Repanet Suisse Regionaltreffen 2023: Gemeinsam erfolgreich
Posted by: Unknown author
André Koch CEO Enzo Santarsiero rief zum diesjährigen, neunten Repanet Suisse Regionaltreffen – und rund 300 Netzwerk-, FLI- und Businesspartner sowie Gäste kamen. Dieses Mal fand das Treffen in «The Hall» in Dübendorf bei Zürich statt.
Enzo Santarsiero, Repanet Suisse Gründer und CEO der André Koch AG, eröffnete das neunte Repanet Suisse Regionaltreffen.
Text: Mario Borri/Bilder: Mario Borri und Marcello Keller
Moderiert wurde der Anlass einmal mehr von der bezaubernden Ex-Miss-Schweiz aus dem Tessin, Christa Rigozzi. In ihrem unnachahmlichen Dialekt begrüsste sie die Mitarbeitenden der André Koch, die Sponsoren, die Aussteller und die Gäste im Eventzentrum beim Bahnhof Stettbach. Anschliessend bat sie Dominic Schenker auf die Bühne, seines Zeichens Business Development Manager bei der André Koch AG.
Repscore.net ist die Visitenkarte der Repanet Suisse-Betriebe
Er informierte die Anwesenden, dass insgesamt 288 Gäste am Regionaltreffen teilnehmen. 230 Netzwerkpartner, 18 Businesspartner und 40 Förderpartner. Nach der Begrüssung bat Schenker um eine Trauerminute für Helvetia-Mann Reto Neff, der im Frühling überraschend im Alter von 60 Jahren verstorben war. Danach stellte der Business Development Manager einige Entwicklungen vor, die das Repanet-Team für seine Partner geschaffen hat. So zum Beispiel Repscore.net, die Präsentationsplattform für die Repanet-Partner. Hier gab Schenker den Anwesenden einen Tipp mit auf den Weg: «Haltet euer Repscore-Konto immer up to date. Aktualisiert die Fotos und tragt ein, wenn ihr etwas Neues habt. Die Flottenbetreiber und Versicherungen können darauf zugreifen und sich ein Bild von euch und eurem Unternehmen machen. Das Repscore-Konto ist eure Visitenkarte» Dann gab er einen Überblick über wichtige, zum Teil neue Partner, wie Toni Digital, Post Company Cars, Yarowa Helvetia, Fenaco und das XpertCenter, das mit XpertSpeed ein neues Tool für die Repanet-Partner lanciert. Und darauf machte Dominic Schenker den Anwesenden noch Lust auf den nächsten Jahresevent von Repanet Suisse, der vom 15. bis 17. November 2024 stattfinden wird – wo blieb vorerst noch geheim.
Auch das Handwerk profitiert von künstlicher Intelligenz
Dann kündigte Christa Rigozzi den Gastgeber an – Enzo Santarsiero, Repanet Suisse-Gründer und CEO der André Koch AG, fuhr zu den Klängen von «Eye of the Tiger» aus Rocky mit einem «Techno blue» lackierten Microlino bis vor die Bühne. Dann sprang er aus dem Auto, riss die Arme in die Höhe und forderte die Gäste auf, aufzustehen und zu applaudieren. «Wir wollen euch heute weiterbringen», versprach der André Koch CEO. In seiner flammenden Begrüssungsrede sprach Santarsiero von den Herausforderungen für die Branche. Zum Beispiel von Künstlicher Intelligenz (KI), von der seiner Meinung nach auch Handwerker profitieren werden. Und von Covid, Krieg, Energiekrise, Rohstoffpreisen und Fachkräftemangel. Dennoch blickt Enzo Santarsiero positiv in die Zukunft: «Es gibt viele Wege zum Glück – einer davon ist, mit dem Jammern aufzuhören.», so sein Motto. Eine andere Lösung für viele Probleme sei, dass man gemeinsam alles erreichen könne. «Kooperation statt Konfrontation. Als Netzwerk können wir die Probleme gemeinsam angehen. Mit neuen Prozessen – bei Repanet gibt es viele Partner, die das können – senken wir die Kosten, schonen die Umwelt und erwirtschaften trotzdem eine Rendite.», so Santarsiero. Auch das Schadenmanagement werde immer wichtiger. Er wies nochmals darauf hin, dass Repanet Suisse keine Schäden steuere, sondern die Plattform dafür zur Verfügung stellt.
