29.09.2023

Parlament verabschiedet dringenden Ausbau der Nationalstrassen

Das Parlament hat den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen sowie die Beschlüsse über ihren Ausbau, Unterhalt und Betrieb verabschiedet. Die Nationalstrassen haben vielerorts ihre Kapazitätsgrenze erreicht und es ist dringend notwendig, die erforderlichen Projekte umzusetzen, um einen massiven Ausweichverkehr in unseren Lebensräumen zu verhindern.

Parlament verabschiedet dringenden Ausbau der Nationalstrassen

Quelle: AdobeStock

Die vom Parlament verabschiedete Vorlage ist ausgewogen und geht auf die dringendsten Bedürfnisse aller Landesregionen ein. Einerseits umfasst der Ausbauschritt 2023 der Nationalstrassen drei Autobahntunnels (Basel, Schaffhausen, St. Gallen) und zwei Verbreiterungen (Bern-Kirchberg, Genf-Nyon). Andererseits werden die Zürcher Oberlandautobahn, die Umfahrung Netstal und die Verbindung Locarno-Bellinzona von den Kantonen übernommen und durch den Bund umgesetzt.

 

Eine punktuelle Erhöhung der Kapazitäten ist unerlässlich, um die Funktionalität unseres Autobahnnetzes aufrechtzuerhalten und einen massiven Ausweichverkehr zu verhindern. Das Bevölkerungswachstum sowie die Zunahme unserer sozioökonomischen Mobilität erfordern eine Anpassung unserer Infrastrukturen. Ohne eine gezielte Kapazitäts-Erweiterung auf der Autobahn wird der Verkehr auf dem nachgeordneten Strassennetz stark zunehmen (z. B. um bis zu 70% zwischen Nyon und Coppet). Das Sekundärnetz wurde jedoch nicht als Umleitungs-Infrastruktur für den Transitverkehr entwickelt. Daher ist eine Erhöhung der Kapazitäten auf der Autobahn unerlässlich, um einen massiven Anstieg des Verkehrsaufkommens in den Lebensräumen, den Wohnvierteln oder auch vor den Schulen zu vermeiden.

 

Das Nationalstrassennetz wurde für 6 Millionen Menschen konzipiert; die Schweiz zählt bald 9 Millionen Einwohner. Jedes Jahr verursachen Staus auf den Nationalstrassen Zeitverluste von schätzungsweise 3 bis 4 Milliarden Franken. Die Staus auf den Nationalstrassen haben sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Das zeigt deutlich, dass die Autobahnen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben und dass der Verkehr anderswohin ausweicht. Zudem erhöhen Überlastungen das Unfallrisiko und wirken sich negativ auf die Verkehrssicherheit aus.

 

Auf den Nationalstrassen können heute 41 Prozent der Autofahrten und 74 Prozent des Strassengüterverkehrs auf einer einzigen Achse ausserhalb von Städten und Ortschaften konzentriert werden. Pro Quadratmeter Bodenfläche absorbieren die Autobahnen 2,5-mal mehr Personenkilometer und 1,5-mal mehr Tonnenkilometer als die Eisenbahn. Die Umsetzung der Ausbauprojekte bietet zudem wichtige Möglichkeiten zur Verringerung der Verkehrsbelastungen, z. B. durch verstärkten Lärmschutz oder indem Teile der jeweiligen Autobahnabschnitte unterirdisch gebaut werden. Zudem wird der Strassenverkehr zunehmend sauberer und sicherer. In den letzten 20 Jahren sind die Nettoemissionen pro Fahrzeugkilometer um etwa 35 Prozent und die CO2-Emissionen von Neuwagen um 50 Prozent zurückgegangen. (pd/mb)

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