EuroSkills 2023: Fabio Bossart gewinnt Silber für das Autogewerbe
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Die Jagd auf eine begehrte Medaille an den EuroSkills 2023 in Danzig ist dem Luzerner Fabio Bossart geglückt. Seine Platzierung auf dem zweiten Rang ist ein weiterer Grosserfolg an einem Wettkampf auf der internationalen Bühne für das Schweizer Autogewerbe. Es waren aus Schweizer Sicht mit 12 Gold- und 3 Silbermedaillen die erfolgreichsten EuroSkills überhaupt.
Spezielle und aufregende Tage liegen hinter Fabio Bossart, dem amtierenden Schweizer Meister der Automobil-Mechatroniker und Automobil-Mechatronikerinnen. Neu darf sich der Luzerner auch EuroSkills-Vizemeister nennen. Denn die Medaillenjagd ist dem 21-jährigen Luzerner nach einem nervenaufreibenden Wettkampf im Beruf «Truck and Bus Technology» geglückt.
Mit 729 Punkten hat er die Goldmedaille um nur 7 Punkte knapp verpasst. Geschlagen geben musste er sich einzig Lucas Ianni aus Frankreich. Der dritte Platz ging an Emil Didriksson aus Schweden.
Die Freude stand Bossart kurz nach der Siegerehrung am Samstag im polnischen Danzig ins Gesicht geschrieben: «Es ist die Belohnung für die ganze Arbeit in den letzten acht Monaten», sagte er nach der Schlusszeremonie. Damit gerechnet habe er aber nicht. «Einige Posten sind mir schon gelungen, aber zum Beispiel ging mein Lieblingsposten Motormechanik ziemlich in die Hose.» Sein Ziel sei es in erster Linie gewesen, zu zeigen, was er draufhabe. Das betonte er auch im Vorfeld immer wieder: «Ich hatte keine konkrete Platzierung im Kopf, sondern wollte einfach mit meiner Leistung zufrieden sein.»
Diese gute Platzierung gelang ihm auch dank der Unterstützung des Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) und weiteren Partnern. Die Nachwuchsförderung liegt dem Verband seit jeher am Herzen. Schliesslich sind es die jungen Talente, die das Autogewerbe auch in der Zukunft voranbringen. «Ein Sieg wäre natürlich das Grösste gewesen, was Bossart hier hätte erreichen können, und wir hätten damit die Goldmedaille, die Damian Schmid 2021 für die Schweiz an den EuroSkills im österreichischen Graz gewann, verteidigt», sagt Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Bildung.
Die Silbermedaille sei aber gleichbedeutend. Er sei enorm stolz auf dieses Ergebnis. Ein grosser Dank gebühre dem ganzen Team und der Familie für die wertvolle Unterstützung im Vorfeld und vor Ort. Aber auch ohne Medaillengewinn habe eine solche Teilnahme etwas enorm Bereicherndes für das Leben einer jungen Berufsperson. «Bossart hat sich schon durch all die harten Qualifikationswettkämpfe durchgeschlagen und sich mit Schulen und verschiedenen Importeuren nun auf diese Tage vorbereitet; das ist schon eine grosse Leistung», so Maeder.
In der Tat war die Vorbereitungszeit auf den europäischen Titelkampf intensiv. Denn neben den Anforderungen absolviert Bossart derzeit auch die Ausbildung zum Automobil-Diagnostiker. Zudem verbrachte er eine Woche bei der Schweizer Armee in Thun BE, genauer bei der Instandhaltungsrekrutenschule 43 des Lehrverbands Logistik und erhielt dort wertvolle Inputs. Seine erste Lehre zum Automobil-Mechatroniker schloss er im Nutzfahrzeugbereich in der Grund AG Fahrzeuge in Triengen LU ab und arbeitet nun im Bereich Personenwagenbereich in der Luzerner Auto Birrer AG in Sursee. Er ist mit seinem Werdegang auch ein wichtiger Botschafter für die vielfältige Welt der Autoberufe.
Für die EuroSkills-Vorbereitung konnte er zudem auf das Know-how des Experten Jean Trotti zählen. Dieser verhalf auch schon Damian Schmid zum Sieg und übernahm in diesem Jahr diese so wertvolle Aufgabe. Gemäss Trotti hatte Bossart ideale Bedingungen, da er nie drei Posten am selben Tag absolvieren musste. Gestartet war er mit dem Posten, Carrosserie-Elektrik. Zudem habe diese achte Austragung der Europameisterschaft in Sachen Infrastruktur den Experten ideale Voraussetzungen geboten, um die Posten überhaupt vorzubereiten.
Die EuroSkills sind und bleiben damit eine der grössten Berufswettbewerbe Europas und bieten jungen Fachkräften die Möglichkeit, ihr Fachwissen und Fähigkeiten in einer realistischen Arbeitsumgebungen zu demonstrieren und ihr Können unter Beweis zu stellen. Insgesamt stand ein 17-köpfiges SwissSkills National Team an insgesamt 16 Wettkämpfen im Einsatz. Hunderte von talentierten Teilnehmern aus 32 Mitgliedsländer brachte die Veranstaltung zusammen. Die EuroSkills 2023 wurden damit zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. (pd/mb)