlernetz entwickelt?

Gregor Eckert: Das Händlernetz hat sich gut entwickelt. Zurzeit dürfen wir rund 14 Mitglieder zählen, die sich primär nördlich der Alpen auf die französische und deutschsprachige Schweiz verteilen. Die meisten Mitglieder sind schon seit der Gründung der UGS dabei, was uns sehr stolz macht.

Nicolas Meier: Dennoch sind wir immer interessiert an weiteren Händlern aus Regionen, in welchen die UGS noch nicht aktiv ist.

 

Was muss ein Betrieb mitbringen, um UGS-Mitglied zu werden?

Gregor Eckert: Der Betrieb muss die Bereitschaft mitbringen, sich aktiv in der UGS einzubringen und die Lieferanten der UGS auf der Ebene der Loyalität zu berücksichtigen.    

Nicolas Meier: Interessant für die UGS sind Grossisten, welche sich der stetigen Veränderungen im Ersatzteilmarkt bewusst sind und sich diesen auch immer wieder neu anpassen möchten. Somit kann auch die UGS sich gemeinsam mit Ihren Händlern weiter entwickeln.

 

Was sind die Vorteile für einen Händler, wenn er UGS-Mitglied ist?

Gregor Eckert: Die Händler schätzen die günstigeren Einkaufskonditionen, das Networking unter den Händlern, die gemeinsamen Auftritte an Messen und auch die Unterstützung durch Lieferanten (Marketing- und technische Unterstützungen).

 

Ohne die entsprechenden Lieferanten könnten die Händler nicht wirtschaften - wie hat sich das Lieferanten-Netzwerk entwickelt?

Gregor Eckert: Das Lieferantennetzwerk konnte im Laufe des Bestehens der UGS ausgebaut werden. Von Beginn an konnte die UGS auf die Beziehungen unseres Geschäftsführers Silvan Flüeli zurückgreifen, der Lieferanten wie auch Hersteller von seinen langjährigen Tätigkeiten in der Branche sehr gut kennt. Die UGS wurde auch für weitere potenzielle Lieferanten attraktiv. Regelmässig werden Anfragen bearbeitet.

Nicolas Meier: Auch durch die UGS Zertifizierung können neue Partnerschaften aufgebaut werden. Die Tatsache, dass bereits bei über 50 Garagenbetriebe in der Schweiz ein UGS-Zertifizierungsschild hängt, auf welchem alle Partner der Zertifizierung mit Logo vertreten sind, hat Interesse geweckt.

 

Welchen Mehrwert hat ein Lieferant, wenn er UGS-Händler beliefert?

Gregor Eckert: Der Lieferant kann grössere Mengen absetzen und hat über den Grossisten Zugang in den regionalen Fahrzeugteilemarkt der Schweiz, den der UGS Händler bestens kennt.

Nicolas Meier: Die Lieferanten bekommen die Möglichkeit, sich an Messen gemeinsam mit der UGS präsentieren zu können. Somit haben Lieferanten die Chance sich an grossen Messen wie dem Autosalon mit einem vergleichsweise kleinen Budget selbst präsentieren zu können.

 

Welche Pflichten hat ein UGS-Lieferant?

Gregor Eckert: Der Lieferant bezahlt einen überblickbaren Lieferantenbeitrag in die UGS-Lieferanten-Kasse. Mit diesen Beiträgen werden wiederum regionale Vermarktungen ihrer Produkte mitfinanziert, darüber hinaus auch Messen und Schulungen.

Nicolas Meier: Abgesehen von diesem Beitrag haben die Lieferanten keine Verpflichtung. Wir zählen dabei aber auch auf die Loyalität, so wie wir dies mit unseren Kunden machen, und sind natürlich froh, wenn auch in Zukunft möglichst viele unserer Lieferanten uns an Messeteilnahmen, sowie mit interessanten Ausflugsmöglichkeiten für unsere Kunden unterstützen.

 

Die Kunden der UGS-Händler sind die Garagisten – wie hat sich der UGS-Kundenstamm entwickelt?

Gregor Eckert: Die Garagisten bzw. die Kunden der UGS-Händler sind natürlich das „Herz“ der UGS. Der Kundenstamm der einzelnen Händler wurde individuell durch die Händler aufgebaut. So individuell wie die einzelnen Händler sind, sind auch die regional verankerten Garagisten und darum ist die UGS eine Erfolgsgeschichte, die von der Loyalität, der Individualität, dem Persönlichen und Zwischenmenschlichen in allen Bereichen lebt.

 

Was hat ein Garagist davon, wenn er seine Fahrzeugteile bei einem UGS-Händler bezieht?

Gregor Eckert: Der Garagist kann auf zuvorkommende, flexible, innovative, regional verankerte, loyale Händler zurückgreifen, die qualitativ hochwertige Ersatzteile (in Erstausrüsterqualität) zu marktgerechten Preisen mit lukrativen Konditionen anbieten können.

Nicolas Meier: Der Garagist profitiert von einem grossen Netzwerk an Beschaffungsmöglichkeiten, da sein regionaler UGS Händler in der Regel nicht nur mit einem Importeur arbeitet. Somit ist die Abdeckung an Ersatzteilen oftmals grösser.

 

Kann jeder Garagist seine Teile bei der UGS beziehen – oder gibt es da bestimmte Voraussetzungen?

Gregor Eckert: Jeder Garagist und jede Person, die Bedarf an Ersatzteilen hat, kann bei UGS-Händlern Teile beziehen. Abgesehen davon agieren alle UGS-Händler wirtschaftlich selbständig und managen ihren Kundenstamm autonom.

 

Sie haben 2017 das UGS-Zertifikat eingeführt – was hat es damit auf sich?

Gregor Eckert: Die UGS bietet exklusiv eine Zertifizierung an, die Garagen, Carrosserien und Reifenhäuser auszeichnet und ihnen ihre Unabhängigkeit garantiert. Sofern ein Garagist rund 80% seiner benötigten Ersatzteile bei einem UGS-Händler bezieht, kann er sich von diesem zertifizieren lassen. So kann der UGS-Händler garantieren, dass sein Kunde Ersatzteile in Erstausrüsterqualität verbaut und primär auf Qualität und die Sicherheit der Ersatzteile setzt. Ebenfalls werden die Unternehmen geschult. Die Schulungen werden durch die Partnerlieferanten der UGS finanziert und durchgeführt.

Nicolas Meier: Die Zertifizierung bildet für unsere Kunden ein neues, gesamtschweizerisches Netzwerk, in dem sie sich mit Garagisten aus der eigenen Region, aber auch mit solchen aus ganz anderen Regionen der Schweiz austauschen können. Weiter ist die Zertifizierung für den Garagisten völlig kostenlos und mit einem edlen Zertifizierungsschild, dass der Kunde ausserhalb seiner Garage sichtbar montieren kann, ausgezeichnet.

 

Wie sieht die Zukunft der UGS aus – sind neue Produkte oder Dienstleistungen in Vorbereitung?

Gregor Eckert: Wir werden unsere erfolgreiche Zertifizierung weiter ausbauen. (Innerhalb eines Jahres konnten schon über 50 Garagenbetriebe zertifiziert werden und einige sind in der „Pipeline“.). Weiter werden wir dieses Jahr für die zertifizierten Betriebe mit interessanten Schulungen starten.

Nicolas Meier: Ergänzend werden wir an der autotecnica 2018, in den Hallen der Auto Zürich Car Show, mit einem eigenen Messestand vertreten sein. Dabei werden wir auf unser bewährtes Standkonzept des Autosalons Genf zurückgreifen.

 

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