03.01.2024

Dieselskandal: Strafverfahren gegen Ex-VW-Chef wird wieder aufgenommen

Das erste Strafverfahren gegen vier VW-Mitarbeiter wegen des Dieselskandals läuft seit mehr als zwei Jahren. Gemäss einem Bericht von AUTOHAUS steht jetzt auch Ex-Konzernchef Martin Winterkorn wieder im Visier der Justiz.

Dieselskandal: Strafverfahren gegen Ex-VW-Chef wird wieder aufgenommen

Der Abgas-Skandal um manipulierte Dieselmotoren bei Volkswagen holt den früheren Konzernchef Martin Winterkorn wieder ein. Das Landgericht Braunschweig nahm das Verfahren wegen des Verdachts der Marktmanipulation wieder auf, wie das Gericht gemäss AUTOHAUS mitteilte. Wann der Prozess beginnt, war zunächst unklar.

 

In der Anklage der Staatsanwaltschaft Braunschweig vom September 2019 wird dem Angeklagten vorgeworfen, den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über den Einbau einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei Dieselmotoren informiert zu haben. Anfang Januar 2021 wurde das Verfahren gegen Winterkorn, der nach Auffliegen des Dieselskandals 2015 zurücktreten musste, vorläufig wegen einer Erkrankung eingestellt.

 

Die Kammer begründete die Entscheidung damals mit dem sogenannten NOx-Verfahren unter anderem wegen des Vorwurfs des gewerbsmässigen Betrugs. Die zu erwartenden Strafe in dem Verfahren würde im Vergleich nicht ins Gewicht fallen. Winterkorn hatte die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen und beteuert, vor dem Bekanntwerden der Manipulationen nichts von illegalem Tun gewusst zu haben.

 

In dem NOx-Verfahren konnte bisher nicht gegen Winterkorn verhandelt werden, weil dieser laut Gericht gesundheitlich nicht in der Lage dazu war. Deshalb nimmt das Landgericht nun auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen des Verdachts der Marktmanipulation wieder auf. Ausserdem kommt die Kammer nach eigenen Angaben inzwischen zu dem Schluss, dass sich die Strafe wegen Verstosses gegen das Wertpapierhandelsgesetz doch auswirken könnte.

 

Gegen vier Volkswagen-Manager wird vor dem Landgericht bereits seit September 2021 verhandelt. Ex-Audi-Chef Rupert Stadler wurde im Juni in München bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (mb)

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