18.06.2009

Daimler: Brennstoffzelle 2015 reif für Grossserie

Der Stuttgarter Autohersteller Daimler will noch in diesem Jahr mit der Kleinserienproduktion von Brennstoffzellenantrieben in der B-Klasse beginnen. Um diesem Antrieb zum Durchbruch zu verhelfen, ist allerdings ein flächendeckendes Tankstellennetz notwendig.

Daimler: Brennstoffzelle 2015 reif für Grossserie

Hochgesteckte Ziele (noch?) nicht erreicht: Brennstoffzellen-Fahrzeug von Daimler.

Stuttgart (D) - Daimler glaubt weiter an die Zukunftsfähigkeit der Brennstoffzelle. "Unsere Brennstoffzellenfahrzeuge haben ihre Alltagstauglichkeit bereits unter Beweis gestellt," so Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber bei der Eröffnung der ersten öffentlichen Wasserstofftankstelle in Baden-Württemberg. Um das emissionsfreie Fahren Realität werden zu lassen, sei allerdings ein flächendeckendes Netz notwendig. In Deutschland gibt es derzeit knapp 30 Wasserstoff-Tankstellen, davon nur sechs öffentliche. Mit der nun eröffneten Tankstelle am Stuttgarter Flughafen ist eine weitere dazugekommen.

Daimler setzt wie kein anderer Autohersteller weltweit auf die Weiterentwicklung von alternativen Antrieben wie Hybride, Elektrofahrzeuge und die Brennstoffzelle. Während die Stuttgarter bereits Mitte der 90er Jahre an den Durchbruch der Brennstoffzelle geglaubt haben, wurden die hochgesteckten Erwartungen bis heute nicht erreicht. Insgesamt hat das Unternehmen seit 1994 über eine Milliarde Euro in diese Technologie investiert. Nun soll noch in diesem Jahr die Kleinserienproduktion der B-Klasse F-Cell starten. "Ab 2015 ist die Grossserienproduktion denkbar", so Weber. Dann sei die Technik auch bei den Kosten auf einem vermarktungsfähigen Niveau. Dagegen hält Zulieferer Bosch einen Durchbruch der Brennstoffzelle eher für unwahrscheinlich. Laut dem Leiter der Auto-Technik-Sparte Bernd Bohr ist der Aufwand im Vergleich zur Elektrifizierung der Fahrzeuge in Verbindung mit einer Lithium-Ionen-Batterie viel zu hoch. Fraglich sei auch, wer den Aufbau des Tankstellennetzes übernehmen wolle. (red/Quelle: Automob.woche)

 

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