Leidenschaft, Fokus, Disziplin, Ehrlichkeit und Vernetzung
Dann fragte Enzo Santarsiero die Anwesenden provokativ, ob sie erfolgreich sein wollen. Die Antwort wartete er nicht ab: «Natürlich wollt ihr das. Aber dann müsst ihr auch etwas dafür tun. Schliesslich seid ihr Unternehmer und keine Unterlasser. Erfolg muss man sich erarbeiten. Nehmt mich als Beispiel. Ich habe hart gearbeitet und viel Geld investiert, um erfolgreich zu sein. Ich habe es geschafft – in 10 Jahren ist der Marktanteil der André Koch AG von 12 auf 35 Prozent gestiegen. Ich will nicht bluffen, aber euch inspirieren, so wie mich der Film Rocky und sein Soundtrack inspiriert haben.» Und gab den Anwesenden fünf Erfolgstipps: «Erstens – macht eure Arbeit mit Leidenschaft, brennt für das, was ihr tut. Zweitens – fokussiert euch, trennt euch von dem, was nicht gut ist. Drittens – übt euch in Disziplin und habt Geduld. Viertens – seid immer ehrlich, Fairness ist nicht verhandelbar. Und fünftens – vernetzt euch, geht Partnerschaften ein, die André Koch AG wäre nirgendwo ohne Partnerschaften.» Zum Schluss seiner Rede versprach er den anwesenden Netzwerkpartnern, dass die André Koch AG, zusammen mit Axalta, das Repanet Suisse Netzwerk weiter ausbauen wird, um gemeinsam mit den Carrossiers erfolgreich zu sein. Und den anwesenden Flotten- und Versicherungspartnern sagte er: «Repanet Suisse hat für jeden FLI-Partner das beste Angebot– mehr gibt es nicht!»
Versicherungen, Energieversorger und Online-Autohändler
Nachdem der grosse Applaus verklungen war, übernahm Christa Rigozzi wieder das Mikrofon. Die Tessinerin kündigte den ersten Redner an: Roberto Monosi, Smile Versicherungen. Monosi stellte das Unternehmen kurz vor. Smile habe 1994 mit dem telefonischen Verkauf von Policen gestartet und sich zu einer Lifestyle-Marke entwickelt. Und Roberto Monosi kündigte an, dass es Smile bald auch im Metaverse geben werde – in der virtuellen Welt von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Dann könne man mit der VR-Brille Versicherungen abschliessen.Auch der nächste Redner warf einen Blick in die Zukunft. Remo Mucha, Head E-Mobility bei der zur Amag gehörenden Helion Energy AG, dass bald auf allen Dächern in der Schweiz Photovoltaikanlagen Strom produzieren und wir diesen in Elektroautos speichern. Dafür bildet Helion ab 2024 junge Menschen im neuen Lehrberuf Solarinstallateur/in EFZ aus.Anschliessend stellte Johannes Weirather, CEO der Online-Autohandelsplattform Farie, einer Tochter des Autoabo-Pioniers Carvolution, sein Unternehmen vor. Er berichtete, dass 65 Prozent seiner Kunden, das Auto ohne Probefahrt kaufen.
Speed-Referate Teil I: Viel lernen in 28 Minuten
Nächster Programmpunkt war das im letzten Jahr eingeführte Format der Speed-Referate. Vier dieser auf sieben Minuten begrenzten Vorträge standen am Vormittag auf dem Programm. Zunächst stellte Severin Lüthert das Insuretec-Unternehmen Toni Digital vor, das seit diesem Jahr Repanet Suisse-Partner ist. Dann erklärte Jörg Brauen vom Smart Claim Xpert Center wie das neue Kalkulationstool «Xpertspeed» funktioniert. Und zwei Carrosserieunternehmer schilderten, wie sie ihren Betrieb fit für die Zukunft aufrüsteten - Fabian Pfister von der Carrosserie Pfister AG in Herisau (AR), welcher seinen Betrieb im Sinne effizienterer Reparaturprozesse und zum Wohle der Mitarbeitenden umgebaut hat – und mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und mehreren Erdsonden den benötigten Strom selber produziert und Thomas Zumbrunn von der Carrosserie Zumbrunn AG in Sissach (BL), der die Vision «Ende der Ölzeit» hat und die benötigte Energie mit einem Holzschnitzel betriebenen Blockheizkraftwerk produziert.
