20.06.2024

Erste «green car repair» Zertifizierungen: Positive Resümees

Im Zuge der Repanet Suisse Re-Zertifizierungen liessen sich die Carrosserie Stalder AG und die Carrosserie Luzern AG zeitgleich nach den neuen «green car repair» Standards zertifizieren und ziehen beide positive Resümees.

Erste «green car repair» Zertifizierungen: Positive Resümees

Bild links v. l.: Stefan Marti, Senior Product Manager bei XpertCenter, Andi Stalder, Geschäftsleiter Carrosserie Stalder AG, Bruno Meier, Stellvertretender Geschäftsleiter und Ausbildner Spenglerei bei Carrosserie Stalder AG und Dominic Schenker, Business Development Manager bei der André Koch AG. Bild rechts v. l.: Dominic Schenker, Business Development Manager bei der André Koch AG, Stefan Mahler, Leiter Lackiererei und GL-Mitglied, Christoph Jauch, Leiter Technische Werkstatt und GL-Mitglied und Thomas Jauch, Geschäftsführer Carrosserie Luzern AG, mit den erfolgreich erworbenen, neuen Zertifikaten von «green car repair» und Repanet Suisse.

Nachdem Anfang des Jahres die Auditoren-Schulungen für die neue Zertifizierung des Labels «green car repair» stattfanden und Repanet Suisse diese zusätzlichen, ökologischen Reparaturstandards in ihren Zertifizierungsprozess übernommen hat, haben sich bereits die ersten Repanet Suisse Carrosseriebetriebe erfolgreich mit «green car repair» zertifizieren lassen.

 

Andi Stalder, Geschäftsleiter der Stalder Carrosserie AG, führte an einem Tag ganze drei neue Zertifizierungen durch: Repanet Suisse, «green car repair» und Carrosserie Suisse/Eurogarant. «Die Vorteile einer gleichzeitigen Zertifizierung liegen bei den sich überschneidenden Punkten der verschiedenen Zertifizierungsprozesse. Man wird nur einmal mit der gleichen Frage und den dazugehörenden Dokumenten konfrontiert», so der Carrossier aus Geuensee. Wenn auch der administrative Teil der Zertifizierungsvorbereitung im Online-Portal etwas zeitintensiv scheinen mag, so ist der effektive Zertifizierungstag mit den Experten von XpertCenter sehr professionell und speditiv. Die Zertifizierungsdurchführung ist objektiv und die benötigten Unterlagen, Dokumentationen und Nachweise werden konsequent verlangt und geprüft.

 

Auch Thomas Jauch, Geschäftsleiter und Leiter Carrosserie von der Carosserie Luzern AG, findet die kombinierte Zertifizierung vorteilhaft: «Es entsteht weniger administrativer und zeitlicher Aufwand. Es wäre sogar wünschenswert, wenn noch weitere Zertifizierungen, die oft die gleichen Themen beinhalten, zusammengelegt werden könnten.»

 

Was erhoffen sich Jauch und Stalder von der «green car repair» Zertifizierung erhoffen? Thomas Jauch: «green car repair ist ein grosses Thema bei Versicherungen, Flottenbetreibern und vereinzelt auch bei Privatkunden. Eine entsprechende Zertifizierung ist also ein aktiver Schritt, der dem aktuellen Zeitgeist entspricht.» Die Vorbereitung auf die Zertifizierung wirkt sich auch positiv auf betriebsinterne Prozesse aus. «Es ist immer wieder wichtig, die Reparaturquote möglichst hochzuhalten. Bei einer Zertifizierung wird das Thema wieder neu angeschaut, aktualisiert und vorangetrieben.»

 

In Geuensee ist Andi Stalder entschlossen: «Es kommt nicht nur auf die Zertifizierung an, sondern ob der zertifizierte Betrieb auch danach „lebt“. Es ist wichtig bei den verschiedenen Reparaturen die Kenntnisse und Praktiken einzusetzen, nur so kann auch CO2 eingespart werden.»

 

Umweltschonende Reparaturen wirken auch den Aspekten der ständig steigenden Ersatzteilpreise, oder den Schadendurchschnitt tief und die Auslastung dafür hochzuhalten, entgegen. «Reparieren vor Ersetzen ist ein Thema, das uns immer wieder fordert und auch weiterentwickelt werden muss», weiss Thomas Jauch. Die CO2-Reduktion kann auf vielen, verschiedenen Ebenen stattfinden. «Wir sind zum Beispiel auch Teil des CO2-Kompensationsprojekts KMU Clima.»

 

Andi Stalder findet: «Die Produkte und Materialien und auch die Herstellervorgaben ändern sich ständig. Deswegen sind fortlaufende Weiterbildungen und ständige Mitarbeiterschulungen unumgänglich. Auch müssen zum Teil neue Geräte für Reparaturen ins Auge gefasst werden.» Die Ernsthaftigkeit des Themas Nachhaltigkeit unterstreicht man zudem durch die kontinuierliche Überwachung der Betriebsprozesse, was für jeden Unternehmer ein Muss ist.

 

Was sich die beiden Carrosseriebetriebe jedoch wünschen würden, ist, dass die Fahrzeughersteller mehr in die Pflicht genommen werden. Andi Stalder bringt es auf den Punkt: «Es müssten Fahrzeuge so hergestellt werden, dass die verbauten Materialien auch reparierbar sind.» Nur ein Zertifikat auszustellen bringt nichts, es müssten noch weitere Massnahmen ergriffen werden. «Erstrebenswert wären sogar obligatorische Weiterbildungen und Kurse für Mitarbeitende und mess- und nachweisbare Kennzahlen dazu.», so Stalder. «Um ökologische Reparaturen an modernen Fahrzeugen überhaupt zu meistern, braucht es bestens geschulte Handwerker und gute Lieferanten und Reparaturpartner.», bestätigt Thomas Jauch.

 

Bei der Carrosserie Luzern und auch bei der Stalder Carrosserie sind umweltschonende High-Perfomance Lacke von Standox (Axalta) im Einsatz, die auch an der Luft trocknen. Dieser Weg kann in Lackierereien sicher auch in Zukunft beigehalten werden und wird vielleicht bald mit weiteren, modernen Reparaturprodukten und -methoden oder Regularien zur Nachhaltigkeitsförderung begleitet. (pd/mb)

 

www.repanetsuisse.ch

www.andrekoch.ch

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