05.07.2023

Umstellung auf eCOC: Mögliche Falschversicherungen bei Fahrzeugen

Seit der Umstellung auf eCOC fallen Meldungen von falschversicherten Fahrzeugen auf. Und das, obwohl mit dem neuen System die Identifikation der Modelle eindeutig möglich wäre. Fahrzeugdaten-Spezialist Auto-i-Dat kennt die Fehlerquellen und weiss, wie diese behoben werden können.

Umstellung auf eCOC: Mögliche Falschversicherungen bei Fahrzeugen

«Einer unserer Partner, nennen wir ihn Mario, wandte sich vor wenigen Wochen an uns. Sein privates Auto sei falsch versichert worden. Mario hat sich kurz davor einen Cupra Born Electric E-Boost gekauft. Sein Fahrzeug hat fünf Plätze. Doch auf seiner Versicherungspolice sind nur deren vier vermerkt. Mario ist vom Fach, bemerkt den Fehler und meldet sich sofort bei seiner Versicherung. Doch was, wenn er es nicht bemerkt hätte? Im Schadensfall hätte das potenziell schwerwiegende Folgen haben können für Mario», erklärt René Mitteregger, Leiter Produkte der Auto-i-Dat AG.

 

Eine Falschversicherung hätte für Mario also ungut enden können. Das liegt einerseits am Wert des Autos: Der Fünfplätzer kostet nämlich weniger als der Vierplätzer. Mario, der eigentlich die günstigere Ausführung besitzt, hätte eine teurere Variante versichert. «Das heisst, Mario hätte zu hohe Versicherungsprämien gezahlt, er wäre überversichert gewesen», so Mitteregger.

 

Wesentlich schlimmer wären die Folgen bei einem Unfall mit Personenschaden – die Haftungsfrage wäre unklar. René Mitteregger: «Stellen wir uns vor, Marios Tochter leiht sich das neue Auto ihres Vaters aus für einen Ausflug mit vier Freundinnen. Einige von ihnen sind nicht unfallversichert, weil sie noch im Studium sind. Marios Tochter baut einen Unfall mit fünf Personen im Fahrzeug, versichert sind aber nur vier. Das wäre ein Worst Case Szenario und könnte ein langes, juristisches Verfahren nach sich ziehen, ausser die jeweilige Versicherung zeigt sich kulant.» Laut Aussagen von Vertreterinnen und Vertretern namhafter Versicherungen würden in diesen Fällen in der Regel tatsächlich kulante Lösungen angeboten.

 

Technisch unterschiedliche Fahrzeuge sind für Laien auf den Versicherungspolicen nur schwer erkennbar. Umso wichtiger, dass die Versicherungsprofis diese korrekt ausstellen. «Das ist mit über eCOC zugelassene Fahrzeuge möglich. Eine mit eCOC verbundene Stammnummer kann einem technisch eindeutig identifizierbaren Fahrzeug zugeordnet werden», so Mitteregger. Viele Versicherungen sind dabei, diese neue Lösung intensiv zu prüfen, was aber aufgrund der tiefen Integration in deren IT-Systeme noch einige Zeit dauern wird. Bis dahin wissen sich deren Mitarbeitende zu behelfen, was meist klappt, aber nicht immer. Mitteregger: «Was wir sehen, ist, dass zum Teil Typenscheine von älteren, ähnlichen Fahrzeugen verwendet werden oder aber via Katalogdaten versucht wird, das richtige Fahrzeug zuzuordnen. Das kann funktionieren, wir mahnen aber zur Vorsicht.»

 

Diese erhöhte Vorsicht für beteiligte Mitarbeiter ist heute umso wichtiger, weil früher mit dem Typenschein schwerwiegende Verwechslungen wie falsche Sitzanzahl viel weniger wahrscheinlich waren. Dies weil ein Typenschein in der Regel technische Fahrzeuge mit gleicher Anzahl Sitze gruppierte.

 

Falschversicherte Fahrzeuge – egal, ob sie über- oder unterversichert sind – sind sowohl für die Versicherung als auch für den Kunden unliebsam. Und sie führen potenziell zu unzufriedenen Kunden. «Mario hatte Glück im Unglück, bemerkte den Fehler schnell und liess seine Police anpassen. Aber bei der Menge von über eCOC zugelassenen Fahrzeuge, die aktuell ohne Typenschein eingelöst werden, muss die korrekte Identifikation sichergestellt werden», sagt René Mitteregger. (pd/mb)

 

www.auto-i-dat.ch

 

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