Microlino: Vom PR-Gag zum Serienfahrzeug
Vor der Mittagspause erzählte Oliver Ouboter (COO und Co-Founder Microlino) die Geschichte des elektrischen Kabinenrollers Microlino. Die Anwesenden erfuhren, dass der E-Flitzer eigentlich ein PR-Gag war, dann aber so gut ankam, dass man ihn bauen wollte, der erste Prototyp aber am Flughafen in Zürich vom Gabelstapler fiel und der Microlino bei seinem ersten öffentlichen Auftritt am Genfer Autosalon nur eingeschränkt präsentiert werden konnte. Dennoch sei das Interesse am Zweisitzer mit Fronttür riesig gewesen und seit letztem Jahr werde das Wägelchen in Italien in Serie produziert. Oliver Ouboter hatte ein Fahrzeug mitgebracht und lud die Teilnehmenden ein, während den Pausen draussen eine Proberunde damit zu drehen.
Der Carrossier darf sich nicht unter seinem Wert verkaufen
Nach dem Stehlunch, der zu ausgiebigen Gesprächen und Diskussionen sowie zur Erweiterung des persönlichen Netzwerkes und des Besuches der grossen Ausstellung genutzt wurde, stand eine spannende Podiumsdiskussion auf dem Programm. Moderiert wurde das Panel vom Branchenkenner und Journalisten Reinhard Kronenberg. Auf der Bühne nahmen neben dem Moderator Andi Stalder (Vize-Präsident Carrosserie Suisse), Jonas Hager (Carvolution AG), Luciano Paludi (Clearcarrep, ESA), Gabriel Galliker (Galliker Garagen-Gruppe) und Emil Laib (Helvetia). Als erstes wollte der Moderator wissen, wie sich aus Sicht der Beteiligten der Schadenmarkt verändert habe. Für Versicherungsfachmann Laib, der seit 40 Jahren im Schadenmarkt und davon 35 Jahre bei der Helvetia tätig ist, verändert sich der Schadenmarkt im Gleichschritt mit der Fahrzeugentwicklung. Fakt sei aber, dass die Schadensteuerung zugenommen habe. Und interessant dabei sei, dass bei der Schadenbehebung weniger der Preis, als vielmehr die Effizienz und das Kundenerlebnis bei der Auftragsvergabe eine Rolle spielen. Für den Garagisten Galliker ist vor allem die Digitalisierung ein Game Changer. Die Digitalisierung habe die Effizienz verbessert, heute sei alles getaktet. Künstliche Intelligenz werde diesen Trend noch verstärken, so Gabriel Galliker. Andi Stalder sieht die grössten Unterschiede im Verschwinden der kleinen Unternehmen. Diese würden vermehrt von den Grossen der Branche oder von den Importeuren übernommen. Grund dafür sei, dass jeder etwas vom lukrativen und wachsenden Autoreparatur-Kuchen abhaben wolle.
Für den Moderator war das ein Grund, über Reparaturkosten zu sprechen. Kronenberg wollte von Carvolution-Mann Hager wissen, ob sie so etwas wie die Kostendrücker der Nation seien. Dieser verneinte und meinte, auch sie seien auf die Qualität der Betriebe angewiesen, um zufriedene Kunden zu haben. Für Carrossier Galliker sind eher die Versicherungen die Kostendrücker. Er sei nicht mehr bereit, gewisse Arbeiten für wenig Geld auszuführen, man dürfe sich nicht unter Wert verkaufen, jeder Carrossier sei schliesslich eine Marke. Für diese Aussage erntete Galliker grossen Applaus. Kronenberg wollte dann von Emil Laib wissen, ob die Versicherungen eine Marktmacht seien. Er könne nur für die Helvetia sprechen, mit einem Marktanteil von 10 Prozent im Autoreparaturbereich könne man nicht von einer Marktmacht sprechen. Wichtig sei vor allem, dass Versicherungen und Reparateure an einem Strang ziehen. Wenn die Qualität nicht stimmt und der Preis zu hoch ist, sei der Kunde mit beiden unzufrieden. Die definierten Prozesse sollten konsequent gelebt werden, davon würden Carrossiers, Versicherung und der Kunde profitieren.
Dann wollte der Moderator wissen, was im Moment die grössten Herausforderungen für die Branche seien. Für Garagist Galliker ist es das Agenturmodell, welches viele Hersteller den Garagisten aufzwingen wollen. Denn dies würde auch den Carrossier betreffen, weil der Autohersteller dann bestimmen könnte, wer den Schaden reparieren darf. Für Andi Stalder ist es der Fachkräftemangel. Der Verband tue bereits alles, was in seiner Macht stehe. So lote man bereits jeden Social-Media-Kanäle aus, führe Berufsmeisterschaften durch und sei an Berufsmessen aktiv. ESA-Mann Luciano Paludi hat eine andere Lösung für den Fachkräftemangel und ruft die Anwesenden auf: «Macht mehr Kinder, es hat heute mehr 60-jährige als 20-jährige.» Darauf gab es tosenden Applaus.
Neun von zehn empfehlen Zürich Help Point weiter
Nach der Podiumsdiskussion begrüsste Christa Rigozzi die nächsten Referenten – René Früh von der Zürich, Leiter Fahrzeugexperten und Unfallanalysen. Früh erzählte den Gästen die Geschichte des Zürich Help Points. So sei 1997 der erste Help Point in Zürich eröffnet worden. Heute gebe es 28 Help-Point-Stützpunkte und 290 Partnerbetriebe in der ganzen Schweiz, die rund 80'000 Schäden pro Jahr abwickelten, so Früh. Ziel sei es, dass jeder Kunde innert 15 Minuten einen Help Point oder einen Partnerbetrieb erreiche. So sei die Kundenzufriedenheit acht Prozent höher als bei einer klassischen Schadensachbearbeitung. Ausserdem würden neun von zehn Kunden Help Point weiterempfehlen.
Speed-Referate Teil II: Das Flottengeschäft im Schnelldurchlauf
Es folgten zwei weitere Speed-Referate: Christian Rehbein (Automotive Sales Solutions) schilderte, dass es immer mehr kleine Flotten gebe, die keinen Flottenmanager hätten und deshalb auf seine Dienstleistungen zurückgreifen könnten. Und Daniel Lanz (CarNet Management AG) erläuterte, wie wichtig die Kostenkalkulation im Flottengeschäft sei und das auch die Flottenkunden – egal ob mit 5 oder 1500 Fahrzeugen – grossen Wert auf qualitativ hochwertige Reparaturen legten.
Es ist eine Kunst, sich selbst zu führen
Den Abschluss des offiziellen Teils bildete Patrizia Santarsiero. Die ehemalige OK-Chefin der Repanet Suisse Jahreskonferenz trat erstmals in ihrer neuen Rolle als Speakerin, Coach und Motivatorin auf. Unter dem Titel «Self-Leadership: Bringe deine PS auf die Strasse», führte sie die Anwesenden in die Kunst ein, sich selbst zu führen, ohne auszubrennen.
Zum Abschluss betrat nochmals der Gastgeber die Bühne von «The Hall». Enzo Santarsiero bedankte sich bei den Mitarbeitern. Besonders erwähnte er Ernst Geissberger, der seit 40 Jahren bei der André Koch AG arbeitet und nun in den Ruhestand geht. Ein grosses Dankeschön richtete Santarsiero auch an Laura Jacober, die den Job von Patrizia Santarsiero übernommen und mit Bravour gemeistert hat. Natürlich bedankte sich Enzo Santarsiero auch bei allen Repanet-Partnern, bei den FLIs, bei den Unterstützungspartnern, bei den Referenten, den Ausstellern und bei Axalta, die zwei Vertreter aus Deutschland geschickt hatten. Und schlussendlich verriet Enzo Santarsiero noch wo die 10. Repanet Suisse Jahreskonferenz im November 2024 stattfinden wird – nämlich im Europa-Park in Rust.
Unterhaltsames Abendprogramm und gutes Essen
Am Abend trafen sich alle Teilnehmer nach dem Apéro oder dem Einchecken im Hotel nochmals im grossen Gala-Saal von «The Hall». Dort wurde ihnen ein tolles Unterhaltungsprogramm von Comedian und Entertainer «Reini Sax» geboten. Natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.. Das Abendprogramm war ideal, um den spannenden Tag zusammen ausklingen zu lassen. Zu fortgeschrittener Stunde wurden auf der Terrasse weiter interessante Gespräche, untermalt von Lounge-Musik, geführt.
Mehr Bilder und Impressionen finden Sie hier!
www.repanetsuisse.ch
www.andrekoch.ch